Steelers Training Camp Woche 1

written by Andre Vilshöver
8 · 01 · 23

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Seit dem 26. Juli sind die Steelers wieder im Training Camp und seit dem 27. Juli wurden die  ersten 4 Trainingseinheiten absolviert. Diese Trainingseinheiten wurden noch ohne Pads und mit Guardian Caps (extra Polsterung auf dem Helm) absolviert.

Die Pads werden erst heute, am Dienstag, den 01.08.2023 angezogen, derselbe Tag, an dem auch die Guardian Caps von den Helmen kommen. Dies bedeutet aber nicht, dass die ersten 4 Trainingseinheiten irrelevant waren, denn hier wird die Grundlage für die weiteren Wochen im Training Camp und der Saison gelegt. 

Daher werfen wir heute einen Blick auf die ersten 4 Tage, bevor es heute mit der zweiten Trainingswoche weitergeht.

Disclaimer: Wie auch in den Jahren zuvor ist niemand von uns live vor Ort, wir verlassen uns hier auf die Erfahrungen und Berichte der Kolleg:innen aus den USA. Da wir in den letzten Jahren gute Erfahrungen mit den Camp Berichten von Alex Kozora vom Steelers Depot gemacht haben, liegt unser Hauptfokus auch wieder auf dieser Quelle. 

Genereller Look and Feel

In den ersten Tagen heißt es ankommen und die neuen Spieler (Free Agents und Rookies) so schnell wie möglich in den Rhythmus des Steelers Training Camps zu bringen. 

Dieser Rhythmus bedeutet aber auch eine gute Belastungssteuerung bereits im Camp zu haben. So hatten einige Veteranen, wie zum Beispiel Cam Heyward, T.J. Watt oder Isaac Seumalo, am Sonntag einen freien Tag, den sie trotzdem auf dem Gelände verbracht haben. Sei es für Interviews, Zeit mit den Fans oder individuelle Workouts.

Generell fiel die Offensive durch Formationen und Spielzüge auf, welche man in 2022 nur im Camp, gar nicht oder erst zum Ende der Saison gesehen hat. In diesen ersten 4 Tagen wurden immer wieder Play Action Roll-Outs, RPOs, Pistol oder auch Pony Formations von der Offensive gezeigt.

Als Kontrast dazu sieht man, dass in der Defensive sehr viel auf Vielseitigkeit gesetzt wird. So haben bereits 5 Spieler die Rolle des Slot Cornerbacks eingenommen oder Veteran Cornerback Patrick Peterson nahm Snaps auf Free Safety. Aber auch auf anderen Positionen gab es Rotationen. 


Wie viel davon im Laufe der Saison Einzug in das offensive bzw. defensive Play Calling finden wird, werden wir dann sehen.

Positions Check

Bei den Quarterbacks geht es, anders als im letzten Jahr, darum wer die Nummer 2 hinter Kenny Pickett und nicht wer den #1 Spot in Week 1 bekommen wird. Daher ist es keine Überraschung, dass Pickett die meisten Snaps auf QB genommen hat. Dahinter geht es zwischen Trubisky und Rudolph um die Entscheidung, wer sich am Spieltag ebenfalls umziehen wird.
Im Vergleich zu 2022 bekommt Tanner Morgan, der vierte Quarterback im Camp der Steelers, Snaps – eine Chance auf einen Roster Spot hat er aber eher weniger.

Auch in der Defensive Line sehen wir viel Bewegung mit Rookie Benton und 2nd Year Player Leal, welche auf verschiedenen Positionen und Techniken in der Defensive Line Snaps genommen haben. Denn gerade auf der Defensive Line fehlte es den Steelers in 2022 an Möglichkeiten eine Rotation zu etablieren, um den Spielern die benötigten Pausen zu geben. Daraus hat man offensichtlich gelernt. 

Auf der anderen Seite scheint sich – ohne sich nach 4 Einheiten – darauf festlegen zu können, eine Offensive Line aus Dan Moore Jr. – Isaac Seumalo – Mason Cole – James Daniels und Chukwuma Okorafor als wahrscheinlich herauszustellen.
Dies bedeutet natürlich nicht, dass in Week 1 auch diese Line auf dem Platz steht. Aber sowohl Headcoach Mike Tomlin als auch General Manager Omar Khan haben in Bezug auf 1st Round Rookie Broderick Jones gesagt, dass er sich den Platz in der Line verdienen muss. Hier werden wir den Verlauf des Camps und den Preseason Games abwarten. 

