Week 09 – Preview vs Colts

written by Tobias Neumann
11 · 01 · 25

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Die Steelers haben sich gegen die Packers ihre zweite Niederlage in Folge eingefangen und die Stimmen der Kritiker werden lauter. Zwar stehen sie mit vier Siegen bei drei Niederlagen aktuell immer noch auf Platz eins der AFC North, doch der Spielplan wird gegen Ende der Saison härter. Zudem gaben die zweitplatzierten Ravens mit dem zurückgekehrten Lamar Jackson am Donnerstag bereits einen Stärkenachweis ab. Ungünstigerweise geht es am Sonntag um 19:00 Uhr direkt mit den Colts gegen das Team mit dem aktuell besten Record.

Auf einen Blick

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Team Update

Der Injury Report fiel diesen Freitag ungewöhnlich lang aus. Ganze 16 Spieler wurden vom Team gelistet, davon hatten 12 verletzungsbedingte Trainingsausfälle. Vier von ihnen wurden für Sonntag als nicht spielfähig eingestuft, Cory Trice nicht mitgerechnet, da er sich derzeit im 21-tägigen Fenster für die Rückkehr von der „Injury Reserve”-Liste befindet und daher auf dem Report aufgeführt wird. Besonders hart hat es das Defensive Backfield mit Chuck Clark [krank] und Jabrill Peppers [Oberschenkel] getroffen. Der Safety-Room besteht aktuell aus Juan Thornhill und dem neu verpflichteten Kyle Dugger.

Hinzu kommen Scotty Miller (Finger) und Cole Holcomb (krank). Miller sitzt durch die Rückkehr und die starke Leistung von Roman Wilson gegen die Packers ohnehin auf der Ersatzbank. Seine Snaps werden an Ben Skowronek weitergereicht, während der Ausfall von Holcomb mehr Arbeit für Rookie Carson Bruener in der Linebacker-Rotation bedeuten wird.

Rein formell wurden auch Quarterback Will Howard (Finger) und Linebacker Malik Harrison (Knie) als fraglich für das Spiel gelistet. Zum Zeitpunkt des Reports befanden sich beide noch im Return-Fenster von der IR. Harrison wurde am Samstagabend von den Steelers aktiviert.

Gegnercheck

Die Leute, die Indy vor der Saison in dieser Position gesehen haben, lassen sich vermutlich an wenigen Händen abzählen. Und doch hat es die Franchise geschafft, zu Beginn von Woche 9 mit sieben Siegen bei einer Niederlage die Liga anzuführen. Head Coach Shane Steichen hat mit dem 8:9-Team der letzten Saison noch einmal einen ordentlichen Schritt nach vorne gemacht, Schlüsselpositionen ersetzt und so ein schlagkräftiges Team aufgestellt. Vor allem in der Offensive holt der ehemalige Offensive Coordinator der Eagles und Chargers einiges aus dem Team heraus. 

Personell hat es die Colts nicht so hart getroffen wie uns. Lediglich Backup-Edge-Rusher Samson Ebukam und Return-Specialist Anthony Gould wurden als nicht spielfähig gelistet.

Offense

Offensiv profitiert Indy sehr von ihrer starken Offensive Line. Die junge Einheit hat drei Starter, die noch unter Rookie-Verträgen stehen, und konnte sich 2024 ausreichend einspielen, um jetzt sowohl im Pass- als auch im Run-Game als Fundament zu dienen. Gleich drei Starter werden derzeit von PFF in den Top 10 ihrer Position gelistet. Sie geben Jonathan Taylor im Schnitt 3,0 Yards Raumgewinn vor Kontakt und Daniel Jones 2,4 Sekunden Zeit, den Ball an seine Receiver zu verteilen.

