2024 Free Agent #9

written by Andre Vilshöver
4 · 14 · 24

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CPatterson

Zur Person

Seine Freunde und Fans nennen ihn Flash, aber sein Name ist Cordarrelle (kor-DERR-el) Patterson und er ist am 17. März 1991 geboren. Der 33-Jährige Running Back / Return Specialist / Wide Receiver ist in Rock Hill, South Carolina aufgewachsen. Gemeinsam mit seinen beiden Geschwistern Bruder Charles und Schwester Crystal wurde er alleine von Mutter Catherine großgezogen. Mit seiner Familie hat er heute noch ein sehr gutes Verhältnis und sie besuchen so oft wie möglich seine Spiele. Dies geschieht meistens gemeinsam mit seiner Freundin und seinen vier Kindern. Er hat das Tattoo “faith, family, football” auf seinem Bein, was die drei wichtigsten Dinge in seinem Leben sind.
Seine Einstellung, auf dem Footballfeld jede Position zu spielen, kommt von dem Wissen, wie seine Mutter die Familie durchgebracht hat. Er sagt dazu:
“Wenn meine Mutter drei Jobs machen konnte, um uns durchzubringen, warum kann ich dann nicht drei Positionen spielen?” “Warum soll ich für das Team nicht das leisten, was sie für uns geleistet hat?”

Bisherige Karriere

College:

2010 – 2011 – Hutchinson Blue Dragons (Hutchinson Community College) 

Nach dem Abschluss an der Northwestern High School (dieselbe, die auch Mason Rudolph besucht hat), lagen ihm keine Angebote von großen Colleges vor. So entschied Patterson, sich am Hutchison Community College in Kansas einzuschreiben. Hier würde er in den nächsten zwei Jahren sowohl auf dem Football Feld als auch auf der Tartanbahn glänzen.

Direkt in seiner ersten Saison machte er auf sich aufmerksam, was ihm am Ende des Jahres eine Ernennung als National Junior College Athletic Association All-American einbrachte. Mit 52 Receptions für 908 Yards und neun Touchdowns, sowie 21 Returns für 398 Yards und drei Touchdowns hatte er aber auch entsprechende Argumente geliefert.

Im nächsten Jahr steigerte Patterson seine Leistung noch einmal. Er konnte nicht nur seine Leistung aus der Vorsaison als Receiver und Returner bestätigen, sondern war auch als Running Back erfolgreich. So kam er am Ende der Saison auf 32 Carries für 379 Yards und sechs Rushing Touchdowns; 61 Receptions für 924 Yards und 15 Touchdowns und 10 Returns für 482 Yards und drei Touchdowns. Es spricht für sich, dass er auch in diesem Jahr zum NJCAA All-American gewählt wurde.


2012 – Tennessee Volunteers (University of Tennessee) 

Seine Leistung im Junior College rief auch die großen Colleges (u. a. LSU, Georgia) auf den Plan und so wurde er in der 2012er Recruiting Klasse als 5-Star Recruit in der JUCO Klasse angesehen. Am Ende fiel die Entscheidung auf Tennessee.
Auch unter Derek Dooley, dem Coach der Volunteers, spielte Patterson auf allen drei Positionen und das auch weiterhin erfolgreich, was am Ende der Saison mit einer Wahl ins First Team All-SEC endete.
In seinem Jahr bei den Vols legte Patterson 46 Receptions für 778 Yards und 5 Touchdowns, sowie 25 Carries für 308 Yards und drei Touchdowns und 29 Returns für 772 Yards und zwei Touchdowns auf. 

Nach nur einem Jahr gab Patterson mit der Anmeldung für den 2013 NFL Draft seinen Abschied aus Tennessee bekannt.

NFL:

2013 – 2016 – Minnesota Vikings

Patterson wurde im NFL Draft in der ersten Runde nach einem Trade mit den Patriots – für den Gegenwert von vier Picks [2nd, 3rd, 4th & 7th] von den Minnesota Vikings mit Pick 29 ausgewählt. Er sorgte neben dem hohen Preis auch so  schnell für Aufsehen neben dem Platz, als er sich entschied, seine Nummer 84 auch bei den Vikings zu tragen, sehr zum Unbehagen von Receiver Legende Randy Moss.

