Review Week 10 at Commanders

written by Andre Vilshöver
11 · 11 · 24

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 Steelers gewinnen Nailbiter bei den Commanders

Die Pittsburgh Steelers haben im Spitzenspiel bei den Washington Commanders mit 28:27 gewonnen und bewiesen, dass, wenn man in dieser Woche Spannung in den USA erleben wollte, man in der NFL besser aufgehoben war als im US Wahlkampf.

Beide Teams tauschten mit ihrem ersten Ballbesitz nach je drei Plays Punts aus und direkt schwirrte der “Slow Start”, den Steelers Head Coach immer anprangert im Raum umher.
Aber Russell Wilson hatte mit seiner Offense andere Pläne und arbeitete sich in den nächsten drei Minuten in die Richtung der Commanders Endzone. Am Ende fand Wilson aus 16 Yards George Pickens in der Endzone, der den Ball spektakulär fing – das Bild von diesem Catch wird wahrscheinlich ab heute so manchen Desktop schmücken.

Commanders Rookie Quarterback Jayden Daniels wurde im anschließenden Drive das erste Mal von Cam Heyward zu Boden gebracht und die Commanders waren erneut zum Punt gezwungen.
Nach einem Sack in der eigenen Redzone standen die Steelers mit dem Rücken zur Wand und alle rechneten mit einem Punt. Aber die Steelers hatten andere Pläne: Denn Safety Miles Killebrew änderte den Spielzug auf einen abgestimmten Fake Punt und fand James Pierre hinter dem First Down Marker, aber dieser fing den Ball nicht und die Commanders übernahmen den Ball an der 16 Yard Line der Steelers.
Washington lies sich nicht lange bitten und Running Back Austin Ekeler lief den Ball in die Endzone.
Mike Tomlin wurde nach dem Spiel zum Playcall befragt und seine Antwort war einfach: ”I’ll do it again” – Weiter ausgeführt sagte er, dass er den Call auf sich nimmt, aber nicht bereut.

Erstmal passierte nicht viel, da beide Teams wieder nur Punts austauschten. Beim dritten Punt am Stück ließ der Returner der Commanders den Ball fallen, welcher blitzschnell von Ben Skowronek der bei einem früheren muffed Punt nicht so viel Glück hatte, gesichert werden konnte. So bekam man den Ball direkt in der Red Zone der Commanders. Am Ende fand Russell Wilson Tight End Pat Freiermuth für 3 Yards in der Endzone für die erneute Steelers Führung.

Das war der Startschuss für eine sehr starke Phase der Commanders und die No Huddle Offense von Kliff Kingsbury stellte die Steelers Defense vor arge Probleme.
Probleme und Pech hatte an diesem Tag auch Joey Porter Jr., der in den nächsten Beiden Drives die ersten drei Flaggen der Steelers alle gegen sich bekam, so auch in diesem Drive, als er für Defensive Pass Interference geflaggt wurde und die Commanders so in Field Goal Range kamen. 

Bei diesem blieb es auch, da die Defense der Steelers hielt.Backup-Kicker Zane Gonzales verwandelte aus 48 Yards sicher.

Mit 7:17 auf der Uhr lief scrambelte Russell Wilson für 6 Yards zur ersten 3rd Down Conversion der Steelers Mitte des zweiten Viertels. Da man dieses Kunststück einer 3rd Down Conversion nicht noch einmal schaffte, ging der Ball erneut an die Commanders.
Diese spielten ihren besten Drive und kamen in den folgenden fünfeinhalb Minuten problemlos über das Feld.
Die Commanders bekamen bei 2nd&Goal eine Defensive Pass Interference Strafe in der Endzone zugesprochen und standen mit neuen Versuchen an der 1 Yard Linie; von dort lief Austin Ekeler erneut in die Endzone ein.

Die Commanders, die in der zweiten Halbzeit den Ball bekamen, gingen mit 10 Punkten in Folge mit einer 10:17 Führung zum Pausentee. 

Der defensive Fehlstart für die Steelers war perfekt, indem man Terry McLaurin, der bis dato überhaupt kein Faktor war, mit zwei Pässen für 70 Yards das Feld überbrücken lies. Am Ende des opening Drives war es dann Ex-Steelers Running Back Jeremy McNichols, der aus einem Yard in die Endzone lief. Das waren diese Saison die ersten Punkte die die Steelers in einem dritten Quarter in 2024 kassierten.

Es standen nun 17 (!) unanswered Punkte für die Commanders zu Buche und die große Frage, wie die Steelers offensiv reagieren würden, stand der Raum. Der anschließende Drive war zwar nicht so sauber wie der der Commanders, aber genauso erfolgreich. Warren und Pickens sorgten mit je 30+ Reception-Yards dafür, dass die Steelers in die Redzone kamen. Vergoldet wurde der Drive dann von Najee Harris’ Run in die Endzone. 

Es blieb spannend in Maryland auch wenn beide Teams sich erstmal eine kurze Verschnaufpause nahmen und erstmal wieder den Ball punteten.
Der Punt der Steelers kam tief aus der eigenen Endzone und war daher nicht gut, sodass die Commanders direkt in der Hälfte der Steelers standen. Es konnten die nötigen Yards zu einem Field Goal erspielt werden und Gonzalez schoss erneut für drei Punkte und eine weiter ausgebaute Führung ein. 

