Week 17 – Review at Seahawks

written by Stefan Janssen
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Week 17 – Review at Seahawks

Nach dem Erfolg über die Cincinnati Bengals einen Tag vor Heiligabend gab es für die Pittsburgh Steelers auch an Silvester beim Gastspiel in Seattle Grund zum Feiern. Aus deutscher Sicht sogar doppelt: Als Najee Harris im dritten Viertel seinen zweiten Touchdown erzielte und die Steelers wieder in Führung brachte, war es gerade 0 Uhr und das neue Jahr hatte begonnen. Am Ende konnten die Seahawks mit 30:23 bezwungen werden.

Dabei gab die Offense, vor allem über das Laufspiel, von Anfang an Vollgas. Der erste Drive endete zwar noch in einem Turnover on Downs an Seattles 41-Yards-Linie, doch nach einem Punt der Gastgeber brachte der nächste Drive einen Touchdown. 14 Plays, davon elf Runs, 85 Yards und Jaylen Warren trug den Ball in die Endzone.

Doch die Seahawks hatten offensiv Antworten. Auch sie hatten Erfolg mit gutem Laufspiel über Kenneth Walker, der dann auch für den Ausgleich sorgen sollte. Aber auch Quarterback Geno Smith spielte gut und fand immer wieder Löcher in der verletzungsgeplagten Steelers-Defense. So ging Seattle Mitte des zweiten Abschnitts durch einen Pass von Smith auf Jaxon Smith-Njigba in Führung.

Zwischen den beiden Touchdowns hatten die Steelers noch ein Field Goal durch Chris Boswell erzielt und so konnte das Spiel vor der Pause auch wieder gedreht werden, als Najee Harris über neun Yards in die Endzone lief. 17:14 Pittsburgh stand es somit zur Halbzeit, die Steelers hatten bereits 145 Rushing-Yards durch Harris und Warren. Rudolph spielte ebenfalls solide, strahlte Ruhe aus, verteilte die Bälle und machte keine Fehler.

In Durchgang zwei glich Seattle erst einmal per Field Goal aus, ehe Harris seinen besagten zweiten Touchdown erzielte. Die Führung, 24:17 zu diesem Zeitpunkt, gaben die Steelers dann nicht mehr her. Mitentscheidend dafür war ein Big Play von Nick Herbig: Nachdem beide Teams Field Goals ausgetauscht hatten, waren die Seahawks wieder am Ball und wollten den Ausgleich. Doch Herbig erwischte Geno Smith zum einzigen Sack des Tages und schlug ihm dabei den Ball aus den Händen. Den Fumble sicherte sich der Edge Rusher selbst. Die Steelers nutzten das kurze Feld zu einem weiteren Field Goal und sorgten mit dem 30:20 für ein Two-Possession-Game.

Die erste Possession hätten die Seahawks beinahe zum Touchdown genutzt, nachdem Smith immer wieder per Passspiel Erfolg hatte und man schnell das Feld herunterkam. Doch D.K. Metcalf, mit dem Rookie Joey Porter Jr. (verständlicherweise) so seine Probleme hatte, ließ bei 3rd&Goal eine große Chance liegen und konnte einen Pass in die Endzone, den er in neun von zehn Fällen sicher fängt, nicht einpacken. Seattle schoss ein Field Goal und probierte dann den Onside Kick, den hochspringenden Ball pflückte Diontae Johnson aber sicher herunter.

Genau zwei Minuten waren noch zu spielen und da die Seahawks noch zwei Timeouts hatten, war die Partie noch nicht gewonnen. Doch die Steelers spielten es souverän herunter: Zunächst fand Rudolph Pickens mit einem starken Pass über 14 Yards, um in Field-Goal-Reichweite zu kommen. Wenig später erlief Harris ein weiteres First Down, slidete vorbildlich vor der Endzone, statt zu scoren, und beendete damit das Spiel.

Es war offensiv der zweite überzeugende Auftritt nacheinander. Rudolph spielte erneut richtig gut und stand am Ende bei 18/24 für 274 Yards. Durch das komplett dominante Laufspiel konnte er die Rolle des „Game Managers“ exzellent ausführen, war aber auch zur Stelle, wenn es auf ihn ankam. So stand er im dritten Viertel aufrecht den sich auf ihn stürzenden Defense-Spielern gegenüber und feuerte bei einem Third Down noch einen starken tiefen Pass auf George Pickens, der ihn wieder auf überragende Weise fing.

Unter Rudolphs Regie sah die Offense in den beiden Spielen mit Abstand am besten aus in diesem Jahr. Nun sind wir gespannt, wie es kommendes Wochenende weitergeht – darf Rudolph erneut ran oder doch wieder Kenny Pickett, der wohl auch in Seattle schon hätte spielen können? Head Coach Mike Tomlin machte dazu am Sonntagabend noch keine Angaben.

Beide brauchen aber sowieso das Laufspiel, das mit 202 Yards mal wieder exzellent funktionierte. Warren und Harris haben beide bereits über 1000 Scrimmage-Yards in dieser Saison. Sie sind erst das dritte Running-Back-Duo der Steelers, das das geschafft hat, wie Fox während seiner Übertragung einspielte. Dabei waren richtig viele physische Runs, wahrscheinlich zu bewundern in der Kategorie „Angry Runs“ der Sendung „Good Morning Football“ beim NFL Network. ESPN-Journalistin Brooke Pryor schrieb während des Spiels bei X, dass dort wohl einfach ein Zusammenschnitt der Runs von Harris und Warren zu sehen sein würde. Material wäre definitiv genug vorhanden.

Defensiv war es in Seattle kein perfekter Auftritt, aber wer will das bei den vielen Verletzungen auch erwarten? Der Pass Rush kam so gut wie gar nicht durch zu Geno Smith, besonders TJ Watt erlebte einen harten Nachmittag, weil aber auch mal wieder so gar keine Flaggen für ihn fliegen wollten. Am Ende war es aber genug, auch weil Nick Herbig dann mal derjenige war, der für dieses immer so wichtige Big Play sorgte. Bleibt trotzdem zu hoffen, dass zum Saisonfinale der ein oder andere fit wird.

Das letzte Spiel der Regular Season steigt am kommenden Samstag um 22.30 Uhr bei den Baltimore Ravens, die sich am Sonntag den Nummer-1-Seed in der AFC gesichert haben. Für die Steelers ist ein Sieg Pflicht, um noch die Playoffs zu erreichen. Dass man das erste Spiel des Wochenendes hat, ist dabei vielleicht gar nicht schlecht. Man kann sich so zunächst voll und ganz auf die eigene Aufgabe konzentrieren und wenn die geschafft ist, in Ruhe schauen, was die anderen so machen. Denn neben dem eigenen Sieg braucht es Schützenhilfe. Aber das kennen wir ja.

P.S.: Mike Tomlin hat immer noch keine Losing-Season. 

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