Week 06: Preview vs Browns

written by Tobias Neumann
10 · 11 · 25

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Nach der Rückkehr aus Irland geht es für die Steelers zu Hause gegen die 1-4 Cleveland
Browns weiter. Auch die Browns reisen aus Europa an, müssen nach dem Trip aber auf den
Luxus einer Bye Week verzichten. Die Steelers könnten mit einem Sieg Kapital aus einer
sonst schwächelnden AFC North schlagen und ihren Platz an der Spitze festigen. Die
Browns wollen dagegen innerhalb der Division ein Zeichen setzen und zeigen, dass sie
diese Saison mehr als nur Kanonenfutter sind. Spielbeginn ist um 19:00 Uhr deutscher Zeit.

Auf einen Blick

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Team Update
Das Team geht relativ gesund aus der Bye Week hervor. Sowohl Jaylen Warren (Knie) als
auch Joey Porter Jr. (Hamstring) konnten diese Woche voll trainieren und werden am
Sonntag wieder von Beginn an spielen. Auch Alex Highsmith (Knöchel) ist nach einem
langsamen Start in die Woche wieder fit. Jalen Ramsey und Calvin Austin III, die sich beide
in Dublin gegen die Vikings verletzt haben, mussten allerdings beim Training aussetzen.
Während Austin (Schulter) die ganze Woche ohne Training blieb und bereits als „Out“
gemeldet wurde, konnte Ramsey immerhin am Freitag trainieren. Er gilt aber bis zum
Spieltag als fraglich. Ohne Austin wird Ben Skowronek wohl wieder mehr Snaps bekommen,
und dahinter haben Roman Wilson und Scotty Miller die Chance, sich zu zeigen. Sollte
Ramsey ausfallen, wäre das allerdings ein härterer Einschnitt.

In diesem Fall würde erneutJames Pierre übernehmen. Der hatte zwar ein sehr starkes Spiel

gegen Minnesota, wird es aber schwer haben, daran nahtlos anzuknüpfen.
Gegnercheck
In Cleveland geht es mal wieder drunter und drüber. Joe Flacco, der bereits 2023 bei den
Browns ausgeholfen hatte und auch diese Saison zunächst als erfahrener Quarterback
startete, spielt inzwischen bei den Bengals. Cleveland bleibt mit zwei Rookies und Deshaun
Watson auf dem Roster zurück, der in Cleveland wohl keinen Ball mehr werfen wird. Tommy
Rees, der in der Offseason vom Tight End-/Pass-Game-Coordinator zum Offensive
Coordinator befördert wurde, hat Erfahrung im Umgang mit jungen Quarterbacks. Nun hat er
die Aufgabe, das Beste aus Dillon Gabriel und Shedeur Sanders herauszuholen.
Die Browns kehren ohne größere Verletzungen aus London zurück. Einige Spieler hatten
teilweise limitierte Trainingseinheiten, andere bekamen zusätzliche Vet-Rests. Einziger
Ausfall ist Backup Defensive Tackle Mike Hall (Knie). Die Browns spielen also mit voller
Kapelle in Pittsburgh, haben aber eben auch nicht den Luxus einer Bye-Week. Die lange
Reise und sicherlich auch der eine oder andere Jetlag werden die Trainingseinheiten zu
Beginn der Woche beeinflusst haben.
Offense
Nun liegt es an Dillon Gabriel, in Cleveland als einer von zwei gedrafteten Quarterbacks in
einer instabilen Browns-Offense Fuß zu fassen. Ohne Flacco fehlt auf jeden Fall die
Erfahrung auf dieser Position. Gabriel machte in seinem ersten Spiel in London einen
soliden Job, er warf für 190 Yards und zwei Touchdowns. Noch wichtiger ist, dass er ohne
Interception aus dem Spiel ging. Flacco kam in vier Spielen noch auf insgesamt sechs
Turnover. Zudem konnte er dem meisten Druck der starken Vikings-Line aus dem Weg
gehen und wurde nur zweimal gesackt. Wenn er so weitermacht, gibt das den Browns
immerhin etwas Planungssicherheit. Im Passspiel läuft viel über die Tight Ends David Njoku
und Harold Fannin. Star-Receiver Jerry Jeudy konnte Gabriel letzte Woche allerdings noch
nicht so in Szene setzen, wie es Flacco vor ihm gelang. Bisher fing er allerdings nur gut 40
% seiner Targets, und auch gegen Minnesota waren es nur zwei von fünf.
Mit etwas Zeit und mehr Trainingseinheiten mit den Startern dürfte sich das allerdings
verbessern.
Auch im Laufspiel setzt man auf frischen Wind. Rookie Quinshon Judkins hatte in London
sein erstes 100-Yard-Spiel und erzielt im Schnitt 4,8 Yards pro Versuch. Die Browns setzen
ihn gerne und häufig ein, um die Last von den Schultern der wackeligen Pass-Offense zu
nehmen.
Viel Unterstützung durch die Line bekommen allerdings weder Quarterback noch
Runningback. Allein Guard Wyatt Teller und Tackle KT Leveston kommen zusammen bereits
auf 26 zugelassene Pressures und vier Sacks. Tackle Cornelius Lucas wurde bereits nach
Woche 4 auf die Bank gesetzt, nachdem er in vier Wochen auf einen Schnitt von sieben
Pressures pro Spiel kam. Für ihn spielt nun Jack Conklin gegen T. J. Watt. Da Gabriel im
Gegensatz zu Flacco mit links wirft, muss er dort nicht nur den stärksten Pass Rusher
decken, sondern dies auch noch auf der „Blind Side” seines Play Callers. Auch im Laufspiel