Dass ausgerechnet Jones den Colts genug Stabilität verleiht, um das Spiel von Head Coach Steichen aufzuziehen, ist eine der größten Überraschungen dieser Saison. Seit seinem Wechsel von den Giants haben sich seine Completion %, Yards pro Versuch, Touchdowns pro Spiel und diverse andere Zahlen und Ratings signifikant verbessert. In den vergangenen acht Wochen warf er mehr Touchdowns als in den letzten zwei Jahren kombiniert. Die Bälle gehen dabei an eine Vielzahl von Receivern. Michael Pittman und Rookie Tight End Tyler Warren tragen die Hauptlast, während Alec Pierce und Adonai Mitchell vor allem für die tiefen Bälle verantwortlich sind. Slot-Receiver Josh Downs komplettiert das Corps. Jones im Passspiel zu stören, geht also weit über das Herausnehmen eines starken Receivers hinaus. Konzentriert man sich zu sehr auf Pittman, schlägt Warren zu. Bekommt man auch ihn in den Griff, bleiben immer noch drei starke Optionen. Schaffen es die Colts – wie auch die letzten Gegner der Steelers – dem Pass Rush mit schnellen Plays aus dem Weg zu gehen, dürfte es an dieser Stelle schwer werden. 

Nicht, dass die Colts dann etwas dagegen hätten, viel laufen zu müssen. Running Back Jonathan Taylor führt die Liga zur Zeit nach Laufversuchen, Yards und Touchdowns an. Er ist zusammen mit James Cook von den Bills einer von nur zwei Running Backs, die mehr als 100 Rushing Yards pro Spiel erreichen. Der Drittplatzierte kommt nicht einmal auf 80. Nach der angesprochenen Hilfe durch die Line hat er selbst die Fähigkeit, im zweiten und dritten Level Yards zu schaffen. Mit 18 Big-Play-Runs (12 Yards oder mehr) hat er mehr als jeder andere Running Back der Liga. Taylor und seine Line werden die Run Defense der Steelers am Sonntag also vor ihre bisher größte Aufgabe stellen.

Defense

Mit DeForest Buckner und Grover Stewart agieren zwei erfahrene Spieler an der Front. Buckner ist aus der Interior Line heraus Indys stärkster Pass Rusher mit 32 Pressures und 4 Sacks, während Stewart seine Stärken im Run Stuffing hat. Die Line wird durch Edge Rusher Kwity Paye und den ’24er First Round Pick Laiatu Latu komplettiert, der ebenfalls auf 32 Pressures und 3 Sacks kommt. Insgesamt steht die Colts-Front bei Pressures gut und gegen den Run wenigstens nicht schlecht da.

Im Backfield fehlt es sowohl an Tiefe als auch an Erfahrung. Veteran Kenny Moore macht im Slot zwar einen soliden Job, wird die Passverteidigung aber nicht im Alleingang tragen können. Die Cornerbacks Jonathan Edwards und Mekhi Becton sind beide noch sehr jung und konnten sich bisher nicht in der Liga etablieren. Einer von beiden muss sich nun allerdings um D.K. Metcalf kümmern.

Wenn man darüber hinaus eine Schwäche in der Colts finden will, sind dies vermutlich die Linebacker Zaire Franklin und Germaine Pratt. Gegen den Run sieht Franklin noch gut aus, in der Passverteidigung sind die beiden aber ohne Frage ein Problem. Die Steelers müssen dieses Mismatch ausnutzen, wenn sie offensiv mit den Colts mithalten wollen.

Key Matchups

  • Colts Linebacker <-> Steelers Tight Ends
  • TE Tyler Warren <-> Patrick Queen
  • LT Tanor Bortolini <-> Keeanu Benton
  • IDL DeForest Buckner <-> Zach Frazier

Fazit

Das Duell verspricht auf dem Papier erst einmal nicht viel für Steelers Fans. Defensiv bieten die Colts jedoch einige Lücken, die Aaron Rodgers definitiv in der Lage ist auszunutzen. Ansonsten bleibt nur zu hoffen, dass die same ol’ Steelers in alter Tradition so gut gegen starke Teams spielen, wie sie gegen schwache verlieren.

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