Steelers OTAs 2023

written by Stefan Janssen
6 · 14 · 23

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So liefen die OTAs der Steelers

Die Organized Team Activities (OTAs) im Frühjahr jeden Jahres werden gerne als „Football in Shorts“ abgetan. Nur weil es dort kein Live-Tackling gibt, sind sie aber längst nicht unwichtig. Während der OTAs darf erstmals in der Saison als Team im elf gegen elf trainiert werden und wird der Grundstein beispielsweise beim Playbook gelegt. Gerade in der Offense klappt das in diesem Jahr wohl deutlich schneller als im vergangenen: Nach Tag eins der OTAs gab es Berichte, wodurch bereits fünf oder sechs Plays installiert werden konnten. 2022 seien es eines oder zwei gewesen. 

Auf mehr als Medienberichte kann man sich Stand heute, nachdem die OTAs beendet sind, auch noch nicht stützen und die Medien, die in Pittsburgh vor Ort sind, können bislang auch lediglich mit den Spielern sprechen, nicht aber beim kompletten Training zusehen. Das ändert sich erst mit dem Camp, dessen erstes Training am 27. Juli stattfindet. Doch aus den Aussagen der Spieler lässt sich zumindest zu manchen Themen ein grobes Bild zeichnen, wo die Steelers aktuell stehen. 

Defensive Backs: Mit Joey Porter Jr. ist zu rechnen. Der an 32 ausgewählte Rookie-Cornerback wird wohl nicht langsam herangeführt, sondern soll schnell auf dem Feld stehen.  Wie Veteran Patrick Peterson verriet, wird Porter im Training in sämtlichen Gruppen eingesetzt, um „vorbereitet zu sein, wenn seine Nummer gerufen wird“. Porter trainiert also auch schon mit den Startern. Peterson: „Man kann ihn frühzeitig und ziemlich oft auf dem Feld erwarten.“ 

Selbiges gilt natürlich für Peterson selbst, der in der Free Agency aus Minnesota kam. Dessen Rolle bei den Steelers steht noch nicht ganz fest: „Ich werde im Juli 33, ich kann nicht mehr bei jedem Down diesen jungen Receivern hinterherlaufen“, stellte er klar. Es gehe darum, ihn in die richtige Position zu bringen. Peterson könnte nicht nur als Outside Cornerback spielen, sondern zum Beispiel auch im Slot – was wiederum Platz für Porter machen würde, sofern er nicht ohnehin den Kampf um den Starting-Posten gegen Levi Wallace gewinnt. 

Außerdem sollte man ein Auge auf Cory Trice Jr. haben. Der Cornerback wurde erst in der siebten Runde ausgewählt, doch das lag wohl auch an einer Kreuzbandverletzung 2021. Trice hat einen ähnlichen Körperbau wie Porter (vor allem die langen Arme) und bringt viel Potenzial mit. In den OTAs konnte er bereits auf sich aufmerksam machen. Das brachte auch ein Lob von Levi Wallace ein: „Er stellt die richtigen Fragen. Ein sehr guter Spieler, sehr groß. Er und Joey Porter sind fast gleich groß. Es ist super, solche Cornerbacks zu haben, die solch eine Energie einbringen, voll dabei sind und wirklich lernen wollen.“ 

Offensive Line: Natürlich werden die Augen auch auf Broderick Jones gerichtet sein, den Erstrundenpick der Steelers. Ob er aber sofort als Left Tackle über Dan Moore Jr. startet, ist Stand jetzt noch offen. Er durfte zwar bereits mit den Startern trainieren, die meiste Zeit war das aber nach wie vor Moore vergönnt. Gleichzeitig wird Moore aber auch bereits auf eine mögliche Rolle als Swing Tackle vorbereitet und hat auch als Right Tackle trainiert. Moore akzeptiert laut eigener Aussage jede Rolle, die ihm zugedacht ist: „Ich werde alles tun, was ich kann, um dem Team zu helfen.“ Kampflos räumt er seinen Starter-Posten aber nicht, dafür hat er in der Offseason auch nochmal an Muskelmasse zugelegt. Bis zum Saisonstart will er im Training überzeugen und die Situation, dass Jones wohl für seine Position gedacht ist, akzeptieren: „Ich muss einfach professionell damit umgehen und bereit sein, für was auch immer als nächstes passiert.“ 

Ansonsten kristallisiert sich wenig überraschend heraus, dass Isaac Seumalo der neue Starter auf Left Guard ist. Mason Cole, James Daniels und Chukwuma Okorafor verbleiben Stand jetzt aus der Vorsaison. 