Gerade die Tackle Positionen hatten in den ersten Trainingseinheiten Schwierigkeiten gegen den Pass Rush der Oustide Linebacker / Edge Rusher. Egal ob das Paar Watt/Highsmith, Golden/Herbig oder eine andere Konstellation waren, die Offensive Tackles bekamen die Edge Rusher nicht in den Griff. Mehr als einmal kam ein Ruf von der Sideline “Do not touch the Quarterback”, sicherlich nur notwendig, wenn die Defense zu viel Druck kreiert.
Aber hier jetzt eine Prognose für die Leistung in der Saison abzuleiten ist absolut nicht möglich und wäre der Offensive Line gegenüber auch nur unfair.

Auf keiner Position ist in der Offseason so viel passiert wie auf Inside Linebacker. Nur ein Spieler aus der 2022er Saison ist noch im Team. In den ersten Trainingseinheiten zeigte man aber gute Ansätze, nahm die richtigen Winkel, agierte gut gegen den Run und überraschte auch ab und an positiv gegen den Pass. Hier ist die Hoffnung gegeben, ein Upgrade gegenüber 2022 zu schaffen – was auch die Verpflichtung von Kwon Alexander nochmal untermauert.

Bei den Tight Ends mag der ein oder andere von Rookie Darnell Washington enttäuscht sein, da dieser bisher, wenn er involviert war, noch nicht wirklich angekommen zu sein scheint. Dagegen machen Zach Gentry und Connor Heyward auf sich aufmerksam. Zach Gentry stellt sich als sichere Check Down und Underneath Option zur Verfügung und Connor Heyward findet man überall auf dem Platz – egal ob als Tight End, Full Back oder Running Back, er stellt sich überall auf. 

Mit Allen Robinson hat man einen Veteranen auf Wide Receiver besorgt und bereut dies bisher keine Sekunde. Robinson spielt über die Mitte des Feldes und hat sich dort mit einigen engen und spektakulären Catches bereits bewiesen. Aber auch die anderen Receiver auf dem Roster wie Johnson und Pickens, sowie Austin III und Butler nutzten die Möglichkeit, sich in den Team Sessions entsprechend zu beweisen.

Kommen wir zu den Special Teams, wo in den ersten Tagen Dringlichkeit und Fokus zu erkennen waren. Denn auch in dieser Unit müssen die Steelers sich neu aufstellen.
Nachdem mit Marcus Allen, Benny Snell und Derek Watt 3 gute Special Teamer in der Punt / Kick Coverage das Team verlassen haben, müssen diese Rollen neu besetzt werden. Hier empfohlen sich, neben Special Teams Ass Miles Killebrew in neuer Rolle als Upback, die Cornerback Rookies Joey Porter Jr. und Corey Trice als Gunner. 

Apropos Gunner – Gunner Olszewski indes ist einer von etlichen Kandidaten auf den Job des Returners für Punts und Kickoffs. Unklar ist, ob der Job nun erneut an Olszewski geht oder ein anderer Spieler wie Jordan Byrd, Calvin Austin III oder Jason Huntley seine Chance erhält. Man merkt aber bereits jetzt, dass man die Probleme, welche man 2022 hatte, in diesem Jahr nicht wieder durch die Saison schleppen möchte.

Probleme in 2022 hatte man auch auf der Position des Punters, denn dort fehlte die Konstanz in den Punts. Deswegen hat man Pressley Harvin mit dem ehemaligen Jets Punter Braden Mann einen gestanden und erfahrenen Punter als Konkurrenz zur Verfügung gestellt. Nach den ersten offiziell gemessenen Punts in dieser Woche kann man sagen, dass beide einen soliden Job gemacht haben. Das wirkliche Duell wird allerdings in den Pre Season Games auf dem Platz mit den dann aufgelegten Zahlen entschieden. 

Notable Injuries

  • FS Minkah Fitzpatrick hat die erste Woche nicht trainiert – über den genauen Grund ist aber nichts bekannt. 
  • SS Damontae Kazee hat den Fuß in einem Walking Boot – dies wird einige Zeit dauern, aber Woche 1 soll nicht gefährdet sein
  • UDFA RB Alfonzo Graham ist mit einem Torn Labrum Out for Season
  • UDFA FB Monte Pottebaum wurde auf die Reserve / Retired List gesetzt und scheint seine NFL Karriere beendet zu haben. 

Ups of the Week

  • Connor Heyward besticht durch seine Vielseitigkeit und seine sicheren Hände
  • Die Defensive Backs Norwood, Riley und Robinson spielten ohne die Veteranen groß auf.
  • Nick Herbig machte im Pass Rush eine gute Figur und stellte sein Gegenüber immer wieder vor Probleme

Downs of the Week

  • Offensive Tackles – sahen in Woche 1 gegen den Pass Rush kaum eine Chance
  • Darnell Washington – hat Probleme im Camp anzukommen mit unter anderem Fehlstarts und Drops.
  • Mason Rudolph – der einzige Quarterback mit Interceptions in Woche 1

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