Preview Week 13: Steelers at Bengals
AFC North – Runde drei. Nach dem Sieg gegen die Ravens und der Niederlage im verschneiten Cleveland steht nun das Duell gegen die Bengals als letzten verbleibenden Divisionsrivalen an. Die Steelers haben bei einem Record von 8 Siegen und 3 Niederlagen weiterhin den Sieg der Division in der eigenen Hand, wenn auch nur knapp, denn die Ravens lauern bereits bei gleicher Sieganzahl mit nur einer Niederlage mehr.
Auf einen Blick
Team Update
Die Steelers hatten den Luxus der “Mini Bye Week” durch das frühe Spiel in der vergangenen Woche und die Spieler entsprechend ein paar Tage länger, um sich zu erholen. Ausfälle gibt es im Vergleich zur Vorwoche keine. Der Status von Alex Highsmith verbesserte sich von “Inaktiv ” zu “Unwahrscheinlich”. Spielen wird er damit voraussichtlich nicht, ihn an zwei Trainingstagen aber wieder aktiv zu sehen, ist ein gutes Zeichen für die anstehenden Spiele. Cory Trice ist in der letzten Woche seines Fensters, um von der Injured Reserve Liste aktiviert zu werden. Hinzu kommt Defensive Tackle Montravious Adams, dessen Fenster geöffnet wurde. Beide trainierten diese Woche limitiert und werden nicht spielen. Damontae Kazee (Krank) und Keanu Benton (Hüfte) trainierten nicht alle Tage bzw. nur limitiert, sind für Sonntag aber als fit gemeldet.
Gegnercheck
Die Bengals kommen direkt aus ihrer Bye Week und haben ebenfalls keine direkten Ausfälle zu verzeichnen, auch wenn Backup Wide Receiver Charlie Jones als “Unwahrscheinlich” gemeldet wurde. Starting Inside Linebacker Logan Wilson gilt als “Fraglich”. Sein Ersatz wäre Marco Wilson, den Cincinnati erst kürzlich aus dem Waiver Wire zog. Wilson spielte zuvor in New England. Interessant ist auch die Situation um die beiden Offensive Tackle der Bengals: Orlando Brown (Unterschenkel) und Amarius Mims (Knöchel) trainierten beide nur einen Tag voll mit dem Team. Brown wurde gestern als “Fraglich” gemeldet.
Offense
Die Bengals zehren seit Jahren von der Verbindung zwischen Quarterback Joe Burrow und Wide Receiver Ja’Marr Chase. Das hat sich auch in diesem Jahr nicht geändert. Chase führt die Liga sowohl in Total Yards als auch in Touchdowns unter den Receivern an. Burrows Nummer zwei – Tee Higgins – hat nur etwas mehr als die Hälfte der Targets, zieht aber, wenn er angeworfen wird, durchaus seinen Nutzen daraus, dass ihm weniger Aufmerksamkeit geschenkt wird. Das zeigt zum einen, wie gut die Verbindung zwischen Burrow und Chase funktioniert, zum anderen aber auch, wo Cincinnati angreifbar ist. Burrow in der Pocket und Chase im freien Feld zu beschränken muss der Fokus der Steelers Defense werden. Eine Aufgabe, die man Joey Porter trotz guter Leistung nicht allein in die Hände legen kann. Chase’ Stärke ist vor allem der Raumgewinn nach dem Catch. Daher wird es ebenso auf die Leistung unserer Linebacker und Safeties in der Coverage ankommen, wenn der Ball bei schnellen Crossern in die kurzen Zonen fliegt.
