Preview Week 8: Steelers @ Eagles

written by Tobias Neumann
10 · 29 · 22

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Am Sonntag treffen die Steelers mit den Eagles auf das letzte noch ungeschlagene Team
dieser Saison. Das “Battle of Pennsylvania” ist eine Rivalität mit viel Historie zwischen den
Teams. Da beide in verschiedenen Conferences spielen allerdings auch ein seltenes Duell.

Weekly update –
Das Game gegen Miami verlief wohl anders als alle dachten. Bis zum Ende blieb man gegen
die Dolphins in Schlagdistanz und doch war es abermals die Kombination aus schlecht
designter Offense und verpassten Chancen in der Defense, die uns den Sieg kostete. Gleich
vier sichere Interceptions fallen zu lassen ist aber vor allem eines: Pech! Es waren eben
jeweils nur Nuancen, die jeweils gefehlt haben. Ich würde diesen Fakt also noch nicht allzu
sehr gewichten und davon ausgehen, dass es sich nicht wiederholen wird. Mehr Sorgen
macht aber nach wie vor die Offense. Matt Canada dürfte in der Fanbase wohl kaum noch
Rückendeckung haben und wäre bei vielen, weniger geduldigen, Franchises wohl längst auf
die Straße gesetzt worden. Dass seine Offense zu unproduktiv, zu vorhersehbar und für die
NFL offensichtlich einfach nicht komplex genug ist, kann man an diesem Punkt einfach nicht
mehr leugnen. Die O-Line gehört nach ihrer “Kennenlernphase” inzwischen zu den besseren
der Liga und die Receiver liefern ab, wenn man sie denn mal gut anwerfen darf. Kenny
macht verständliche Rookie-Fehler, die es aber nicht rechtfertigen, gerade einmal 15 Punkte
pro Game zu produzieren. Das nach wie vor nicht funktionierende Run Game hilft dabei
natürlich nicht, kann aber auch nicht allein dafür zur Verantwortung gezogen werden.
Der Blick auf den Injury Report hat vor allem eine Überraschung in sich: Kicker Chris
Boswell scheint sich vor dem Freitagstraining an der Leiste verletzt zu haben und ist laut
Team fraglich für das Spiel. Die Steelers haben bis Samstagabend Zeit, ihn entweder
spielen zu lassen oder für Ersatz zu sorgen. Da sich kein Backup-Kicker auf dem Practice
Squad befindet, würde es vermutlich eine externe Lösung werden. Eine Idee wäre dabei z.B.
Nick Sciba, der während der Preseason mit im 90-Man-Roster des Teams war und derzeit
nicht unter Vertrag steht.
Definitiv nicht spielen werden Cornerback Levi Wallace (Schulter) und Defensive Lineman
Larry Ogunjobi (Knie). Beide hatten an keinem Training unter der Woche teilnehmen
können. Dass die Backups im defensiven Backfield gut performen können, haben sie gegen
die Buccaneers bewiesen. Gegen das starke Rungame der Eagles wird Ogunjobi aber
definitiv fehlen.

Gegnercheck –
Die Eagles sind ein recht ausgeglichenes Team. Die Offense ist produktiv und die Defense
bietet wenig Angriffspunkte. Beide Gruppen spielen zwar nicht an der absoluten Ligaspitze
mit, man hat aber ein Team gegen sich, das als Summe seiner Teile sehr gut funktioniert.

Offense –
Jalen Hurts wurde die vergangenen zwei Saisons von den Eagles stetig aufgebaut. Er ist weiterhin kein Top 5 Quarterback, ist aber in der Lage, das System seines Teams