Bei den Fans machte Patterson sich schnell beliebt, zwar nicht als Receiver, aber als Kick Returner, als er in Woche zwei gegen die Chicago Bears einen Kickoff für 105 Yards in die Endzone der Bears trug. Seine Leistungen im September verhalfen ihm zu der Auszeichnung zum NFC Special Team Player of the Month.
In Woche acht gegen die Packers legte er mit 109 Yards (das längstmögliche Scoring Play in der NFL) noch einen längeren Kickoff Return hin und wurde dazu zum NFC Special Team Player of the Week gewählt.
Aber er war auch als Receiver erfolgreich. In Woche zehn fing er gegen die Washington Redskins seinen ersten Touchdown Pass in der NFL.
Und im zweiten Spiel gegen die Bears ist ihm beim Overtime Sieg sein erster Rushing Touchdown gelungen.
Generell war seine Rookie-Saison solide, aber als Returner machte er sich einen Namen und wurde am Ende der Saison in den Pro Bowl (als Ersatz für Antonio Brown) und ins First-Team All Pro als Kick Returner gewählt.
Patterson fing 45 Pässe für 469 Yards und vier Touchdowns, lief 12-Mal für 158 Yards und drei Touchdowns und retournierte 43 Kicks für 1393 Yards und zwei Touchdowns.
Patterson war der erste Spieler in der NFL Geschichte, der sowohl einen 100+ Yards Return Touchdown, einen 75+ Yards Receiving Touchdown, sowie einen 50+ Yards Rushing Touchdown erzielte.

Die Saison 2014 war für Patterson ein Rückschlag, denn der neue Headcoach Mike Zimmer und Offensive Coordinator Norv Turner waren nicht von ihm angetan. Dass Terry Bridgewater, den die Vikings als neuen Quarterback gedraftet haben, und er keine Chemie aufbauen konnten half Pattersons Standing bei den Coaches ebenfalls nicht.
So wurde er am Ende von Charles Johnson den man vom Browns Practice Squad verpflichtete auf Platz vier im Depth Chart verdrängt und er wurde auf seinen Job als Returner reduziert.
So endete eine enttäuschende Saison mit 33 Receptions für 384 Yards und einem Touchdown, zehn Carries für 117 Yards und einem Touchdown sowie 34 Returns für 871 Yards.

Die nächste Offseason brachte mit der Entlassung von Greg Jennings  im Roster der Vikings Veränderungen und Patterson erhoffte sich, seinen Starting Spot zurückzuholen. Aber man verpflichtete den Veteranen Mike Wallace und der Rookie Stephon Diggs spielte groß auf, sodass Patterson sogar im Depth Chart noch tiefer rutschte.
Am Ende der Saison hatte Patterson zwei Receptions für zehn Yards, zwei Carries für 15 Yards, aber 32 Returns für 1.019 Yards und 2 Touchdowns

In seiner letzten Saison mit den Vikings, die seine Fifth-Year Option nicht gezogen haben, war er zwar wieder mehr in die Offensive eingebunden, aber seine Haupttätigkeit war weiterhin die des Returners. Das brachte ihm am Ende der Saison auch die zweite Berufung in den Pro Bowl und ins First Team All-Pro ein.
Seine Zeit als Viking beendete er mit 52 Receptions für 453 Yards und zwei Touchdowns, sieben Carries für 43 Yards und 25 Returns für 792 Yards und einen Touchdown.

2017 – Oakland Raiders

In der Offseason schloss er sich mit einem zwei Jahresvertrag für 8,5 Millionen Dollar den Oakland Raiders an – hinter Amari Cooper und Michael Crabtree war er die Nummer drei im Receiving Corps. Es war nicht seine produktivste Saison und seine Zahlen spiegeln das auch entsprechend wieder. Patterson erzielte in seiner ersten Saison in Silver & Black 31 Receptions für 309 Yards, 13 Carries für 121 Yards und zwei Touchdowns und 19 Returns für 538 Yards.

Seine erste Saison sollte auch seine einzige Saison in Oakland bleiben, denn die New England Patriots sendeten einen Fifth-Round Pick nach Oakland und erhielten dafür im Gegenzug Patterson und einen Sixth-Round Pick.

