Preview 04 Steelers bei den Texans

written by Tobias Neumann
9 · 30 · 23

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Preview Week 04: Steelers @ Texans

Mit nun zwei Siegen im Rucksack ziehen die Steelers aus der Wüste weiter in Richtung Houston. Dort warten zum einen die Texans rund um Jung-Quarterback Stroud und zum anderen J.J. Watt, der nach seiner langen, erfolgreichen Karriere, größtenteils in Houston, zum Auswärtsspiel seines Bruders in deren Ring of Honor aufgenommen wird. Die NFL schreibt ihre Geschichten eben immer noch selbst.

Weekly update

Zu Beginn der Woche konnte der eigene Injury Report etwas abschrecken, standen doch ganze zehn Spieler darauf. Bereits am Donnerstag konnte für die meisten aber wieder Entwarnung gegeben werden. Nicht spielen werden jedoch Guard James Daniels (Leiste), sowie Punter Presley Harvin, der sich eine Verletzung am rechten, also dem Schussrelevanten, Oberschenkel (“Hamstring”) zuzog. Für ihn wird Punter Brad Wing, den man unter der Woche bereits für diesen Fall ins Practice Squad geholt hatte, als Ersatz starten. Wing startete zwischen 2014 und 2017 in der NFL, das erste Jahr davon übrigens bei den Steelers, und verbrachte danach Zeit in der AAF und XFL. Für James Daniels wird Backup Nate Herbig, Bruder von Edge Rusher Nick, übernehmen. Alles in allem wirkt das Team also recht fit, auch wenn gerade die O-Line, die aktuell noch mit Abstimmungsschwierigkeiten kämpft, den Tausch des Guards nicht unbedingt benötigt. Schade ist es auch für Big Press, der nach zwei durchwachsenen Saisons endlich zurück zu konstanter Leistung gefunden hatte. 

Gegnercheck

Nach 2 ernüchternden Niederlagen zum Saisonauftakt, warfen die Texans zuletzt mit den Jaguars den eigenen Division-Rivalen mit 37:17 aus dessen eigenem Stadion. Besonders die Rookies im jungen Team konnten dabei glänzen, allen voran Quarterback, Second Overall Pick des diesjährigen Drafts und amtierender Offensive Rookie of the Month, C.J. Stroud. Der Record von 2-1 kann also auch, besonders was deren Offensive betrifft, täuschen.

Das Lazarett der Texaner ist leider nicht so übersichtlich wie unseres. 3rd String Center Michael Deiter (Brust) ist Fraglich für das Spiel. Starting Middle Linebacker Denzel Perryman (Handgelenk) und Corner Tavierre Thomas (Hand) werden nicht spielen. Ebenfalls “Out” sind Starting Left Tackle Laremy Tunsil (Knie) sowie dessen Backup Josh Jones (Hand). Next Man up ist vermutlich Austin Deculus. Der 2022er Sechstrundenpick steht derzeit noch auf dem Practice Squad der Texans. Bisher hatte er lediglich 40 Snaps in der Field Goal Unit. Mit dem Matchup gegen Alex Highsmith wartet auf ihn also besonders kaltes Wasser, in das die Texans ihn werfen müssen.

Offense

Die Medien haben mit Quarterback C.J. Stroud derzeit ihr Lieblingsthema gefunden. Der Rookie warf nach drei Spielen und 110 Pässen noch nicht eine Interception. Gibt man ihm Zeit, spielt er solide das Feld herunter. 57 von 83 Pässen für 741 Yards und vier Touchdowns brachte er bei sauberer Pocket an. Setzt man ihn unter Druck, bricht er allerdings wieder ein: Die Rate erfolgreicher Pässe sinkt von 68,7% auf 55,3%. PFF bewertet ihn in solchen Situationen zusätzlich mit vier “Turnover worthy Passes” – Liga-Höchstwert. Und Druck wird er bekommen. T.J. Watt allein wird George Fant, der bisher eine recht gute Saison hatte, auf die Probe stellen. Gegenüber trifft der bereits angesprochene Austin Deculus auf Alex Highsmith und die Interior Line rund um Ex-Steeler Kendrick Green, sollte er denn spielen, wirkt derzeit auch nicht besser als die unsere. Die Steelers Defense wird also wieder rund um ihren dominanten Pass Rush aufbauen können und den Teammates im Rückraum so bei der Coverage helfen.

