–Game Preview – Browns Week–
Nach dem hart umkämpften Sieg gegen die Seahawks in Woche 6 konnten sich unsere Steelers ein wenig erholen und in ihrer Bye-Week die Konkurrenz verfolgen. Diesen Sonntag trifft man um 18 Uhr (denkt an die Zeitumstellung) auf die Cleveland Browns, die in der vergangenen Woche bereits donnerstags gegen die Denver Broncos gewinnen konnten und in der längeren Pause einige Spieler zurückgewannen.
–Weekly Update–
Bereits am Sonntag vor dem Seahawksspiel wurde OT Zach Banner zurück in den 53er-Kader berufen. Er bekommt den Platz von WR Juju Smith-Schuster, der wiederum auf der IR landete und dort bis Saisonende bleiben wird.
Ebenfalls wurde RB Anthony McFarland vor einigen Tagen aktiviert. Er erhält den Rosterspot von DL Carlos Davis, der seit Anfang der Saison verletzt ist und zuletzt auf dem Weg zurück ins Training war.
Daraufhin wurde auch im Practice Squad reagiert. Um auf den Ausfall von Davis zu reagieren, verpflichtete man DT Chris Slayton, einen 2019er Siebtrundenpick der New York Giants. Gehen muss für ihn RB Jaylen Samuels, für den wohl nach der Rückkehr von McFarland kein Bedarf mehr ist.
Im Auge behalten sollten Steelersfans die Tradedeadline am 02. November. Bis dahin können Teams untereinander Spieler und Draftpicks tauschen. Laut Ian Rapoport soll vor allem Pass Rusher Melvin Ingram unzufrieden mit seiner Spielzeit in Pittsburgh sein und daher einen Trade fordern. Aditi Kinkhabwala vom NFL Network nennt Gerüchte, dass ein Angebot der Chiefs vorliegen soll, allerdings würden die Steelers ungerne innerhalb der AFC traden. Weiterhin nennt sie die Arizona Cardinals, die zuletzt JJ Watt verloren und dringend Hilfe benötigen könnten. Als Gegenwert kann man einen Pick am dritten Tag des Drafts erwarten. Ingrams Vertrag läuft noch bis zum Ende dieser Saison.
–Gegnercheck–
Diese Woche fahren wir zum kürzesten Auswärtsspiel jedes Jahr, zu unseren Divisionskonkurrenten aus Cleveland, die ihre Heimspiele im FirstEnergy Stadium austragen. Dabei treffen die beiden QBs mit den meisten Siegen in diesem Stadion direkt aufeinander: Ben Roethlisberger war bis 2020 sogar der erfolgreichste und wurde dann erst von Baker Mayfield abgelöst.
–Offense–
Die Offense baut sich elementar um das Laufspiel herum auf. Mehrere sehr erfolgreiche RBs und eine gute OL bestimmen hier den Erfolg der Browns. RB Nick Chubb, der nach seiner Verletzung zurückkehrt, führt das Backfield an. Er gehört zu den allerbesten und erfolgreichsten RBs der Liga, so erzielt er gar 5,8 Yards pro Lauf und ist damit die Nr. 2 ligaweit. Sein starker Partner Kareem Hunt wurde zuletzt auf die IR gesetzt, er spielte ebenfalls im Passspiel eine große Rolle. In der letzten Woche konnte daher ein unbekannter RB einen Namen für sich machen: D’Ernest Johnson erzielte gegen Denver 6,6 Yards pro Lauf und wird nun auch gegen uns verstärkt Spielzeit als erster Backup sehen.
Die OL der Cleveland Browns ist wohl eine der 3 besten, wenn nicht sogar die beste. Auf allen 5 Positionen ist man sehr stark besetzt und hat vor allem im Run Game sehr wenige Schwächen. Diese Woche werden auch beide OTs Jedrick Wills Jr. Und Jack Conklin zurückkehren, die für die gewohnte Stabilität sorgen werden. Im Passspiel spielt die Line äußerst solide, verschafft dem QB genug Zeit und lässt nur wenige QB Pressures zu.
Die WR der Browns haben sehr große Namen und bringen einiges an Erwartung mit. Vor allem Odell Beckham Jr. hat allerdings Probleme diese zu erfüllen, lediglich 16 Receptions für 226 Yards und keinen Touchdown konnte er bisher verbuchen – deutlich zu wenig für einen WR seiner Klasse. Auch sein talentierter Partner Jarvis Landry hat noch Probleme in die Saison zu finden. In lediglich 3 Spielen konnte er auflaufen, in welchen er sich nicht als Nr. 1 durchsetzen konnte. Mit 11 Catches für 117 Yards, keinem Touchdown und keinem 100-Yard-Spiel muss auch er zurück in die Spur finden. Derweil läuft das Passspiel über andere Stationen: Die meisten Receptions hatte bis zuletzt RB Kareem Hunt, der wie gesagt auf IR steht. Dahinter stehen die beiden TEs David Njoku und Austin Hooper, die jeweils ihre Rollen haben, dominieren konnte allerdings nur Njoku gegen die Chargers. Zu nennen ist der aufstrebende WR Donovan Peoples-Jones, der in Abwesenheit der beiden Starter einige Targets sah und dabei sehr sichere Hände bewies, mit 2 Touchdowns führt er derweil alle Passempfänger an.