umzusetzen, seine Receiver in Szene zu setzen und der Defense genug Pausen zu geben.
Hurts ist darüber hinaus unglaublich mobil. Er kann und will den Drive auch mit den eigenen
Füßen nach vorn bringen. Natürlich bedeutet dies, dass die Defense sich anpassen muss.
Man wird viel Contain spielen, um Hurts zwischen seinen Tackles zu halten und einen
Linebacker oder Safety nur für ihn abstellen müssen, falls er die Flucht nach vorn ergreift.
Glücklicherweise sind die Steelers diesen Stil allein durch die zwei jährlichen Duelle gegen
die Ravens gewohnt und wissen das zu verteidigen.
Die abgestellten Spieler fehlen dann natürlich in der Coverage. Eine Tatsache, die Hurts
gern ausnutzt. In so gut wie allen wichtigen Kategorien befindet er sich als Passer im oberen
Drittel der Liga. Das Trio aus den Wide Receivern A.J. Brown und DeVonta Smith sowie
Tight End Dallas Goedert teilt die Targets recht ausgeglichen unter sich auf. Man wird also
keinen einzelnen Spieler aus dem Game nehmen können, um die Offense zu bremsen.
Brown hat mit 62% Catch Rate zwar nicht immer die sichersten Hände, die 84 Yards pro
Game wiegen das jedoch auf.
Daneben laufen die Eagles nicht wenig erfolgreich und vor allem oft. Wenn die Defense alle
Hände mit Hurts und dessen Receivern zu tun hat, entstehen vorne eben Lücken.
Workhorse- und All-Down-Runningback ist dabei Myles Sanders, der den Löwenanteil der
Snaps und Runs bekommt. Backup Kenneth Gainwell kommt höchstens als Entlastung von
Sanders auf das Feld. Auch wenn viele Runs im letzten Quarter zustande kamen, wenn sie
die Uhr herunterlaufen lassen wollen, stammen 51% der Runs dennoch jeweils aus den
ersten beiden Quartern der Spiele. Die Eagles möchten also laufen, auch wenn sie nicht
müssen. Allein aufgrund der Menge wird es daher vermutlich ein recht physisches Spiel für
unsere Front-Seven werden. Die Bye Week nächste Woche wird sehr willkommen sein.
Die Offensive Line der Eagles ist generell solide. Left Tackle Jordan Mailata hatte allerdings
einige unschöne Szenen in den Spielen gegen die Vikings und Cowboys. Zwei der fünf
Sacks dieser Saison gehen auf sein Konto. Hoffen wir, dass Alex Highsmith dieses Mal
davon profitieren kann und wir Hurts mehr unter Druck setzen können, als wir es die letzten
Wochen geschafft haben.

Defense –
Die Defense aus Philadelphia holte ihre Stärke in der Vergangenheit gern aus der Front bzw.
dem Passrush. Die Line rund um Tackle Javon Hargrave und Fletcher Cox braucht sich zwar
auch weiterhin nicht verstecken, gerade im Rückraum hat man aber nachgebessert und
Lücken gestopft. Cornerback James Bradberry, der in der vergangenen Offseason zum
Team kam, nachdem die Giants keinen Trade Partner fanden und ihn entlassen haben, gibt
der Pass Defense zusammen mit Darius Slay an den Boundaries eine solide Basis. Will man
die Eagles attackieren, tut man dies also am besten über die Mitte. Slot Corner Avonte
Maddox und Safety C.J. Gardner-Johnson sind zwar ganz gut darin, die tiefen Bälle aus
dem Spiel zu nehmen, schaffen es aber kaum, kurze Crosser und Hook Routen zu
verteidigen. Darüber hinaus sitzt der ein oder andere Tackle im Backfield nicht immer und
bietet daher Potential für Yards after the Catch. Man muss seine Receiver nur eben auch so
anwerfen, dass sie die Möglichkeit dazu bekommen.
Die Front der Eagles baut sich von innen nach außen auf. Cox und Hargrave sind dem
gemeinen Fan vermutlich keine unbekannten Namen. Trotzdem schaffen es die Eagles

nicht, das Rungame der Gegner verlässlich unter Kontrolle zu bringen: Mit fünf Yards pro
Run ist man auf Platz 28 der Liga. Der Passrush ist daneben aber gut. Man Rotiert drei
Edge Rusher an beiden Seiten der Line und verstärkt den Rush in dieser Saison auch immer
häufiger mit blitzenden Linebackern. Gerade Brandon Graham profitiert dabei und kann
seine entstehenden Einzelduelle gegen den rechten Tackle und kann diesen häufig
schlagen.

  • Key Matchups –
    ● WR DeVonta Smith <-> Ahkello Witherspoon
    ● LT Jordan Mailata <-> Alex Highsmith
    ● IDL Javon Hargrave <-> Kevin Dotson
    ● FS C.J. Gardner-Johnson <-> Pat Freiermuth
  • Fazit –
    Die Eagles sind vielleicht stark, aber nicht unschlagbar. Und dass ein ungeschlagener
    Record kein Garant für gute Spiele gegen schwache Gegner ist, wissen wir alle nur zu gut.
    Natürlich haben unsere Nachbarn gerade Rückenwind und gute Games hinter sich. Das wird
    nur nicht ewig anhalten. Vielleicht sogar nur bis morgen Abend…

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