Nach dem vielleicht etwas zu hart erkämpften Sieg in New Jersey bereiten sich die Steelers nun auf das erste Heimspiel vor. Diese Woche geht es gegen die Seahawks aus Seattle. Kickoff ist am kommenden Sonntag um 19:00 Uhr unserer Zeit.
Auf einen Blick

Team Update
First-Round-Pick Derrick Harmon blieb weiterhin an der Seitenlinie und trainierte nicht mit. In Woche 1 übernahm vor allem Nose Tackle Keanu Benton seine Aufgaben. Zusätzlich unterstützte ihn Isaiah Loudermilk auf seiner Position, während Yahya Black vor allem mit Cam Heyward rotierte. Letzten Sonntag krönten sich jedoch alle vier nicht mit Lorbeeren, wenn man bedenkt, wie einfach sie den Jets den Lauf durch die Mitte ermöglichten. Doch der Kader der Defensive Line in Pittsburgh ist tief und Spieler wie Logan Lee oder Daniel Ekuale warten nur darauf, anstelle eines der Vorgenannten den Helm aufzusetzen.
Letzten Sonntag gab es auch einige kleinere und leider auch größere Verletzungen. Safety DeShon Elliott verdrehte sich bei einem Tackle das Knie und wird langfristig ausfallen. Ersatz hat man mit Jabrill Peppers bereits im Kader. Überraschend wurde Joey Porter Jr., der das Spiel zeitweise verließ und zurückkehrte, auf dem gestrigen Injury Report als „Out” gemeldet. Er hat diese Woche gar nicht trainiert. Seine Hamstring-Verletzung ist anscheinend doch schwerwiegender als von Coach Tomlin zu Beginn der Woche vermutet.
Der Rest des Kaders inklusive Nick Herbig, der sich ebenfalls eine Hamstring-Verletzung zugezogen hat, ist als fit gemeldet und wird in Pittsburgh auflaufen.
Gegnercheck
Auch bei den Seahawks hat es vor allem das Defensive Backfield getroffen. Cornerback Devon Witherspoon hat sich im Spiel gegen die 49ers das Knie verletzt und wird vermutlich nicht spielen. Als Ersatz steht in den leichten Sets Derion Kendrick bereit, während Josh Jobe und Tariq Woolen in den Base Sets starten werden.
Backup-Safety Nick Emmanwori hat sich zu Beginn der letzten Partie den Knöchel verletzt und wird gegen uns nicht spielen können.
Offense
In Seattle hat man in der Offseason auch im Front Office Änderungen vorgenommen. Seit diesem Jahr leitet Klint Kubiak die Offense. Kubiak hatte in der Vergangenheit mehrere Stops in Minnesota, sowie in der jüngeren Vergangenheit kurze Stints bei den Broncos, 49ers und Saints. Dreimal bekleidete er dabei die Position des Coordinators, zweimal als Offensive Coordinator und einmal als Passing Game Coordinator. Als ehemaliger Quarterbacks-Coach dürfte sein Fokus vor allem darauf liegen, das Beste aus dem neu verpflichteten Sam Darnold herauszuholen. Schematisch dürfen wir von ihm ein modernes Passspiel mit viel Spread, Play Action und tiefen Pässen durch die Mitte erwarten, gepaart mit harten Zone Runs, gerne auch mit zwei Spielern im Backfield.
Darnold kommt aus einer starken Saison bei den Vikings, die für ihn mit einer Teilnahme am Pro Bowl endete. Man darf jedoch nicht vergessen, dass der Großteil von Darnolds Karriere eher weniger erfolgreich war. Die Frage ist, ob er an seine Leistung der letzten Saison anknüpfen kann oder in alte Muster aus New York oder Carolina verfällt. Mit Kubiak hat er aber einen fähigen Coach an seiner Seite. Ihm dabei helfen soll Cooper Kupp. Der erfahrene Wide Receiver Veteran war acht Jahre lang in einem ähnlichen Scheme bei den Rams erfolgreich.
In Woche 1 konnte sich Kupp allerdings nur wenig in Szene setzen. Lediglich drei Pässe gingen in seine Richtung, zwei davon fing er für insgesamt 15 Yards. Haupt-Anspielstation blieb zunächst Jaxon Smith-Njigba, der mit 9 Receptions bei 13 Targets 124 Yards beisteuerte. Touchdowns per Pass gab es auf Seiten der Seahawks keine. Luft nach oben bleibt also reichlich.
Unterstützung erhält das Passing Game durch die beiden Running Backs Kenneth Walker und Zach Charbonnet, die sich seit drei Jahren das Backfield in Seattle teilen. Zum Saisonauftakt gab es von dort allerdings nur 84 Yards und einen Touchdown. Seit dem diesjährigen Draft bekommen beide zusätzlich Hilfe von Fullback Robbie Ouzts, der das von Kubiak gewünschte harte Run Game mit Vorblocker ermöglicht. Die schwächelnde Defense der Steelers wird gegen solche Sets also oft in Base Personnel auf dem Feld stehen. Es wäre daher besser, wenn die Probleme der Interior Line, ob nun mit Harmon oder ohne, in der vergangenen Woche adressiert wurden.
Defense
Auf der defensiven Seite des Balls hat sich hingegen wenig verändert. Head Coach Mike MacDonald und Defensive Coordinator Aden Durde sind dem Team treu geblieben und werden auch dieses Jahr ihr Scheme mit zwei tiefen Safeties und viel Man Coverage umsetzen.
Probleme werden sie bekommen, wenn Devon Witherspoon, wie zu erwarten, nicht spielt. Dadurch rückt Josh Jobe in das Starting Lineup neben Tariq Woolen. Einer von beiden wird dann DK Metcalf übernehmen müssen. Jobe hatte zwar ein gutes erstes Spiel, mit dieser Aufgabe dürften aber beide alle Hände voll zu tun haben.
Die Front 7 der Seahawks hat sich in der Offseason nur wenig verändert. Gerade auf der Position des Linebackers und in der Interior Line gab es keine personellen Veränderungen. 2024 stand die Seattle Run Defense nach Yards/Attempt auf Platz 26. Ausreden gibt es für unser Laufspiel gegen diese Front also nicht mehr. Zur Unterstützung des Pass Rushs wurde dieses Jahr DeMarcus Lawrence verpflichtet. Der inzwischen 33-Jährige ist vielleicht nicht mehr auf dem Höhepunkt seiner Leistungsfähigkeit, kann aber seine Erfahrung gegen unsere junge O-Line ausspielen.
Key Matchups
- WR Jaxon Smith-Njigba <-> Darius Slay
- C Jalen Sundell <-> Keeanu Benton
- EDGE DeMarcus Lawrence <-> Troy Fautanu
- CB Josh Jobe / Tariq Woolen <-> DK Metcalf
Fazit
In Woche 1 taten sich beide Teams schwer, und beide Spiele endeten knapp. Seattle ist es noch nicht gelungen, die neue Offense zu entfesseln und viele Punkte zu erzielen. In Pittsburgh lief es offensiv deutlich besser, dafür ließ die Defense, die das Team seit Jahren trägt, gegen die Jets einige Lücken erkennen. Die Ausfälle in der Secondary dürften beiden Teams nicht schmecken und könnten für ein passlastiges Spiel sorgen, da die Seahawks ihren Quarterback in Szene setzen wollen und die Steelers mit Rodgers jemanden haben, der ein solches Spiel auch durchziehen kann.

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