gibt es nur wenig Unterstützung durch die Fünferkette. Gerade einmal 0,7 Yards geben sie
Judkins vor Kontakt.
Defense
Die Browns setzen schon lange vor allem auf ihre Defense. Das fängt natürlich mit Myles
Garrett an der Line an. In dieser Saison kommt er nach fünf Spielen auf 24 Pressures und
fünf Sacks. Gegen ihn wird Broderick Jones einen schweren Stand haben, bekommt aber
auch die Chance, sich nach stetiger Verbesserung zu beweisen. Auch DT Maliek Collins
spielt in Cleveland eine starke Saison und steuerte seinerseits 17 Pressures und 4 Sacks
bei.
Hinter der Line warten der ehemalige First-Round-Pick der Steelers, Devin Bush, und
Rookie Carson Schwesinger. Bush spielte schon letzte Saison in Cleveland sehr solide und
kann diese Leistung auch 2025 halten. Schwesinger konnte schnell Fuß fassen und hat sich
in die Defense eingelebt. Zusammen kommen beide auf 52 Tackles und zwei Sacks.
Schwesinger musste allerdings auch einen Touchdown in der Passverteidigung zulassen.
Die Schwachstelle im System der Browns ist deren Secondary, genauer gesagt die
Cornerbacks. Denzel Ward und Myles Harden ließen bisher gemeinsam über 300 Passing
Yards und 4 Touchdowns zu. Vor drei Tagen tradete man mit den Jaguars Greg Newsome
für Tyson Campbell. Ob sich dieser Trade für eines der beiden Teams gelohnt hat, bleibt
abzuwarten.
Key Matchups
● QB Dillon Gabriel <-> Steelers Secondary
● LT KT Leveston <-> Alex Highsmith
● EDGE Myles Garrett <-> Broderick Jones
● LB Devin Bush <-> Jonnu Smith
Fazit
Es schreit mal wieder alles nach einem „Trap Game”. Die Browns befinden sich erneut im
Umbruch, spielen mit Rookies auf vielen wichtigen Positionen und tun sich insbesondere in
der Offensive noch schwer. Die Line sollte dem Pass Rush der Steelers nicht viel
entgegenzusetzen haben und bis auf den Pass Rush gibt es nur wenig, das Angst machen
sollte. Doch es ist immer noch Football, es sind immer noch die Steelers, die ihre Gegner
nicht zum ersten Mal unterschätzt haben, und es ist auch immer noch ein Matchup in der
AFC North, das nicht selten überraschend ausgeht und in jedem Fall hart umkämpft ist.

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Comments

1 Kommentar

  1. Marc Bechtel

    Starker Bericht, Gut geschrieben und macht richtig Bock auf das Spiel heute Abend

    Antworten

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