Die schwache O-Line soll aber nicht davon ablenken, dass die Texans besonders über den Pass brandgefährlich werden können. Receiver Nico Collins hatte gegen Jacksonville zwar einen folgenschweren Drop, spielte sonst aber sehr zuverlässig. Neben ihm blüht Rookie-Speedster Tank Dell von Woche zu Woche mehr auf. Die Verbindung zwischen Stroud und ihm funktioniert fantastisch, besonders im tiefen Feld. Gegen die Jaguars kam er auf beachtliche 29 Yards pro Target. Sieben mal wurde er angeworfen, einmal für einen Touchdown über 68 Yards. Besonders bei langen Pässen darf man ihn also nicht auf die leichte Schulter nehmen. Gut möglich, dass er bei langen Downs, wo die Steelers gerne mit ihrem leichten Dime Package spielen, mit Rookie Corner Joey Porter Jr. um den Ball wetteifern wird.

Komplementiert wird das Passspiel in Houston durch den Run rund um Dameon Pierce, den die Gegner bisher jedoch bei schwachen 2,5 Yards pro Run halten konnten. Ein großer Faktor dürfte auch hier die Line sein, die ihm gerade einmal 1,4 Yards gibt, bevor er sich auf eigene Faust mit den Defendern in der Box auseinandersetzen muss. Backup Devin Singletary bekommt im Schnitt zwar ein Yard mehr Platz, kann sich aber auch kaum allein durchsetzen. Gut möglich, dass die Texans gegen unsere Line daher wieder mehr auf den Pass setzen werden. 

Defense

Wie in der Offense könnte auch in der Defense die Line der Texaner besser aussehen. Der Pass Rush über Jonathan Greenard und Will Anderson ist okay und letztgenannter kommt 2023 immerhin auf elf Pressures (#26 unter Edge Rushern). Nach drei Games gegen Spieler wie Nick Bosa, Myles Garrett und Maxx Crosby können unsere Tackle aber etwas durchatmen. Zwischen diesen sind Interior Defender Maliek Collins und Sheldon Rankins allenfalls stets bemüht, besonders gegen den Run. Beide kommen bisher zwar auf null missed Tackles, das liegt aber vor allem daran, dass sie irgendwie nie da sind, wo man überhaupt einen Tackle an erster Stelle setzen könnte. Leidtragende sind dann meist die Linebacker, die aufkehren müssen, was vorn liegen bleibt. Dass Middle Linebacker Denzel Perryman nun gegen uns ausfällt, hilft da auch wenig. Für ihn wird vermutlich, wie schon zuvor geschehen, Rookie Henry To’oTo’o in die Mitte rücken und das defensive Playcalling übernehmen.

Das wirkt alles bisher recht vielversprechend, würden die Texans nicht ohnehin vorwiegend über ihre Secondary arbeiten. Allen voran macht Steven Nelson dort einen wirklich guten Job. Der Cornerback, der 2019 bis 2020 in Pittsburgh verweilte, konnte sich schon letzte Saison hervorragend in die Houston-Coverage einfügen. Hinter ihm stehen auf Safety die beiden Team Captains Jalen Pitre und Veteran Jimmie Ward. Der Ausfall von Corner Tavierre Thomas schneidet jedoch auch hier tief in das Roster. Für ihn spielt Backup Shaquill Griffin. Es wird also Lücken für das Steeler-Passspiel geben, die man attackieren kann, wenn man denn will.

Key Matchups

  • WR Tank Dell <-> Joey Porter Jr.
  • G Kendrick Green <-> Keeanu Benton
  • DL Maliek Collins <-> Nate Herbig
  • CB Shaquill Griffin <-> Calvin Austin III

Fazit

Beide Teams wollen mit einem Sieg aus der letzten Woche weiter angreifen. Die Steelers zeigten im mittleren Abschnitt des Games gegen die Raiders Ansätze einer vernünftigen Offensive. Die Gefahr ist jedoch weiterhin groß, dass man sich trotz offensichtlicher Lücken beim Gegner wieder einmal selbst im Weg steht. Die Texans haben zwar nicht übermäßig viele Ausfälle, diese treffen jedoch besonders empfindliche Stellen des Teams. Vor allem die Matchups der Texas Offensive Line gegen unseren Pass Rush werden C.J. Stroud und Dameon Pierce einen langen Spieltag bescheren. Gut möglich, dass die Steelers-Defense uns also wieder einmal durch das Spiel tragen wird, sofern man die Chancen auf offensiver Seite auch nur ansatzweise nutzen kann.

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