Review Wild Card – Steelers at Bills

written by Andre Vilshöver
1 · 17 · 24

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Wild Card – Review at Bills

All Good Things must come to an End… so auch die NFL Saison 2023 der Pittsburgh Steelers. 


Am Montagabend hat man 27 ½ Stunden nach dem eigentlichen Kickoff gegen die Buffalo Bills im verschneiten Highmark Stadium den Kürzeren gezogen.

Die Vorzeichen standen von Anfang an gegen die Steelers:

– Man wartet seit 2016 auf einen Playoff Sieg
– TJ Watt sollte nicht spielen und ohne ihn steht man nun 1-11
– Wintersturm und Reiseverbote im Staat New York
– Generell wollte ein Großteil der Experten in den Sozialen Netzwerken die unattraktiv spielenden und mittelmäßigen Steelers nicht in den Playoffs sehen
– Die Steelers haben das erste Viertel komplett verpennt 

Allen Umständen zum Trotz haben die Steelers den Weg am Sonntagnachmittag Ortszeit nach Buffalo angetreten und wurden mit Hilfe der Stadt Buffalo ins Hotel gebracht. Als die Spieler sich fertig machten, um ins Stadion zu fahren, liefen dort die Aufräumarbeiten schon auf Hochtouren, um das Spiel trotz -8° Außentemperatur stattfinden zu lassen.

Die Steelers waren wie gesagt der klare Außenseiter und Coach Tomlin hatte unter der Woche angesprochen, dass man das Turnover Battle gewinnen muss und sich besser in der Coverage gegen Tight Ends machen müsste.
Beides war in der ersten Halbzeit für die Steelers ein Problem. Nachdem man sich schnell vom eigenen Ballbesitz durch einen 31 Yards Punt von Harvin getrennt hatte, übernahmen die Bills den Ball.
Das Team von Josh Allen nutzte drei Dinge in der Steelers Defense aus. Erstens, dass TJ Watt fehlte und es weniger Druck gab, zweitens immer wenn Veteran Cameron Heyward eine Pause brauchte, lief man durch die Mitte, drittens können die Steelers seit Jahren keine Tight Ends covern.
So ist es am Ende nicht verwunderlich, dass die Bills nach zehn Plays mit einem Pass auf Tight End Dawson Knox die ersten Punkte aufs Board bringen sollten. Die Abstimmung zwischen den Defensive Backs und den Linebackern stimmte hier überhaupt nicht.

Danach teilten beide Teams Punts aus und man sah bei Bills Punter Sam Martin, dass das Wetter kein Grund für schlechte Punts sein sollte.


Was auch nicht sein konnte, war, dass die Steelers den Bills in Person von Wide Receiver George Pickens das nächste Geschenk machten. Nach seinem Catch wollte er noch weitere Yards machen und verlor dabei die Kontrolle über den Ball.
Nach einer erfolgreichen Challenge der Bills kamen die Gastgeber an der 29 Yards Line der Steelers in Ballbesitz und so eine Einladung lässt Josh Allen nicht ungenutzt. Mit einem Play fand er Rookie Tight End Dalton Kincaid über die Mitte in der Endzone.

Einige starteten schon den Abgesang auf die Post Season der Steelers, da legte das Team von Mike Tomlin nach einem Schock den ersten soliden Drive des Spiels hin. Denn beinahe hätte man im ersten Play bereits wieder gefumbled. Aber man hatte Glück im Unglück, dass der Ball, den Pat Freiermuth verloren hatte, ihm an den Helm sprang, als er bereits im Seitenaus war. Auch wenn die Bills wieder die rote Challenge Flag warfen, hatten die Refs diesmal nicht genug, um den Call zu overturnen. 


Das Laufspiel von Warren und Harris, was sich den ganzen Abend über schwer tun sollte – am Ende hatten die beiden zusammen 75 Rushing Yards – war nur eine bedingte Hilfe und so war man auf Quarterback Mason Rudolph angewiesen. Rudolph führte die Offensive der Steelers, trotz Sacks und einigen langen 3rd Downs, in die Redzone der Bills und man hoffte zu Beginn des zweiten Quarters auf den Anschluss.
Leider sollte es dazu nicht kommen, denn der Pass von Rudolph beim 2 & Goal von der 4 Yards Line war nicht gut platziert. So konnte sich Cornerback Kaiir Elam vor Dionate Johnson bringen und den Ball abfangen.

Als wären das nicht bereits genug negative Ereignisse für die Steelers in der ersten Halbzeit gewesen, sollte Josh Allen die Sache selbst in die Hand nehmen – also besser gesagt seine Füße. Denn Allen entwich dem Druck nach vorne zum First Down und wurde von den Steelers nicht getackled, so dass er für 52 Yards in die Endzone laufen sollte. Hier gibt es vermehrt Stimmen, die sagen, es wurde ein Holding gegen Myles Jack übersehen oder der Fake Slide, den Allen macht, sollte verboten werden. Das mag beides richtig sein, aber wie so oft in dieser Saison haben die Steelers Defender es vermissen lassen, den Gegenspieler richtig zu tackeln. 

