Steelers verlieren im Schneegestöber von Cleveland
Irgendwie musste man es ja erwarten. Jeder, der es mit den Steelers hält, wird nach dem Sieg über Baltimore am vergangenen Sonntag und mit Blick auf die Aufgabe am Donnerstag danach bei den Cleveland Browns sofort zwei Worte im Sinn gehabt haben: Trap Game. Und genauso kam es dann auch, die Steelers verloren mit 19:24.
Diese Niederlage war fraglos vermeidbar. Schon zu Beginn des Spiels ließen die Steelers einiges liegen. Der Opening Drive begann ordentlich mit guten Runs und einer Third-Down-Conversion über 22 Yards zu Pat Freiermuth, endete aber an Clevelands 32-Yards-Linie mit einem Sack von Myles Garrett. Das sorgte für acht Yards Raumverlust und ein 58-Yards-Field-Goal, das Chris Boswell verschoss. Kein Vorwurf hier an ihn; das wäre selbst unter guten Witterungsbedingungen ein schwieriger Kick. Und hier schneite es bereits leicht, zudem blies der Wind.
Der zweite Drive der Offense endete an Clevelands 38 mit einem Turnover on Downs. Bei Fourth Down kam Justin Fields rein, doch es dauerte ewig, bis die Formation stand, die Play Clock lief runter und überhastet wurde der QB-Draw im Backfield gestoppt.
Die Defense war dagegen ganz gut drauf und schickte die Browns zweimal Three&Out, sodass die Steelers-Offense im dritten Drive per Field Goal zumindest für eine 3:0-Führung sorgen konnte. Doch für die bis dato klare Überlegenheit war das viel zu wenig und folgerichtig antworteten die Browns mit einem 80-Yards-Drive, indem die Defense keinen Zugriff fand, und einem Touchdown durch Nick Chubb. Kurz darauf erhöhte Cleveland auf 10:3, dabei profitierten die Gastgeber von einem Fumble von Russell Wilson. Forciert wurde der von Myles Garrett, der in der ersten Hälfte drei Sacks verbuchen konnte und den die Steelers nicht in den Griff bekamen.
Zu Beginn von Hälfte zwei war dringend ein defensiver Stopp nötig, und der kam auch dank eines Fumbles von Cedric Tillmann. Doch die Offense schaffte es wieder nicht, ein Fourth Down in ein First Down zu verwandeln, ein Run durch die Mitte von Jaylen Warren wurde gestoppt. Die Browns dagegen waren bei Fourth Downs im Spielverlauf 4/4, was letztlich mitentscheidend war. Bei Third Down war Cleveland grausam (1/10), doch das konnte somit aufgefangen werden.
Nach einem weiteren Stopp der Defense und nun sehr starkem Schneefall verwandelte Boswell ein Field Goal zum 6:10. Doch zu Beginn des Schlussviertels scrambelte Jameis Winston nach einem langen Drive aus kurzer Distanz in die Endzone, auch die folgende Two-Point-Conversion war gut. Das 6:18 aus Steelers-Sicht fühlte sich bereits nach Niederlage an. Zu schwach war die Offense und zu zahnlos an diesem Abend der Pass Rush, der Winston zu selten das Leben schwer machte.
Aber es gab doch noch ein Comeback. Einen 69-Yards-Drive, bei dem Justin Fields ein Run über 30 Yards gelang, schloss Jaylen Warren mit einem Touchdown ab. Und dann lieferte endlich mal der Pass Rush: Nick Herbig schlug Winston den Ball aus der Hand, DeShon Elliot war zur Stelle. Kurz darauf bediente Wilson Calvin Austin über 23 Yards zum nächsten Touchdown – 19:18. Leider klappte die folgende Two-Point-Conversion nicht.
Die Browns mussten also “nur” ein Field Goal erzielen und waren auf einem guten Weg. Dann aber warf Winston doch mal eine seiner berüchtigten Interceptions, Donte Jackson fing sie. 4:22 Minuten waren noch auf der Uhr, die Steelers konnten jedoch nur eine Minute davon wegnehmen und mussten punten. Dieser Punt ging dann auch noch völlig in die Hose für nur 16 Yards, Cleveland bekam eine exzellente Feldposition. Und diesmal machte Winston keinen Fehler mehr, sondern marschierte mit seinen Mannen bis an die Goal Line, wo Nick Chubb vollendete. Mit weniger als einer Minute zur Verfügung kamen die Steelers dann nicht mehr zurück.
Unter dem Strich steht eine vermeidbare Niederlage. Head Coach Mike Tomlin war vor allem mit dem Beginn des Spiels nicht einverstanden. Es habe zu lange gedauert, bis das Team richtig im Spiel angekommen sei, das habe auch zu einigen Pre-Snap-Penalties und weiteren negativen Plays geführt. “Es ist schmerzhaft. Aber das ist das Leben, so ist das Geschäft. Wir schauen das Tape und lernen daraus.”
Unter dem Strich stehen die Steelers somit jetzt bei 8-3 und haben ihr Schicksal – also auch den Sieg der AFC North – weiter in der eigenen Hand. Das nächste wichtige Spiel dahingehend steht dann am Sonntag der kommenden Woche an, wenn es zu den Cincinnati Bengals geht.
0 Kommentare