Kenny Pickett: Neben einer verbesserten Offensive Line will sich Pickett auch selbst ein wenig mehr schützen, um in der neuen Saison nicht erneut Spiele wegen Verletzungen – wie vor allem Gehirnerschütterungen – zu verpassen. Dafür trägt er einen neuen Helm, hat aber auch an Muskelmasse zugelegt. Ansonsten arbeitet er daran, Matt Canadas Offense weiter zu verinnerlichen – wie eingangs erwähnt, scheint das ja ganz gut zu laufen. Dabei hilft sicherlich, dass Pickett jetzt eine ganze Offseason Zeit hatte, sich mit seinen Receivern zu verbessern und nun in den OTAs und Minicamps natürlich direkt mit den Startern arbeiten kann. Pickett scheint sich deutlich verbessert zu haben und tritt zudem als echter Leader auf. QB1 eben. 

Running Backs: Die Steelers haben mit Najee Harris und Jaylen Warren ein starkes Running-Back-Duo. Deshalb arbeitet man daran, öfter beide gleichzeitig auf das Feld zu bekommen, wie Warren verriet: „Najee ist immer noch der Starter und ich gehe rein, wenn er eine Pause braucht. Aber wir werden vielleicht ein paar Dinge durchmischen.“ Warren hat als Undrafted Free Agent eine großartige Rookie-Saison hingelegt und scheint weiter durchzustarten. Kein Wunder, dass die Steelers ihn auch noch mehr einsetzen wollen. Wir dürfen gespannt sein, wie es aussehen wird.

Derweil versucht sich ein anderer UFA-Running-Back einen Namen zu machen: Alfonzo Graham. In einem Training forderte er Minkah Fitzpatrick in einem Tackling-Drill heraus (in dem nicht wirklich getackelt wird) und hatte überhaupt keine Chance. Graham sagte hinterher, er wolle eben von den besten lernen und sehen, auf welches Level er kommen müsse. „Ihr wisst, wie jeder Minkah Fitzpatrick und TJ Watt kennt. So möchte ich es haben, wenn Leute den Namen Alfonzo Graham sagen. Du schaffst es, indem du gegen die besten antrittst.“ Der Spot des dritten Running Backs ist noch frei – vielleicht ja für Graham. 

Conor Heyward: Auf der Steelers-Website wird Heyward als Fullback und Tight End gelistet. Mit dem Abgang von Derek Watt wird Heyward seine wenigen Plays im Backfield übernehmen. Generell soll Cams kleiner Bruder aber nahezu überall in der Offense eingesetzt werden, das haben die OTAs gezeigt. Und Heyward ist bereit: Ich habe das Gefühl, dass ich auf diesem Level Running Back spielen kann. Pass Protection bei Third Downs, den Ball aus dem Backfield fangen, mich in der Empty-Formation aufstellen – es geht nur darum, zu wissen, was zu tun ist.“ An Selbstvertrauen mangelt es Heyward sicher nicht: „Es gibt keinen Linebacker in dieser Liga, der mich covern kann. Das meine ich ernst.“

Alex Highsmith: Nach seiner überragenden Vorsaison mit 14,5 Sacks erwartet Alex Highsmith in diesem Sommer ein neuer Vertrag. Spieler- und Teamseite sind optimistisch, dass das bald klappen wird. Wohl auch deshalb – und trotz des Risikos einer Verletzung – hat Highsmith bislang kein einziges (auch freiwilliges) Training verpasst. Bemerkenswert.

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