Offensive Coordinator
Die Steelers Saison 2023 steht vor der Tür und viele Fans und „Experten“ sehen die Entwicklungen durchaus positiv. Immer noch ein großes Fragezeichen hinterlässt aber bei vielen die Position des Offensive Coordinators. Matt Canada muss sich beweisen, um seinen Job zu rechtfertigen.
Um diese Position bei den Steelers ein wenig besser einschätzen zu können, habe ich mal in der geschichtlichen Reihenfolge alle OC kurz beleuchtet, seit ich mich intensiver um die Steelers kümmere. Es soll hier nicht gewertet werden. Einfach nur aufzeigen, wie es bisher war, schlechte OC mussten gehen, gute OC gingen oft als Head Coach zu anderen Teams. Matt Canada hat es noch in der Hand, sein Schicksal selbst zu bestimmen.
Ron Erhardt
1992-1995
4 Jahre
43-21-0 67.19%
Das Team war jedes Jahr in den Playoffs. Playoff Record 3-4. 1995 Superbowl gegen Cowboys.
Erhardt war vor den Steelers schon ein erfolgreicher OC. Sein Motto: “Throw to Score, Run to Win.” Er hat die Offense vereinfacht, was dem Personal der Steelers entgegenkam. Pittsburgh war in den Jahren durch das Power rushing von Barry Foster bekannt, erst mit der Verpflichtung von Chan Gailey als WR Coach wurde sich dem Pass mehr geöffnet. Erhardt wollte nach auslaufen seines Vertrags in Rente gehen. Als es so weit war, änderte er aber seine Meinung. HC Bill Cowher blieb aber dabei und erneuerte Erhardts Vertrag nicht sondern promotete Chan Gailey zum neuen OC.
Chan Gailey
1996-1997
2 Jahre
21-11 66.67%
Playoffs in beiden Jahren mit einem Record von 2-2
Chan Gaile kam als WR Coach zu den Steelers und führte dort die 4 und 5 WR Sets ein. In den Jahren mit den Steelers schaffte er immer den Division Sieg und erreichte 1995 den Superbowl. Er verließ die Steelers um Head Coach der Dallas Cowboys zu werden.
Ray Sherman
1998
1 Jahr
7-9-0 43.75%
Mit dem Saisonschnitt von 43,75% ist er der erfolgloseste OC in der Steelers Geschichte
Sherman kam als QB Coach der Vikings zu den Steelers und sollte die Offense der Steelers neuen Schwung geben. Er sollte QB Kordell Stewart zu einem richtigen NFL QB machen. Doch aus Angst den jungen QB zu überfordern, durfte Sherman nicht sein eigenes System installieren, sondern musste sich dem Steelers System anpassen. Nachdem es zu großen Unterschieden in der Spielauffassung zwischen ihm und Stewart gab, bat Sherman nach der Saison um seine Freigabe.
Kevin Gilbride
1999-2000
2 Jahre
15-17-0 46.875%
Nach Sherman vom Record her der zweitschlechteste OC in der Steelers Geschichte.Gilbride war ein HC Kandidat für die Steelers nach Chuck Noll. Doch man entschied sich für Cowher, da Gilbride zu diesem Zeitpunkt in Houston eine Run and Shoot Offense führte. Als er später in San Diego gefeuert wurde, kam er als OC doch noch nach Pittsburgh, doch das Verhältnis zwischen ihm und Cowher war nie das Beste. Man kam zurecht, aber Gilbride war froh ein neues HC Angebot bekommen zu haben und die Steelers wieder verlassen zu können. Dennoch kam von ihm folgende Aussage: „it was a special place. No other team values coaching the way it needs to be be viewed like Pittsburgh“
Mike Mularkey
2001-2003
3 Jahre
29-18 61.7%
Playoffs in 2 Jahren mit einem record von 2-2
Mularky wurde 1996 von den Steelers als TE Coach verplichtet. Dennoch entwickelte sich unter ihm TE Mark Bruenner zu einem der besten blocking TE der Liga. 2001 wurde Mularkey dann zum OC befördert und die Steelers Offense war einer der produktivsten in der Liga. Unter ihm wurde QB Tommy Maddox zum Comeback Player of the year und setzte einen Franchise Rekord für Completion Percentage von 62.1%. Mularkey verließ die Steelers um Head Coach bei den Buffalo Bills zu werden.
