Review Week 14 @ Baltimore

written by Andre Vilshöver
12 · 08 · 25

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Sieg gegen die Ravens und die Nummer 1 in der AFC North, also ist alles gut…

…das kann man so sehen, aber dann verschließt man die Augen vor den Problemen, die dieser 27:22 Sieg der Steelers kaschiert oder entscheidet sich bewusst es nicht zu sehen.

Aber gehen wir die ganze Sache chronologisch durch. Wie in den letzten Wochen haben die Steelers den Coin Toss gewonnen und entschieden sich für den Ball in der zweiten Halbzeit.
So kam zuerst Lamar Jackson mit seiner Offensive auf den Platz, aber allzu recht sollte die Offensive der Ravens noch nicht in Schwung kommen und man musste sich mit einem Field Goal von Rookie Tyler Loop zufriedengeben.

Nachdem die Steelers Spieler letzte Woche von einer schlechten Trainingswoche gesprochen haben, war es dem Team wichtig, von einer der besten Wochen vor dem Ravens Spiel zu sprechen. Dies untermauerte Aaron Rodgers auch direkt im ersten Snap mit einem 52 Yard Pass auf DK Metcalf und man war direkt in der Redzone.
Kurz vor der Endzone kam der Drive dann aber doch ins Stocken und man stand bei 4&1 an der 4 Yard Line von Baltimore. Man befürchtete schon ein Cheap Shot Field Goal von Boswell, aber Mike Tomlin blieb aggressiv, schickte Connor Heyward und die Tush-Push-Formation auf den Platz und wurde belohnt.
Am Ende war es dann Aaron Rodgers, der aus der Pocket rollte und den Ball für einen Yard in die Endzone lief.

Danach tauschten die Teams Punts und erst im zweiten Quarter sollten die Steelers die nächsten Punkte auf das Board bringen. Bezeichnend war hier, dass man sich mehr auf das Passspiel inklusive Swing Pässe auf die Running Backs fokussierte, als auf das Laufspiel – am Ende hatte man nur 17 Laufversuche für 34 Yards. Ein Grund dafür mag auch sein, dass sich in diesem Drive Darnell Washington nach einem Tackle von drei Ravens Verteidigern verletzte und im Concussion Protocol war.
Aber die Connection Rodgers und Metcalf funktionierte weiterhin sehr gut und so fand Rodgers seinen #1 Receiver für 28 Yards Down Field tief in der Hälfte der Ravens.
Mehr als ein Chris Boswell Field Goal aus 23 Yards war aber nicht drinnen.

Der nächste Drive der Ravens sollte zur Familienangelegenheit werden. Lamar Jackson entwischte dem Pass Rush der Steelers und wollte den Ball noch an seinen Receiver loswerden, doch er hatte die Rechnung ohne seinen Cousin James Pierre gemacht, der einen Schritt zurück machte und den Ball vor dem Receiver abfing.
Steelers Ballbesitz an der Ravens 36 – also dank Chris Boswell, direkt in Scoring Reichweite, aber man wollte natürlich mehr.
Der Drive geriet aber in der Redzone ins Stocken und Boswell verwandelte aus 32 Yards ein Field Goal, aber die Offiziellen haben – sehr zum Unmut der Ravens – ein Foul gegen Long Snapper Christian Kuntz gesehen.
Nach der Strafe, welche die Distanz zur Endzone halbierte, lief Kenny Gainwell für sechs Yards in die Endzone.

Es stand 17:3 für die Steelers und die Ravens waren offensiv noch nicht wirklich da, aber die Maschinerie und vor allem Derrick Henry kamen immer besser ins Laufen. Nachdem sich mit Run Stopper Malik Harrison der nächste Spieler ins Concussion Protocol verabschiedete, wurde es noch einfacher. Auch unterstützten die Steelers mit Flaggen, so dass am Ende Lamar Jackson für sechs Yard selbst in die Endzone lief und ausnutzte, dass Spy Patrick Queen eine falsche Entscheidung traf.

So ging man, da die Ravens den Extrapunkt verschossen, mit 17:9 in die zweite Halbzeit und da war wieder dieses mulmige Gefühl. Denn man führte ebenfalls zur Halbzeit gegen die Seahawks, Bengals, Packers, Chargers und Bills und diese Spiele verlor man alle noch, da man in der zweiten Hälft offensiv nicht mehr stattfand und die Defense sich ihrer Erschöpfung geschlagen geben musste.

Aber die Steelers dachten sich “Today is not the day”, denn man sollte punkten. Tyler Loop, der nach dem verschossenen PAT jetzt auch noch den Ball ins Aus schoss, verhalf den Steelers zu einem Start von der eigenen 40 Yard Line.
Und was in Hälfte eins beim ersten Play funktionierte, sollte auch hier wieder klappen, denn Rodgers fand Metcalf für 41 Yards tief in der Redzone der Ravens. Aber bis in die Endzone sollte man nicht kommen, so das Chris Boswell aus 28 Yards erhöhen musste.

