Review – Week 14 vs Patriots

written by Andre Vilshöver
12 · 08 · 23

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Die Steelers verloren heute Nacht mit 18:21 das zweite Spiel in Folge gegen ein 2-10 Team und schaden sich dabei im Rennen um einen Platz in den Playoffs. Vor den Spielen gegen die Cardinals und die Patriots sah es mit 7-4 im Playoff Rennen extrem gut aus – nach den beiden Spielen gegen die vermeintlich leichtesten Gegner auf dem Schedule steht man nun mit 7-6 und mit langen Gesichtern da!

Man sprach unter der Woche davon, dass man eine Reaktion auf das Cardinals Spiel zeigen wolle und trotz dieser Leistung und den Verletzungen kehrte etwas Hoffnung ins Acrisure Stadium zurück. Denn es war für das Thursday Night Game alles angerichtet – die Endzonen erstrahlen nach dem Ende der College-Season wieder ganz in Gelb und die Steelers sollten in ihren Color Rush Jerseys spielen.

Doch dann begann das Spiel und die Offensive der Liga mit den bis dato am wenigsten erzielten Punkten, marschierte ohne Probleme für 75 Yards über das Feld und ging in Führung. Es schien, als hätte man in New England Tape geschaut und bewusst Mykal Walker und Damontae Kazee als Schwachstellen ausgemacht. Denn die Plays liefen vermehrt über die beiden Spieler.

Die Steelers, angeführt von Mitch Trubisky, sollten nun den Ball übernehmen und kamen am Ende durch Chris Boswell zu einem Field Goal aus 56 Yards und damit das erste Mal aufs Scoreboard. In diesem Drive bleibt man nur dank einer Pass Interference in Ballbesitz statt eine Interception zu werfen. 

Im restlichen ersten Quarter sollten beide Offensiven nichts mehr auf den Platz bekommen und man tauschte Punts aus. Zu Beginn des zweiten Quarters waren die Steelers in Ballbesitz und Mitch Trubisky warf die überfällige Interception, welche die Patriots an der Elf-Yards-Linie in Ballbesitz bringen sollte. Und wie man das in der Redzone macht, setzt man seinen Tight End – gegen Kazee und Walker – ein und holt mit dem nächsten Touchdown weitere Punkte. 

Die Patriots legten im zweiten Quarter noch einen weiteren Touchdown von Hunter Henry, der sich das schönste Geburtstagsgeschenk selbst machte, nach und gingen mit 21:3 in Führung. Die Stimmung im Acrisure Stadium war auf dem Tiefpunkt angekommen und die Unmutsbekundungen der Fans von der Tribüne wurden lauter. Aber die Steelers legten in der ersten Halbzeit einen Drive hin, der ihnen weitere Punkte einbringen sollte. Am Ende war es Diontae Johnson, der einen Pass von Mitch Trubisky aus 25 Yards in der Endzone fing. Es war jetzt nur noch ein Two-Score-Game und mit aufkeimender Hoffnung sollte es in die Kabine gehen.

In der zweiten Halbzeit erhielten die Steelers den Ball und nahmen 7:09 Minuten von der Uhr, um den Ball dann von der Mittellinie zu punten; damit wurde die Hoffnung auch schon im Keim erstickt. 


Aber auch die Patriots sollten immer wieder beweisen, warum sie nicht als offensives Powerhouse eingestuft werden, denn auch die Offensive der Gäste sollte hier weiter Probleme haben.

Tief im dritten Quarter sollte die Hoffnung der Fans in Black & Gold wieder aufkommen, als der viel gescholtene Mykal Walker einen abgefälschten Ball abfangen und an die 16 Yards Linie der Patriots tragen sollte. Aber aus dem Turnover wurde nichts, denn – nun bereits im vierten Viertel – man entschied sich, an der gegnerischen Sieben-Yards-Linie 4th&2 auszuspielen. Man wirkte aber unorganisiert und der Shovel Pass zu Jaylen Warren wurde nach einem Yard gestoppt.