2018 – New England Patriots

Wer einmal mit Tom Brady spielen kann als Receiver, der beschwert sich nicht. Auch wenn Patterson sehr wenig von seinem Quarterback bedient wurde, um im Laufe der Saison mehr zum “Emergency Running Back” umgewandelt zu werden, konnte er sich am Ende der Saison Super Bowl Champion in seine Vita schreiben. Denn die Patriots besiegten die Los Angeles Rams 13:3 in Super Bowl LIII.
Pattersons Beitrag für die Patriots zeigt 21 Receptions für 247 Yards und drei Touchdown, 42 Carries für 258 Yards und einen Touchdown, sowie 23 Returns für 663 Yards und einen Touchdown.

2019 – 2020 – Chicago Bears

Die Patriots ließen Patterson ziehen und die Chicago Bears sicherten sich die Dienste von Patterson für 10 Millionen über zwei Jahre.
Seine Zeit in Chicago lässt sich damit zusammenfassen, dass er sowohl in 2019 als auch in 2020 erneut in den Pro Bowl sowie das First Team All-Pro gewählt wurde.
In zwei Saisons bei den Bears verzeichnete Patterson 32 Receptions für 215 Yards, 81 Carries für 335 Yards und einen Touchdown sowie 63 Returns für 1.842 Yards und zwei Touchdowns für sich.

2021 – 2023 – Atlanta Falcons

Zur neuen Saison statteten die Atlanta Falcons Patterson mit einem neuen Arbeitspapier für ein Jahr aus. Und unter dem jetzigen Steelers Offensive Coordinator wurde Patterson wahrlich zu Mr. Do-it-All, denn er agierte als Receiver, Running Back, Returner und Safety für die Falcons.
Die 2021er Saison war Pattersons  bestes Jahr als Receiver mit 52 Receptions für 548 Yards inklusive 5 Touchdowns, 153 Carries für 618 Yards mit 6 Touchdowns und 18 Returns für 434 Yards.

Das brachte Patterson in der Offseason einen neuen Vertrag über zwei Jahre für 10,5 Millionen Dollar ein und 2022 ging er als Running Back Nummer eins in die Saison.
Dort stellte Patterson einen neuen NFL Record auf, denn mit seinem Kick Return gegen die Chicago Bears gelang ihm der neunte Return Touchdown in seiner Karriere, was die meisten in der Geschichte der NFL darstellt. Insgesamt hatte er in 2022 neun Returns für 284 Yards und einen Touchdown.
Mit 21 Receptions für 122 Yards war er im Passing Game kein Faktor, dafür aber mit 144 Carries für 695 Yards und acht Touchdowns umso mehr. 

Sein letztes Jahr bei den Falcons war eine Enttäuschung und der bisherige Tiefpunkt seiner Karriere. Mit Bijan Robinson holte man im Draft den neuen Nummer eins Running Back und Patterson war auf einmal nur noch die Nummer drei im Depth Chart.
Auch war seine Beteiligung im Receiving Game weiterhin nicht der Rede wert und mit nur sieben Returns war das der schlechteste Wert seiner Karriere.
So liest sich die Statistik von Patterson mit 9 Receptions für 38 Yards mit einem Touchdown, 50 Carries für 181 Yards und sieben Returns für 153 Yards sehr ernüchternd. 


Stärken und Schwächen:

Stärken:

  • Starker Returner und Guter Special Teamer / Gunner
  • gute Vision als Läufer mit guten Cuts
  • Kann im Open Field in den zweiten Gang schalten

Schwächen:

  • kommt aus seiner schlechtesten Saison
  • in den letzten Jahren immer wieder kleinere Verletzungen
  • Beitrag in der Offensive eher mittelmäßig 

Fazit:

Mit der Verpflichtung von Patterson ist ganz klar, dass die Steelers auf die neue Kickoff Regel reagieren. Patterson wird von der Regel, dass die Defense erst starten darf, wenn er den Ball gefangen hat – wie alle anderen Returner – profitieren.
Denn seine Fähigkeit, das Feld zu lesen und bei Cuts nicht viel an Geschwindigkeit zu verlieren, sollte gegen die durch die neue Regel verlangsamte Defense helfen und die Returns der Steelers wieder gefährlich machen, die in 2022 und 2023 die mit schlechten Feldpositionen durch das Return Game ein Problem für die Steelers waren.
Auch wenn Patterson in der Offensive vermutlich sonst keine große Rolle spielen wird, so ist es gut zu wissen, dass man einen erfahrenen Veteranen in der Hinterhand hat, der sich nicht zu schade ist, sich entweder als Receiver oder Running Back in den Dienst der Mannschaft zu stellen.

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