Es sollten die letzten Punkte der Commanders in diesem Spiel sein. Allerdings sorgten die nächsten Drives der Steelers wieder für Herzrasen. Der schwer unter Druck stehende Russell Wilson, der ohnehin keinen guten Tag erwischte, überwarf mit einem tiefen Ball George Pickens in die Hände von Jeremy Chinn. Im folgenden obligatorischen Review sah man, dass Pickens dennoch voll da war, indem er den Knöchel von Chinn berührte, weshalb der auf die Interception folgende Return NICHT an der Steelers 30 endete, sondern am Spot der INT, und zwar an der Commanders 26. 

Jetzt war die Defense gefragt zu verhindern, dass die Commanders mit zwei Scores in Führung gehen konnten. Und sie antwortete. 

Erst kam Cam Heyward zu seinem zweiten Sack an diesem Tag und dann Neuzugang Preston Smith zu einem Tackle für -11 Yards, sodass die Commanders zu Beginn des vierten Viertels wieder punten mussten. Ein guter Start in die Witching Hour! Zwar nicht für Najee Harris, der in diesem Drive verletzt zu Boden ging und umso mehr für Jaylen Warren, der direkt übernahm und wichtige Yards für die Steelers erlaufen konnte.
In einem über sieben Minuten dauernden Drive wurde die Nummer von unserem Kraftknubbel immer wieder gecalled und er lief erfolgreich bis an die 8 Yard Line der Commanders, wo das Unglück seinen Lauf nahm und Warren bei seinem nächsten Lauf in RIchtung Endzone den Ball verlor. Vier Verteidiger der Commanders brauchte es, Warren den Ball an der eigenen 1 Yard Line abzunehmen. Commanders Ball. 

Aber wieder war die Defense da, hielt die Commanders in der eigenen Endzone und erzwang so erneut einen Punt. In Folge war immer noch genug Zeit auf der Uhr und Russell Wilson zeigte seine Routine. Auch wenn es nicht sein bestes Spiel in Black and Gold war, weiss man spätestens jetzt, warum er der Starter ist. Die Steelers stehen 3&9 mit noch 2:22 verbleibender Restspielzeit in einem Do or Die Down. Und was sollen wir sagen? THEY DID IT!
Russell Wilson blieb trotz zwei anstürmenden Rushern cool in der Pocket, ließ einen Moonball in Richtung Mike Williams los und der Neuzugang fing in seinem neunten Snap für die Pittsburgh Steelers den Touchdown zur Führung! Ein perfekter Wurf, genau in die Arme von Williams. 

Nun trennten drei Timeouts und die Two Minute Warning die Steelers vom Sieg. Direkt im ersten Play musste Alex Highsmith mit einer Knöchelverletzung vom Feld, womöglich wird er länger fehlen. Bei genau zwei Minuten auf der Uhr standen die Commanders, die nur ein Field Goal zum Sieg brauchten, an der Mittellinie. Nachdem TJ Watt einen von Cam Heyward geblockten Pass beinahe noch aus der Luft pflückte und James Pierre mit einem Pass Break Up seinen Fehler beim Trickplay ausbügeln konnte, hieß es für die Commanders 4 & 9 an der 50 Yards Line.

Selbstverständlich gingen sie dafür und es fehlten nur Inches beim Pass auf Routinier Zach Ertz.
Die Wiederholung zeigt: Sein Knie war am Boden und er wurde von zwei Steelers Defendern gedowned bevor er den 1st Down Marker überschritten hat. Dies wurde durch New York in der Review bestätigt.

Plötzlich hieß es für die Steelers First Down und das Ding war durch. Die folgenden drei Versuche, die jeweils mit einem Timeout der Commanders endeten reichten allerdings nur für 9 Yards. 4&1 für den Sieg. Man ging dafür. Zumindest stellte man sich so auf. Der Plan war aber ein anderer. Konnte man einen Spieler der Commanders per Hardcount zu einer Strafe und dem folgenden First Down zum Sieg locken? Ja, es hat funktioniert! Rookie Jer’zhan Newton fiel Russell Wilsons Fake Cadence zum Opfer und zog eine Neutral Zone Infarction Flagge. Mit dem neuen First Down konnte man in der Victory Formation abknien.

Fazit:
Man hätte sich nicht beschweren dürfen, wenn die Commanders das Spiel gewonnen hätten. Dafür war man phasenweise in der Offensive zu unproduktiv und setzte zu viel auf Russell Wilsons “Moonballs” für Raumgewinn – was eine 50% Completion Rate zeigt. Respekt muss man in dieser Woche Defensive Coordinator Austin zollen, denn nach den 17 Punkten, die man in Folge kassierte, hielt man die Commanders in der restlichen zweiten Halbzeit bei nur einem einzigen Field und 56 Yards Raumgewinn! Darüber hinaus hielt man das gefährliche Laufspiel von Sensations-Rookie Jayden Daniels komplett im Rahmen, was so bisher noch keinem Team gelang.

Nun steht mit den zweitplatzierten Ravens das erste Division Spiel auf dem Plan. Ein Spitzenspiel im Acrisure Stadium, bei dem wieder die Experten die Steelers auf der Verliererstraße sehen werden, aber das sind wir ja gewohnt.

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