Rosteranalyse
#65 Dan Moore Jr.
#71 Joe Haeg
#74 Chaz Green
#76 Chukwuma Okorafor
#77 John Leglue
Dan Moore sah nach dem 2021er Draft wie eine der größeren Überraschungen im Roster aus. Die Preseason beendete er nach PFF als ligaweit bester Rookie und startete anschließend die komplette Saison. Er hatte seine lowlights, wie das erste Spiel gegen die Browns, dürfte sich aber auch noch etwas entwickeln. Gegenüber haben wir Chuks Okorafor, der nach einigen Jahren als Swing Tackle letztes Jahr den Großteil der Saison startete, nachdem Zach Banner ausfiel. Die Frage ist nun, ob beide Starterqualität haben, um auch langfristig die Steelers Line mitzugestalten. Zumindest bei Okorafor scheint die Franchise davon auszugehen. Immerhin bezahlen sie ihn wie einen. Gerade da wir vermutlich weniger 2-Sekunden-Würfe sehen werden als noch letzte Saison, steigt natürlich auch der Anspruch an die Line und vermutlich werden beide, gerade gegen gute Edge Rusher, Schwächen zeigen.
Draftprospects 2022
Die Tackleklasse ist dieses Jahr wirklich gut und sehr tief. Egal, welcher Spielertyp, ob derjenige starten soll oder als Backup benötigt wird: Wer 2022 einen Tackle benötigt wird ihn finden. Besonders in den ersten 3 Runden sollten einige Spieler vom Board gehen.
Evan Neal (Alabama, 6‘7“, 337 lbs, 21 Jahre)
Neal ist ein Pass Protector auf NFL Niveau wie man ihn sich vorstellt. Sehr groß mit recht langen Armen und viel Gewicht. Er ist sehr athletisch und unheimlich explosiv beim Snap. Speed Rushern nimmt er somit leicht den Boden und begleitet sie am QB vorbei ins eigene Backfield. Seine guten Reflexe helfen ihm gegen technisch anspruchsvolle Pass Rush Moves den Gegner zu spiegeln, bei Redirections merkt man allerdings, dass sein Gewicht bei schnellen Richtungswechseln stört. Im Rungame spielt er häufig nach vorn gelehnt und mit weiten Armen. Eine Einladung für Run Stuff starke Edge Rusher. Gerade seine unglaublichen Qualitäten als Passblocker dürften dafür sorgen, dass wir seinen Namen recht schnell am Drafttag hören werden.
SNG Draft Projection: Runde 1
Ikem Ekwonu (NC State, 6‘4“, 310 lbs, 21 Jahre)
„Meine Mühe wird nicht umsonst sein“ bedeutet „Ikem“ lose übersetzt aus dem Nigerianischen. Und tatsächlich sieht man selten jemanden auf Tape, der einen derartigem Einsatz bei jedem Spielzug auf das Feld bringt. Jeder einzelne Snap geht bei ihm bis über den Pfiff hinaus. Er ist ein begabter Run Blocker und bewegt sich geschickt auch im 2. und 3. Level. Gegner überpowert er dann mit Leichtigkeit. Gegen den Passrush liefert er kraftvolle, aber etwas unplatzierte Punches zum Körper des Gegners. Generell fehlt ihm aber etwas die Technik in der Pass Protection. Gegen schnelle Pass Rusher überkompensiert er gerne und öffnet damit das B-Gap. Vermutlich wird er daher eher als Right Tackle, vielleicht aber auch als Guard eingesetzt werden. Das Skillset dafür hat er in jedem Fall.
SNG Draft Projection: Runde 1
Charles Cross (Mississippi State, 6‘4“, 307 lbs, 21 Jahre)
Cross ist ein eher leicht gebauter, kräftiger und flinker Tackle. Er bleibt immer mit sehr stabilem Stand vor dem Gegenüber und lässt sich auch durch plötzliche Richtungswechsel oder Stunts nicht täuschen, um dann mit seinen langen Armen zuerst Kontakt herzustellen. Auf dem Feld agiert er unglaublich intelligent, steht immer in Kontakt mit seinem Guard. Sein Run Blocking ist bestenfalls okay. Gerade in Zusammenhang mit seinem geringen Gewicht fehlt ihm hier ohne gute Technikgrundlage das Durchsetzungsvermögen.
