Cam Heyward sagt auf der Pressekonferenz nach dem Spiel, man darf sich vor den Problemen nicht verstecken, muss sich mit diesen auseinandersetzen und auch mal den Finger in die Wunde legen.
Daher werden wir uns heute mit dem Running Game der Pittsburgh Steelers auseinandersetzen. Dies wird auf der Basis von persönlichen Empfindungen und Eindrücken passieren.
Eine Analyse der Performance der Offensive Line, des Blockings und anderen Faktoren – welche im Run Game eine Rolle spielen – wird es nicht geben.
Die Aktuelle Kader-Situation der Steelers sieht wie folgt aus:
- Najee Harris
- Jaylen Warren
- Benny Snell
Harris ist die klare Nummer 1 bei den Steelers und bekommt die meisten Carries. Warren hat sich in der PreSeason gegen McFarland (Practice Squad) und Benny Snell als Nummer-2-Back durchgesetzt und bekommt die 3rd Downs und Power Runs. Snell ist ein reiner Special Teamer.
Das schlechte Running Game wird von vielen nur an der Person Najee Harris festgemacht und daher fangen wir hier auch mit diesem an.
Najee Harris, der Nummer-1-Runningback der Pittsburgh Steelers, bleibt in der zweiten Saison weit hinter den Erwartungen zurück.
In 2021 haben die Steelers in der ersten Runde mit Pick 24 Harris genommen. Ein Pick, der in Experten- und Fankreisen durchaus kontrovers betrachtet wurde.
In 2021 hat Harris in 17 Regular-Season-Games 1200 Yards (3,9 Yds / AVG) und sieben Touchdowns erlaufen sowie 467 Yards (6,3 Yds / AVG) für drei Touchdowns gefangen. Dies brachte ihm einen Platz im NFL All-Rookie-Team und eine Ernennung zum Pro Bowler (auch wenn nur als Ersatz) ein.
Für die 2022er-Saison sollten die Steelers die O-Line verbessern, um Harris und auch dem Quarterback – nach dem Rücktritt von Big Ben – entsprechend Zeit und / oder Lücken zu verschaffen.
Harris zog sich im Training Camp eine Lisfranc (Fußgelenk am Mittelfuß)-Verletzung zu, welche ihn zu einer Auszeit zwang und wodurch eine Metallplatte in den Fuß gesetzt wurde.
Die 2022er-Saison läuft für Harris im wahrsten Sinne des Wortes einfach nicht. In 108 Versuchen hat Harris nur 361 Yards (3,3 Yds / AVG) und einen Touchdown erlaufen sowie 24 Receptions für 112 Yards (4,66 Yds / AVG) und zwei Touchdowns gefangen.
Dahinter haben die Steelers mit dem Undrafted Rookie Jaylen Warren einen Running Back, der bei seinen Snaps „impact“ hat. So hat Warren bei 29 Versuchen 153 Yards (5,3 Yds / AVG) erlaufen und bei zwölf Receptions 88 Yards (7,3 Yds / AVG) gefangen.
Ist Jaylen Warren der bessere Running Back als Najee Harris? Wenn man es von den Zahlen ableitet, könnte man meinen: ja!
Die Steelers waren und sind von Harris überzeugt, das hat seine 2021er-Rookie-Season bewiesen und Harris ist zu Recht ein Team Captain.
Aber wo liegt das Problem?
- Ist es das Problem, was alle von den Dächern brüllen? Das Playcalling?
- Ist es Najee, der auch im Jahr 2021 immer wieder mit kleineren Verletzungen zu kämpfen hatte und nach seiner Fußverletzung seinem Körper nicht vertraut?
- Oder ist es gar eine Kopfsache bei Harris?
Alles Fragen, die wir nicht beantworten können.
Was aber auffällt, ist der Unterschied – weil sie auch andere Typen sind – wie Harris und Warren mit dem Ball laufen. Harris will beim Lauf Raum kreieren, dem Gegner ausweichen und Warren läuft in bester Jerome-Bettis-Manier mit dem Kopf durch die Wand.
Aktuell kann man sagen: Die Art und Weise von Warren zu laufen, hat im aktuellen Offensivkonzept / Play Calling der Steelers mehr Erfolg.
Droht den Steelers eine ähnliche Problematik wie den Cowboys (Elliot und Pollard), den Commanders (Gibson und Richardson) oder 2020/21 den Colts (Taylor, Mack und Hines)? Läuft der eigentliche Backup dem Starter den Rang ab?
Was können die Steelers tun?
- Macht man so weiter wie bisher und dann bleibt das Laufspiel kein Faktor in unserem Spiel?
- Startet man Warren über Harris und setzt Harris als Feature / Receiving Back ein?
- Teilt man den Share zwischen den beiden Backs auf?
- Setzt man endlich die Pony Formationen (mit 2 HB neben dem QB), welche man im Training Camp gelaufen ist, ein?
Am Ende wird dies in Pittsburgh durch das Team entschieden – aber dass etwas geschehen muss, sollte jedem klar sein. Denn wenn das Spiel zu früh nur noch eine Dimension hat und deine Idee von einem Run Game Jet Sweeps und WR-Screens sind, dann macht es das dem Gegner extrem einfach zu verteidigen.
Die Steelers haben nun ihre Bye Week und nutzen die zwei Wochen, um neben den anderen Baustellen auch am Running Game zu arbeiten.
Ob sich etwas ändert, sehen wir am 13. November, wenn die Steelers im Heinz Field die New Orleans Saints empfangen werden.
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