Preview Week 14: Steelers vs Ravens

written by Tobias Neumann
12 · 10 · 22

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It’s Rivalry Week!!! 14 Wochen mussten wir auf unser Heimduell gegen die Vögel aus
Baltimore warten. Für viele Fans das Derby der Saison. Analog zum letzten Jahr müssen
diese aber vermutlich erneut ohne Lamar Jackson auskommen.

Weekly update –
Die Steelers präsentieren sich diese Woche mit einem erneuten Sieg auf dem Konto und
einem leeren Injury Report.
Diverse Spieler litten an den von Mike Tomlin gern so bezeichneten “Bumps and Bruises”.
Stand Freitag wurde aber kein Spieler als “out” gemeldet. Lediglich Wide Receiver Diontae
Johnson (Hüfte) sowie die Outside Linebacker Malik Reed (Rücken) und T.J. Watt (Rippen)
gelten als fraglich für das Spiel. Potentiell gleich zwei Edge Rusher, inkl. Watt, auf einer
ohnehin dünn besetzten Position zu verlieren, ist natürlich ein Faktor für das Game.
Gegen die Falcons konnte man erneut gute Ansätze im Spiel zeigen und gerade die ersten
beiden Quarter gute Plays auch mit Punkte belohnen. Kenny zeigt nach und nach weniger
Rookiefehler und warf sein viertes Spiel in Folge keine Interception. Ein besonderes
Highlight war natürlich der Touchdown von Rookie Tight End Connor Heyward, der wieder
einmal zeigt, wie viele Receiving Optionen wir selbst nach dem Trade von Chase Claypool
immer noch im Roster haben. Ein wichtiger Faktor bei dem möglichen Ausfall von Nr. 1
Target Diontae Johnson.

Gegnercheck –
Der Faktor für den Sonntag ist natürlich die Knieverletzung von Lamar Jackson. Die Ravens
führten ihren Starting Quarterback am Freitag als doubtful (unwahrscheinlich) auf dem Injury
Report auf. Bei einem erwarteten Ausfall würde Backup Tyler Huntley seinen Platz Under
Center einnehmen.

Offense –
Seit Jackson in Baltimore die Bälle verteilen darf, steht Baltimore vor allem für stark
frequentiertes, gutes Laufspiel. Nachdem sie sich die letzten Jahre jeweils unter den Top
Teams mit dem stärksten Run Fokus fanden, setzen die Ravens seit letzter Saison aber
deutlich mehr auf den Pass. Nur noch 48% der Plays kommen über deren Runningbacks.
Die meisten davon sogar durch Jackson selbst. 2020 lief man hingegen noch bei 58% der
Plays.
Interessant ist dieser Trend vor allem, wenn man das nur dünn besetzte Receiver Corps
bedenkt. Devin Duvernay und Free Agent Signing Demarcus Robinson lieferten beide nur
moderate Leistungen. Hinzu kommt als Unterstützung Veteran DeSean Jackson, der seit
November auf dem Ravens’ Practice Squad war und seit dieser Woche aktiv auf das Roster
genommen wurde. Die mit Abstand meisten Pässe zielen ohnehin auf Tight End Mark
Andrews, der diese Saison allerdings etwas seiner Vorjahresleistung hinterherläuft. 59 Yards
macht er im Schnitt pro Game und sichert 65% der Pässe in seine Richtung. 5 mal davon in der gegnerischen Endzone. Ihn zu kontrollieren, muss die zentrale Aufgabe der Steelers Secondary sein. Einen der Safeties dem Slot Corner unterstützend zur Seite zu stellen und Andrews ständig zu doppeln ist allerdings keine wirkliche Option, wenn man schon jemanden zusätzlich für die Quarterback Runs abstellen muss.

Das Run Game zehrt natürlich stark von eben dieser Mobilität Jacksons, die gerne in Option Plays und designten Quarterback Runs genutzt wird. Der Gegner ist damit stets gezwungen, einen Verteidiger für ihn abzustellen. Für die Steelers, die ohnehin gern mit nur einem tiefen Safety und vermehrt Zone Coverage spielen, ist dies allerdings keine allzu große Umstellung. Dazu haben wir durch 2 jährliche Duelle seit 2018 auch bereits einiges an Erfahrung gegen Jackson und dessen Spielstil. Sollte er, wie vermutet, gegen uns ausfallen und Huntley spielen, nimmt diese Gefahr natürlich etwas ab. Trotzdem ist Huntley nicht viel weniger mobil als Jackson und konnte schon in der Vergangenheit bereits zeigen, dass er in der Lage ist, diese Rolle zu übernehmen. Was das Passspiel, besonders in der kurzen und mittleren Distanz, betrifft, könnte er tatsächlich sogar ein Upgrade zu Jackson darstellen.

Gegen unsere inkonstante Secondary also ein nicht zu unterschätzender Faktor.

Defense –
Auch auf der anderen Seite des Balls hat sich in näherer Vergangenheit auch einiges in
Baltimore geändert. Inzwischen setzt man vor allem auf die eigene Secondary und
klassischen 4-Man-Rush gegen den Pass. 22,2% der Pass Snaps kontert man mit einem
Blitz, was signifikant weniger ist als noch 2021 (31,1%) und 2020 (44,1%). Die Pass
Defense liefert diese Saison allerdings nur unterdurchschnittliche Leistungen. Ob die
Leistung allerdings abnimmt, weil man weniger blitzt oder ob man weniger blitzt, weil man
die schwächelnde Secondary unterstützen möchte, ist wohl der Ravens ganz eigenes
Henne-Ei-Problem. Gerade, weil man mit den Cornern Marlon Humphrey und Marcus Peters
eigentlich gut besetzt ist und vermutlich Kapazitäten für den Blitz frei hätte. Safety Kyle
Hamilton, der von den Ravens vor allem im Slot eingesetzt wird, spielt für einen Rookie
daneben zwar recht solide, benötigt aber noch den einen oder anderen Schritt nach vorn,
um auf NFL Niveau auch gegen Top Receiver mithalten zu können. 80% der Targets lässt er
zu, zweimal davon für sechs Punkte.
Gegen den Run ist man dagegen recht effektiv. Mit 83 Yards pro Game bekleiden die
Ravens Platz 2 der Liga. Absoluter Key Factor ist an der Stelle LB Roquan Smith, den man
vor Woche 9 per Trade von den Bears bekam. Gegen diese Front zu laufen wird unsere
O-Line vor eine ihrer größeren Aufgaben stellen. Daneben besteht natürlich auch immer die Gefahr, dass das Steelers Spiel ohne funktionierendes Run Game wieder zu einseitig wird und Kenny auf Zwang lange Pässe spielen muss.

Key Matchups –
● TE Mark Andrews <-> Terrell Edmunds
● C Tyler Linderbaum <-> Cam Heyward
● S Kyle Hamilton <-> Pat Freiermuth
● LB Roquan Smith <-> Mason Cole

Fazit

Die Ravens bieten nach wie vor Potenzial für ein gutes Spiel. Der drohende Ausfall von Lamar Jackson, so wenig wir es ihm wünschen, würde dies natürlich nochmal vereinfachen. Nichtsdestotrotz ist es das Ravens Game. Eine der Rivalitäten und die wohl intensivste auf Seiten der Steelers. Traditionell wird es zwischen beiden Teams auch gern hart und dreckig. Neben dem Sieg sollte man deshalb vielleicht noch für einen leeren Injury Report in Woche 15 die Daumen drücken.

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