Die O-Line spielt bisher eine mittelmäßige Saison, war aber in der Lage, Burrow trotz des hohen Pass-Anteils weitgehend frei zu halten. Sie spielte bisher aber auch noch nicht gegen eine Defensive Line wie unsere. Dass nun beide Tackle zumindest angeschlagen sind, hilft dabei wenig. Nur auf die Schützenhilfe der großen Jungs wird man sich auf Seite der Bengals aber ohnehin nicht verlassen. In den vergangenen 12 Games hat sich gezeigt, dass man den Pass Rush der Steelers gut mit schnellem Kurzpassspiel aushebeln kann, um den Druck von der Line zu nehmen. Das wird auch Cincinnati versuchen, gerade, da sie mit Chase die richtige Waffe für diese Art Offense in den eigenen Reihen haben.
Das Run Game spielt in Cinci eine untergeordnete Rolle. Nur 3 Teams liefen diese Saison weniger. Runningback Chase Brown erläuft dabei im Schnitt 4,3 Yards pro Versuch. Backup Zach Moss kommt auf 3,3 Yards. Die Steelers sollten sich trotzdem nicht dazu verleiten lassen, diese Komponente durch zu viel Fokus auf Chase und das Passspiel aus den Augen zu verlieren.
Defense
Defensiv ist Cincinnati grundsätzlich in der Mitte der Liga unterwegs. Yards, Yards pro Versuch und Turnover sind durchschnittlich. Eine Zahl sticht jedoch heraus, und auf genau die kommt es an: Punkte. Die Bengals tun sich schwer damit, den Gegner aus der eigenen Endzone zu halten. Ein interessantes Matchup, wenn man bedenkt, dass die Steelers derzeit gerade in der Redzone ihre Probleme haben. Wenn Russell Wilson zeigen kann, dass er in der Lage ist, sein Team auch bis zum Ende über das Feld zu führen, dann am kommenden Sonntag.
Personell sticht bei den Bengals vor allem ein Spieler heraus und das ist Trey Hendrickson. Der Edge Rusher spielt seit einigen Jahren auf dem höchsten Niveau mit und führt aktuell die Liga in Pressures, also Spielzügen mit direktem Einfluss auf den Quarterback, an. Hendrickson spielt dabei fast ausschließlich auf der rechten Seite, sein Matchup ist also Dan Moore, der damit nach dem Spiel gegen Myles Garrett sein zweites hartes Duell in zwei Wochen bekommt. Hier gilt dasselbe Prinzip wie bei Chase in der Offense. Die Steelers haben die Möglichkeit, Hendrickson zu beschränken und dem gesamten Pass Rush so die Zähne zu nehmen. Angesichts der Tatsache, dass er es in den elf Spielen zuvor trotzdem geschafft hat, Einfluss auf den Passer zu nehmen, zeigt aber auch, dass das deutlich einfacher gesagt als getan ist.
Die Coverage hingegen zeigt ein paar Schwächen, die die Steelers gerne nutzen dürfen. Die Safeties lassen verhältnismäßig viel zu und auch Cornerback Cam Taylor-Britt hat viel Luft nach oben.Sollte nun auch noch Middle Linebacker Logan Wilson ausfallen, gibt es eigentlich keine Ausreden mehr für die Steelers, wenn sie der Defense der Bengals nicht mit schnellen Pässen und 1 gegen 1 Duellen zusetzen. Auch dem Steelers Run Game dürfte ein Ausfall an dieser Stelle nicht schaden.
Key Matchups
- WR Ja’Marr Chase <-> Joey Porter Jr.
- LG Cordell Volson <-> Cam Heyward
- EDGE Trey Hendrickson <-> Dan Moore
- S Vonn Bell <-> Pat Freiermuth
Fazit
Die Steelers haben wieder einmal bewiesen, dass der Record des Gegners keine Rolle spielt. Und innerhalb der AFC North ist sowieso immer alles möglich. Die Bengals sind allein deshalb ein ernstzunehmender Gegner. Sie sind aber auch ein recht unausgeglichenes Team mit klar erkennbaren Stärken und Schwächen. Zumindest auf dem Papier spricht viel für ein Spiel mit vielen Punkten. Haben Watt und Herbig auf der einen und Hendrickson auf der anderen Seite jedoch einen guten Tag, könnte es auch ganz anders kommen.
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