Aber die Defense gab nicht auf und sollte die Patriots erneut zum Punt zwingen und hier sollte der in der letzten Woche häufig kritisierte Special Teams Captain Miles Killebrew seinen großen Moment haben. Er kam nach dem Snap zu Punter Baringer durch und der geblockte Ball sollte an der 26 Yards Linie an die Steelers gehen. Und die Steelers kamen nach einer Pass Interference in der Endzone von der Ein-Yard-Linie durch Quarterback Mitch Trubisky zum nächsten Touchdown und verkürzten mit der erfolgreichen Two Point Conversion auf Pat Freiermuth das Spiel auf drei Punkte.

Die Hoffnung war zurück, das Stadion war da und die Defense spielte weiter Lights Out und hielt die Steelers so im Spiel. So spannend, wie das Ergebnis auch lautete, war das Spiel jedoch kein Leckerbissen und die Teams tauschten erstmal wieder Punts aus. Aber gerade beim Punt der Steelers sollte es zu einer kontroversen Situation inklusive einer Flagge gegen Long Snapper Christian Kuntz kommen. Alle gingen von einer Strafe gegen die Patriots aus, was ein neues First Down bedeutet hätte, aber der False Start ging gegen die Steelers. Mike Tomlin wurde hierzu auf der Pressekonferenz gefragt und antwortete: “Ich habe eine Erklärung bekommen und ich weiss nicht, ob ich damit übereinstimmen kann, aber es wurde mir erklärt.” 

Die Zeit näherte sich der Two-Minute-Warning und die Steelers waren immer noch in diesem Spiel. Das Problem war: Zu diesem Zeitpunkt hatte man nur noch ein Timeout übrig, was das Thema Clock Management vor eine Herausforderung stellen sollte. Mit 2:05 Minuten auf der Uhr stand man bei 3&2 an der Mittellinie und entschied sich gegen den Lauf, sondern für den tiefen Pass auf Pickens, welcher incomplete war. Hier hätte man laufen sollen, um sich beim vierten Versuch in die Position für einen Sneak zu bringen, so war man aber gezwungen zwei Yards zu überbrücken und ging erneut für den tiefen Pass, diesmal auf Johnson, der ebenfalls incomplete war. 


Ob dies nun ein schlechtes Play Calling oder ein schlechter Read vom Quarterback war ist am Ende egal – so schenkt man den Ballbesitz ab und die Patriots können die Zeit so lange runterlaufen lassen, dass die Steelers mit 15 verbleibenden Sekunden von der eigenen 13-Yards-Linie nichts mehr machen können.

So verliert man aufgrund einer unterirdischen ersten Halbzeit – die nahtlos an das Spiel vom vergangenen Sonntag anknüpft – am Ende verdient gegen die New England Patriots. Laut Coach Tomlin war es ausschlaggebend, dass die Patriots aus ihrem Turnover Punkte erzielt haben und die Steelers dies nicht geschafft haben. Aber man muss auch das Clock Management inklusive der Timeouts und das Play Calling in den kritischen Downs in der zweiten Halbzeit in Frage stellen. 


Die Steelers haben nun den unrühmlichen Record inne, dass sie als erstes Team über .500 zwei Spiele in Folge gegen Teams unter .500 verloren haben. Während des Spiels hat sich Alex Highsmith am Nacken verletzt und konnte nicht wiederkehren – hier wird die Woche zeigen, wie schwer die Verletzung ist. 

Jetzt haben die Steelers eine Mini Bye Week und reisen nächste Woche Samstag nach Indianapolis ins Lucas Oil Stadium zu den Colts, welche am Wochenende gegen die Cincinnati Bengals spielen und aktuell einen Record von 7-5 haben, womit sie ein direkter Konkurrent für die Playoffs sind.

Und ja, ein Record von 7-6 ist immer noch OK, aber wir müssen aufhören uns die Sachen schön zu reden. Was ist uns wichtiger: “Never had a losing season” oder dass wir seit 2016 endlich mal wieder ein Playoff Spiel gewinnen können?


Mit einem schweren Restprogramm  und der aktuellen Formkurve bleibt abzuwarten, welche Spiele die Steelers noch gewinnen können und ob dies für die Playoffs reichen kann. Wir haben jetzt nach den beiden letzten Spielen erstmal einiges zu verdauen und können nur auf eine Reaktion der Mannschaft hoffen. 

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