Für Henry summierten sich seine 94 Yards in der Masse seiner Läufe, sein Backup Keaton Mitchell brauchte nur einen Lauf um 55 Yards gut zu machen und erneut war es James Pierre – der einmal quer über das Feld sprintete – der schlimmeres für die Steelers verhinderte.
Die Ravens waren jetzt klar in ihrem “4th Down für 6 Punkte” Territory, aber das brauchten sie gar nicht, da Isaiah Likely sich von T.J. Watt und Jalen Ramsey davon schlich und von Lamar Jackson in der Endzone bedient wurde.

So schnell schmilzt eine Führung auf vier Punkte dahin. Aber der neue Spielstand von 20:16 machte den Steelers nichts aus und man sollte selber erneut die Endzone finden. Backup LT Andrus Peat fiel hier in Back-to-Back Plays auf, denn erst sorgte er mit einem Holding für 10 Yards Strafe und dann ging er im nächsten Play auch ins Concussion Protocol, so dass LT #4 Dylan Cook für ihn reinkam. Dies wollten die Ravens nutzen und schickten alles was blitzen konnte, doch das nutzte Rodgers eiskalt aus und fand Calvin Austin tief für 31 Yards.
Als kurz danach die Defense Jaylen Warren komplett in der Coverage vergaß, bediente Rodgers ihn und der Kraftknubbel lief zum 27:16 in die Endzone.

Ein punktreiches drittes Quarter ging zu Ende und die Ravens sollten fortan das einzige Team sein, das punkten sollte.
Den Anfang machten sie früh im vierten Quarter, als ein völlig ungedeckter Rashod Bateman einen sicheren Touchdown fallen ließ und Tyler Loop aus 28 Yards schießen musste.

Die Steelers Offense entschied sich nun, zu diesem Zeitpunkt ihre Offensive einzustellen und ab sofort nur noch mit 3 & Out vom Platz zu gehen.
Glücklicherweise war die Defense frischer als in den letzten Wochen und so zwang man die Ravens erneut zu einem weiteren Field Goal, welches Tyler Loop mit einer Spielzeit von 07:10 Minuten aus 36 Yards zum späteren Endstand von 27:22 verwandelte.

Das Spiel war hier noch nicht zu Ende, denn in den nächsten beiden Drives sollten zwei sehr kontroverse Szenen passieren.
Die Steelers waren weiter dem Pass zugeneigt, als die Uhr auszulaufen. Das hatte zur Konsequenz, dass ein Pass von Aaron Rodgers an der Line of Scrimmage geblockt wurde und an der Line in die Luft flog. Aaron Rodgers sprang nach dem Ball und hatte diesen wohl auch sicher, aber am Ende kam erstmal Rookie Teddye Buchanan mit dem Ball aus dem Pulk heraus. Und die Offiziellen zeigten auch zügig Ballbesitz Baltimore an.
Da aber jedes Scoring Play und jeder Turnover in der NFL automatisch überprüft wird, wurde sich das Play auch angeschaut. Am Ende gab es die Entscheidung, dass Rodgers so lange Kontakt hatte, bis er auf dem Boden war und deswegen “Down by Contact” war. Erneut zum Leidwesen und zur Aufregung der Ravens.

Aber es wurde noch wilder, Henry und Jackson arbeiteten sich Stück für Stück durch die Defense der Steelers nach vorne. Als die Defensive komplett auf den Lauf eingestellt war, fand Jackson seinen #1 Receiver Zay Flowers tief in der Redzone der Steelers.
Der nächste Pass fand Tight End Isaiah Likley bei 02:43 Minuten in der Endzone und die Ravens würden das erste Mal in Führung gehen. So dachten sie zumindest, denn der Touchdown wurde zurückgenommen, da man von Likely keinen Football Move gesehen hat. Etwas, worüber sich streiten lässt. denn die Steelers haben genau so einen TD gegen Green Bay bekommen und die Regeln sprechen eigentlich auch für Likely.
Die Ravens nun mit Wut im Bauch wollten den Ball nun mit der Brechstange Henry reinlaufen, der aber zweimal gestoppt wurde.
So war es der vierte Versuch der ausgespielt wurde und Mark Andrews war nicht in der Lage den Ball zu fangen und die Steelers sollten weiterhin in Führung liegen.

Nach einem letzten Punt von Corliss Waitman schafften die Ravens es mit einer verbleibenden Auszeit nur noch an die 30 Yard Line der Steelers, ehe Alex Highsmith – der von den Steelers als Walter Payton Man of the Year nominiert wurde – das Spiel mit einem Sack beendete.

Auf die Frage der Presse, was dieser Sieg für das Team und Mike Tomlin nach der letzten Woche und der Reaktionen der Fans bedeutete, gab Aaron Rodgers nur zum Besten “Das jetzt alle evtl. für eine Woche ihre Klappe halten” zum Besten.
Man merkt, die Reaktion der Steelers Fans ging nicht spurlos am Team vorbei.

Den Sieg nehmen die Steelers natürlich gerne mit und haben mit dem auf dem Papier leichteren Restprogramm nun einen Vorteil gegenüber den Ravens, bevor man in Woche 18 in Pittsburgh wieder aufeinander trifft.

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