Ken Wisenhunt
2004-2006
3 Jahre
34-14 70.83%
2 Jahre Playoffs mit einem Record von 5-1. Superbowl Sieg gegen Seattle 2005
Wie Mularkey zuvor kam auch Wisenhunt zuerst als TE Coach zu den Steelers, das war 2001. Er machte aus dem TE Duo Bruener/Riemersma eine exzellente Kombi, obwohl es hieß, diese Spieler hätten ihren Zenit schon überschritten. Er war auch mitverantwortlich für die Entwicklung von Heath Miller. Als Mularkey dann zu den Bills ging, wurde Wisenhunt der OC. Da wo Mularky eher für flashy Trickspielzüge bekannt war, hatte Wisenhunt eine zurückhaltendere Einstellung. Für ihn waren es mehr die gut getimten Trickspielzüge als Kontrast zu einer konservativen Lauf Offense. Der bekannteste Moment war wohl der Pass von Randle El auf Hines Ward im Super Bowl gegen die Seahawks. Wisenhunt verließ die Steelers um Head Coach der Arizona Cardinals zu werden.
Bruce Arians
2007-2011
5 Jahre
55-25-0 68.75%
4 Mal in die Playoffs mit einem Record von 5-3. 2008 Superbowl Sieg gegen Cardinals, 2010 Superbowl Niederlage gegen die Packers
Bruce Ariens kam 2003 als WR Coach zu den Steelers und hat mitgeholfen Superbowl XL zu gewinnen. 2007 wurde er dann zum OC befördert und man gewann Superbowl XLIII. Doch trotz seinem Erfolg als Coach, wurde vieles an ihm kritisiert. Er war ein richtiger Gambler: Hatte er Erfolg damit, war natürlich alles gut. Doch er bekam dadurch, vor allem durch Fans, auch oft viel Kritik. Wenn er bei 3 und 1 statt zu laufen oder kurz zu passen, den Ball in die Tiefer werfen ließ. In der Offense von Ariens wurde der QB oft alleine gelassen, das heißt ohne Protektion. Das führte dazu das QB Ben Roethlisberger zu den meist gesackten QB gehörte. Vor allem dies störte die Rooney Familie, so dass der 2011 auslaufende Vertrag nicht erneuert wurde. Es gab damals viel Streit um den offiziellen Wortlaut, ob er gefeuert wurde oder in Rente geht.
Todd Haley
2012-2017
6 Jahre
61-35 63.54%
4 Mal in den Playoffs mit einem Record von 3-4
Todd Haley wurde 2011 von den Kansas City Chiefs als Heach Coach gefeuert, vor allem wegen seiner Einstellung und der inkonstanten Leistung des Teams. So kam er 2012 als OC zu den Steelers. Er war der erste OC in 13 Jahren, den die Steelers außerhalb der Franchise verpflichtet haben. Seine Zeit bei den Steelers war von vielen kleinen Ups und Downs geprägt und vor allem durch die Konfrontationen mit QB Ben Roethlisberger. Sein Vertrag lief 2017 aus und wurde von den Steelers nicht erneuert. Er heuerte dann als OC bei den Browns an, wurde dort aber gleich im ersten Jahr mit der Saison zusammen mit Hue Jackson gefeuert.
Randy Fichtner
2018-2020
3 Jahre
29-18-1 60.42%
Einmal in den Playoffs mit einer Niederlage
Randy Fichtner wurde 2007 von den Steelers als WR Coach verplichtet. Er trat somit in die Fußstapfen des vorher promoteten Bruce Ariens. Er war mitverantwortlich für die Entwicklung der jungen Steelers WR, wie Santonio Holmes, Emmanuel Sanders und Antonio Browns. 2010 wurde Fichtner dann zum QB-Coach, nachdem Ken Anderson in Rente ging. 2018 wurde Fichtner dann zum OC, behielt aber auch seinen Titel als QB-Coach. Den legte er erst vor der Saison 2020 ab, als die Steelers Matt Canada als QB-Coach verpflichtet hatten. Fichtner verlor dann aber seinen Job komplett nach der Playoff Niederlage gegen die Browns.
Matt Canada
Seit 2021
2 Jahre
18-15-1 54.55%
Einmal in den Playoffs mit einer Niederlage
Matt Canada wurde als erfolgreicher College Coach von den Steelers als QB Coach verpflichtet. Nachdem Randy Fichtner entlassen wurde, ist er bis heute der OC der Steelers.
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