Die ersten Leute sagten sich “Ball Game” und verabschiedeten sich schon ins Bett, alle anderen wurden vor der Halbzeit noch mit den ersten Punkten der Steelers belohnt. Die Bills kamen nach einem 3 & Out der Steelers wieder schnell in die Hälfte der Gäste, mussten aber das erste Mal zum Field Goal greifen. 


Kicker Tyler Bass sollte aus 49 Yards zum 24:0  erhöhen und vor der Halbzeit mehr oder weniger den Deckel drauf machen. Defensive Tackle Montravious Adams hatte aber etwas dagegen und konnte den Kick blocken, welcher in die Hälfte der Bills zurückflog. Niemand war schneller am Ball als Steelers Rookie Edge Rusher Nick Herbig, der den Ball an der 33 Yards Line sicherte. Das kurze Feld nutzten die Steelers aus und diesmal fand Quarterback Mason Rudolph seinen Wide Receiver Diontae Johnson in der Endzone. So ging man statt 0:24 mit 7:21 in die Halbzeit.

Halbzeit zwei startete mit einem 3 & Out der Bills und die Steelers arbeiteten sich über das Feld. Man hatte die Hoffnung nicht aufgegeben, aber man musste für jedes Down kämpfen und sich jedes Yards hart erarbeiten. Davon ließ man sich aber nicht abhalten und kam bis an die Redzone der Bills, wo das erste und einzige Mal die Nummer von Chris Boswell aufgerufen wurde, welcher “Kühl wie eine Hundeschnauze” aus 40 Yards verwandelte.

Und was machten die Bills? Die kopierten die Steelers und stellten mit einem Field Goal den alten Abstand wieder her – allerdings sollten sie dabei über sieben Minuten von der Uhr nehmen. In diesem Drive der Bills sollte Joey Porter Jr. seinen letzten Snap für das Spiel gesehen haben. Nachdem er zum Tackle gegen Diggs angesetzt hat, wurde er von hinten durch einen Offensive Lineman der Bills getackled, das er auf dem Boden zusammensacken sollte. Es stellte sich später als Gehirnerschütterung heraus – eine Flagge gab es für das Play nicht.

Lässt man das erste Viertel außen vor, hat die Offensive der Steelers eine ordentliche Partie gespielt und sich im Laufe des Spiels immer weiter gesteigert. So auch als es in die “Witching Hour” des vierten Viertels ging – auch wenn man im ersten Snap direkt Allen Robinson verlor, wie sich später herausstellte ebenfalls mit einer Gehirnerschütterung. Dafür sollten Miles Boykin und Calvin Austin III Snaps bekommen, aber der Go to Guy war George Pickens. Immer wieder suchte Rudolph die Nummer 14 und er machte die Bälle fest und die Steelers kamen so in die Redzone der Bills. Hier war es am Ende Calvin Austin III, der von Rudolph in der Endzone zwischen zwei Defendern angeworfen wurde.

Hoffnung keimte auf mit 10 ½ Minuten noch auf der Uhr und man war trotz des desaströsen ersten Viertels immer noch im Spiel. Aber die Bills sollten sich dadurch nicht einschüchtern lassen, sondern antworteten mit einem eigenen Touchdown, um den Abstand wieder auf 14 Punkte zu stellen. 


Es wird wieder Leute geben, die sich über die beiden Flaggen (Defensive Holding vs Kincaid / Unnecessary Roughness gegen den slidenden Josh Allen) gegen Myles Jack aufregen und die Refs in die Schuld stellen. Das werden wir aber nicht tun, denn a) können wir daran nichts ändern und b) sind die Regeln in der heutigen NFL halt so ausgelegt, dass sie in den meisten Fällen die Offense bevorzugen. Da muss man als Defender auch dann anders reagieren.


Was aber in diesem Drive unsere Kritik verdient, ist die Art und Weise, wie Bills Wide Receiver Khalil Shakir den Touchdown erzielt. Eigentlich ist er schon durch Minkah Fitzpatrick an der 15 Yards Line getackled. Da Fitzpatrick aber nicht zugreift, geht Shakir nicht down und kann sich aus dem Tackle herausdrehen. Dass er dann auf 15 Yards durch acht Steelers Spieler nicht gestoppt wurde, hat dann final den Deckel drauf gemacht.

Mit noch sechs Minuten auf der Uhr müssen die Steelers Risiko gehen, verlieren den Ball aber an der eigenen 32 Yards Linie. Aus dem resultierenden kurzen Feld schlagen die Bills kein Kapital, da Bass den Kick links am Gestänge vorbei schießt. Die Steelers bekommen den Ball nach der Two Minute Warning wieder, können aber nichts mehr machen und scheiden somit in Buffalo aus.

Was kann man aus dem Spiel jetzt für ein Fazit ziehen?

Schaut man auf das Ergebnis und wie dieses entstanden ist, kann man sagen, dass das Spiel im ersten Quarter verloren ging. Man hat sich gegen eines der formstärksten Teams der Liga besser geschlagen als die meisten Leute erwartet haben. Niemand hat etwas von den Steelers erwartet und man kann trotz der Niederlage erhobenen Hauptes aus den Playoffs gehen – anders als Super Teams und Offseason Champions, die bereits vor den Steelers den Hut nehmen mussten.

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