Das große Fragezeichen ist der QB: Baker Mayfield wird seinem Status als ehemaliger First-Overall-Pick zurzeit nicht gerecht und profitiert vor allem vom sehr guten Laufspiel. Er wirft im Schnitt lediglich 30 Pässe pro Spiel (Nr. 29 der Liga), diese bringen jedoch mit 8,0 Yards pro Versuch (Nr. 8 der Liga) viel Raumgewinn und einige First Downs. In der Redzone setzen die Browns nochmals verstärkter auf das Run Game, weswegen er bisher lediglich 6 Touchdowns werfen konnte. Zuletzt fiel Mayfield aus und wurde durch Backup Case Keenum respektabel vertreten, wodurch man die Broncos auch schlagen konnte. Am Sonntag soll Mayfield hingegen spielen. Probleme hat Mayfield besonders gegen Druck und neigt dabei zu individuellen Fehlern, mit dieser OL kommt es allerdings eher selten zu solchen Momenten.
–Defense–
Cleveland hat mit 3,5 Yards die zweitbeste Run Defense. Maßgeblich beteiligt sind daran vor allem LB Anthony Walker und Rookie LB Jeremiah Owusu-Koramoah. Zusammen mit DT Malik Jackson konnten sie bereits 80 Tackles verzeichnen. EDGE Myles Garrett ist zusätzlich ein sehr guter Run Stopper und dominierte auf seiner Seite bisher jedes Matchup.
Gegen den Pass ist ebenfalls Myles Garrett zu nennen. Mit 9,5 Sacks und 9 TFL führt er die NFL klar an. Auf der anderen Seite steht EDGE Jadeveon Clowney mit 3,5 Sacks und 6 TFL. Beide sind also dafür verantwortlich, dass die Browns bisher die drittmeisten Sacks pro Spiel erzielen (2,9). Man ist allerdings nicht nur im Pass Rush besonders stark, sondern auch in Coverage: Erstrundencornerback Greg Newsome II konnte sich als Starter etablieren und unterstützt so die jungen und talentierten CBs Denzel Ward und Greedy Williams. Mit insgesamt 11 Pässen, die sie verhindern konnten gehören sie zu den besten CB-Trios der Liga und bekommen zusätzlich Unterstützung aus dem gesamten Team. Sowohl die LB als auch DT Malik Jackson bekommen regelmäßig die Hände an den Ball und verhindern so weitere Catches.
DC Joe Woods spielt gerne Cover 3 Defense, demnach hat jeder Verteidiger eine Zone, die er abdeckt. FS John Johnson III spielt dabei als Single High Safety in der Mitte des Feldes und wird außen von zwei CBs unterstützt. In der Mitte stehen häufig nur 2 LB, die von weiteren DBs underneath Hilfe bekommen. Durch eine Zone Defense können die Verteidiger ihre Gegenspieler und den QB besser im Blick behalten und schneller und leichter auf Pässe reagieren, daher kommt es auch zu der großen Menge an verhinderten Catches. Der Schwachpunkte sind die Bereiche zwischen den einzelnen Zonen, in denen die Receiver jeweils aneinander übergeben werden müssen, wodurch es gerne zu offenen Passempfängern und viel Raumgewinn kommt. Woods zählt darauf, dass seine DL ausreicht, um Druck zu generieren und schickt nur selten Blitze. Dahinter setzt er vor allem auf agile LB und individuell starke CBs. Das Personal für seine Art Defense, hat er allemal, nun zählt es als Einheit zusammenzuwachsen, wobei man sich auf einem guten Weg befindet.
—Fazit—
Das Run Game der Browns ist einzigartig stark, sollte man dieses nicht verteidigt bekommen, wird es ein langer Abend für uns. Der Schlüssel liegt darin Mayfield den Ball in die Hand zu geben und ihn unter Druck zu setzen. Ohne Kareem Hunt muss er nun andere Lösungen und Anspielstationen finden. Für unsere OL sehe ich ebenfalls ein schwieriges Spiel, an beiden Enden der Line sehe ich die Browns deutlich im Vorteil mit Garrett und Clowney. Ben sollte nicht allzu viel Zeit bekommen den Ball zu werfen und lieber weiter auf kurze Pässe setzen. Sollte das gelingen, sehe ich in diesem Spiel eine realistische Siegchance.
Jonas
#HereWeGo
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