SNG Draft Projection: Runde 1
Trevor Penning (Northern Iowa, 6‘7“, 325 lbs, 22 Jahre)
Penning kommt mit guter Größe und Gewicht für einen typischen linken Tackle daher. Nachdem er zunächst als D-Liner und Tight End spielte, wechselte er in die Offensive Line, nahm dafür sogar fast 100 Pfund Gewicht zu. Er ist athletisch und kräftig genug um gegen jeden Typen von Pass Rusher zu matchen. Er wartet nach dem Snap geduldig auf den ersten Move des Gegenüber und nimmt diesen gekonnt auf. Dies sorgt teilweise für kleinere Balanceprobleme, macht ihn aber auch resistent gegen technische Moves und Konter. Für das Run Game besitzt er die notwendige Kraft, spielt aber häufig mit nach vorn geschobenen Armen und mit hohem Pad Level, was ihn schnell aus dem Gleichgewicht bringt.
SNG Draft Projection: Runde 1
Tyler Smith (Tulsa, 6‘4“, 324 lbs, 21 Jahre)
Auch wenn Smith als einer der jüngsten Prospects in den Draft kommt, fehlt es ihm nicht an Erfahrung. 24 Spiele startete er für Tulsa als Left Tackle. Er ist ein sehr physischer Spieler, der mit starken Händen und guter Beinarbeit gegen den Pass Rush hält. Gerade Speed to Power Moves verpuffen geradezu an ihm. Er öffnet zwar gegen reine Speed Rushs schnell die Hüfte und verkürzt damit die Wege für den Edge, bleibt aber üblicherweise selbst in Kontrolle. Seine Handarbeit wirkt sowohl in der Pass Protection als auch im Run Game etwas wild und unplatziert und benötigt Feinschliff. Darüber hinaus hat er die Angewohnheit, bei Run Blocks die Arme sehr nah am Körper zu halten und den Gegner zu „umarmen“, womit er sich schnell selbst aus dem Spiel nimmt.
SNG Draft Projection: Runde 2
Abraham Lucas (Washington State, 6‘6“, 315 lbs, 23 Jahre)
Lucas ist ein recht agiler Tackle, der sowohl im Pass als auch im Run Game wenig offensichtliche Schwächen hat. Gegen den Pass Rush spiegelt er vor allem Speed Rusher gut und nutzt schnelle Handtechniken. Er steht etwas schmal, was besonders bei Speed to Power Moves Balanceprobleme mit sich bringt. Im Rungame ist er sehr agil und setzt besonders bei Outside Zone Plays schnell gute Winkel für den Runningback, arbeitet ab da aber lieber mit Kraft statt guter Technik. Hinzu kommt, dass Washington State mit ihrer Air Raid Offense generell recht gutmütig zu ihren Offensive Linemen ist. Der Wechsel in die NFL dürfte für ihn je nach Draftteam also recht hart sein.
SNG Draft Projection: Runde 2-3
Sean Rhyan (UCLA, 6‘4“, 321 lbs, 23 Jahre)
Trotz seiner eher kurzen Arme schafft es Sean Rhyan mit ausgereifter Arm- und Fußtechnik ein solides Hindernis für jeden Pass Rusher darzustellen. Besonders das Timing der Punches und Griffe ist on point. Er besitzt zwar genug Kraft um als Run Blocker Linien zu öffnen, kann diese aber in der Pass Protection meist nur schlecht umsetzen. Besonders gegen Bull Rushs muss er häufig Raum geben und macht dadurch die Pocket eng. Was ihm dort an Technik fehlt macht er aber mit hohem Effort wieder wett. Er spielt jeden Snap von Beginn bis Ende bei vollem Einsatz.
SNG Draft Projection: Runde 2-3
Bernhard Raimann (Central Michigan, 6‘6“, 303 lbs, 24 Jahre)
Der Wiener kam als Austauschschüler nach Michigan und spielte dort ein Jahr an der Highschool als Tight End. Erst später kehrte er nach Michigan zurück, wo er zunächst 2 Jahre erneut als Tight End spielte, bevor er die Transition zum Tackle machte. Hierdurch ist er mit seinen 24 Jahren auch recht alt. Er ist sehr athletisch und schafft es im Run Game schnell die notwendigen Winkel zu setzen. Dass er erst spät mit Football, besonders als Tackle, in Kontakt kam, merkt man allerdings in der Pass Protection, wo ihm schlicht die Technik fehlt: Er spielt sehr aufrecht und mit breiten Armen, was ihn anfällig für Power Moves macht. Dazu bekommt er gegen agile Pass Rusher schnell „Happy Feet“ und wirkt generell unsicher.
SNG Draft Projection: Runde 2-3
Nicholas Petit-Frere (Ohio State, 6‘5“, 316 lbs, 22 Jahre)
Wie viele athletische Offensive Linemen, spielte auch Petit-Frere an der High School neben Football noch Basketball. Das Skillset aus schnellen Bewegungen und leichter Fußarbeit kann er gut auf das Feld übertragen. Er ist beim Snap sehr explosiv und gerade bei schnellen Run Blocks wie Zone- und Pull Plays souverän. Seine Positionierung ist dabei sowohl im Pass als auch im Run Game nicht immer optimal, er schafft es aber häufig zu recovern uns sich zweite Chancen einzuräumen. Da er am College sowohl rechts als auch links in der Line spielte und auf beiden Positionen viel Erfahrung hat, dürfte er bei vielen Teams, denen aktuell der Swing Tackle fehlt, auf der Liste stehen.
SNG Draft Projection: Runde 3
Daniel Faalele (Minnesota, 6‘8“, 384 lbs, 22 Jahre)
In jeder Draftklasse gibt es doch immer diesen einen Spieler, der selbst für Footballverhältnisse irgendwie viel zu groß und viel zu schwer ist. Ladies and Gentlemen: Daniel Faalele. Der Australier ist der größte Spieler im Draft und wurde beim Combine mit 384 Pfund gewogen. Für Menschen, die vernünftige Maße benutzen sind das übrigens 174 kg. Das allein ist Grund genug für gegnerische Edge Rusher lieber den Weg um ihn herum als durch ihn durch zu suchen. Gerade gegen diese Speed Rushes hat er sich aber eine gute Technik angeeignet, setzt mit flüssigen Bewegungen nach hinten und hält den Gegner mit seinen langen Armen aus der Pocket fern. Dies sorgt allerdings auch dafür, dass er nur schwer wieder nach innen redirecten kann und das B-Gap regelmäßig für Inside Counter offen steht. Er spielt durch seine Größe mit sehr hohem Pad Level und neigt dazu, den Schwerpunkt eher durch Hüft- als durch Kniebeugung zu verlagern. Auch fokussiert er sich gerne auf seinen ersten Kontakt. Stunts nach außen und Blitzes aus dem Slot übersieht er dadurch gerne. Im Run Game ist er zwar anfällig für Konter, nutzt sein Gewicht aber gut und schiebt Verteidiger einfach aus dem Weg. Faalele ist recht unerfahren und kam 2016 überhaupt das erste Mal mit Football in Berührung, spielte vorher Basketball und Rugby. Gerade technisch dürfte daher noch einiges an Potential in ihm schlummern.
SNG Draft Projection: Runde 3
Darian Kinnard (Kentucky, 6‘5“, 322 lbs, 22 Jahre)
Kinnard ist ein typischer Zone Run Tackle, der trotz recht hohem Gewicht am College (345 lbs) sehr mobil daherkommt. Er startet explosiv vom Snap weg und geht aggressiv in den Kontakt. Die gut 20 Pfund weniger dürften diesen Spielstil sogar noch begünstigen. Manchmal ist er allerdings auch etwas zu aggressiv, sodass er den eigenen Schwerpunkt zu weit nach vorn verlagert. Auch hat er häufig erst als zweiter die Hände am Gegner und damit wenig Kontrolle. In der Pass Protection nimmt er gerade Power Moves gut auf, jedoch dürfte seine Diät auch hier einen Einfluss haben. Ansonsten hat er einen recht hohen Football IQ, möchte nach seiner Karriere selbst als Trainer arbeiten. Vor allem bei Post Snap Movements der Defense bemerkt man, dass er gut adaptieren kann und nicht leicht überrascht wird.
SNG Draft Projection: Runde 3
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