“Schlaflos in Windy-City”
Wir sind endgültig in der heißen Phase der NFL angekommen. Kurz vor Thanksgiving müssen die Teams, die in die Playoffs wollen, den Motor auf Turbo schalten, um möglichst viele Siege zu holen. Für Pittsburgh ging es in Woche zwölf der NFL Saison nach Chicago zu den Bears, die aktuell mit 7:3 die NFC North anführen. Also ein wichtiges und richtungsweisendes Spiel. Baltimore hängt Pittsburgh im Nacken und ein Sieg im Topspiel dürfte nochmal Rückenwind geben.
Pittsburgh begann auch direkt druckvoll und zwang Chicago zu einem Three & Out im ersten Drive. Im ersten Play der Steelers Offense legte Gainwell direkt mal mit einem Lauf für neun Yards los. Nur im zweiten Play war es dann Mason Rudolph, der Vertreter von Aaron Rodgers, der einen Wurf auf DK Metcalf tief nach links unterwarf und nur den Defensive Back der Bears traf.
Chicago nutzte die Chance und brachte mit einem sauberen Drive den Ball bis in die Steelers Endzone. Ein Fünf Yard Pass von Caleb Williams auf DJ Moore brachte die Führung.
Pittsburgh ließ sich davon aber nicht beirren, auch nicht durch die Tatsache das sie durch einen schlechten Kickoff Return von Gainwell an der eigenen Fünf Yard Linie starten mussten. Mit starken Läufen und einigen schnellen Kurzpässen marschierten die Steelers 95 Yards bis in die Endzone. DK Metcalf bekam den Ball von Rudolph und brachte diesen in die Endzone zum 7:7.
Pittsburgh hielt den Druck hoch. Im nächsten Drive der Bears konnte TJ Watt den Ball aus der Hand von Caleb Williams schlagen und Nick Herbig warf sich in der Endzone auf das Ei.
Defensive Touchdown zum 14:7 und auch im folgenden Drive machte Pittsburgh ernst. D’andre Swift lief in einen Pulk Spieler und verlor den Ball. Yahya Black bekam ihn und erneut holte die Defensive der Steelers sich den Ball.
Das Momentum war klar bei Pittsburgh. Auch Offensiv kam man wieder gut voran, nur bei einem 4&1 wurde Pittsburgh nach Meinung der Schiedsrichter gestoppt. Auch wenn sich die Situation wohl nie restlos klären lässt, bleibt ein ungutes Gefühl zurück
Chicago konnte aus diesem Turnover on Downs profitieren und Williams schickte Tight End Colston Loveland mit dem Ball in die Endzone.
Kurz vor der Halbzeit stand es also 14:14. Mit noch 3:56 Minuten wollte Rudolph es aber nochmal wissen. Der einzige Pass über zehn Yards an diesem Tag brachte Pittsburgh kurz vor die Mittellinie. Hier hieß es wieder 4&1 und Pittsburgh machte sich bereit zu ihrer Version des Tush Push. Diesmal war es aber nicht Conor Heyward der durch die Mitte für ein bis zwei Yards lief, sondern Kenny Gainwell der outside lief und das für ganze 55 Yards bis an die Ein Yard Linie. Eine Leichte Übung für Jaylen Warren der dann zum Touchdown lief. Es stand also 21:14 und Chicago bekam nochmal den Ball.
Sie wollten unbedingt Punkten und Pittsburgh stand sich leider selbst im Weg. Joey Porter Junior wurde eine Interception durch ein Offside zurückgenommen und Kyle Dugger konnte einen Ball nicht fangen, der ihm durch die Hände rutschte.
Somit schaffte es Chicago noch in die Hälfte der Steelers und konnte per FieldGoal zumindest auf 21:17 verkürzen.
Halbzeit.
Nach der Pause bekam Pittsburgh zuerst den Ball, leider konnte man den Flow aber nicht mitnehmen und musste nach einem Sack durch Montez Sweat punten.
Chicago kam deutlich besser aus der Halbzeit.
Caleb Williams reichten 6 Pässe, um den Ball zum Ausgleich in die Endzone zu befördern – der 25 Yard Pass zum Touchdown auf DJ Moore war stark.
Nun war es an Rudolph, Pittsburgh im zweiten Durchgang ankommen zu lassen. Leider musste man nach einem 3&out schnell wieder vom Feld.
Glücklicherweise war die Defense zur Stelle und schickte die Bears ebenfalls nach drei Versuchen wieder vom Feld.
Pittsburgh mit Rudolph zurück auf dem Feld. Nach einem tiefen Pass auf Austin, der nicht gefangen wurde, gab es eine Pass Interference Strafe gegen Chicago, der perfekte Moment das Spiel in Richtung Pittsburgh zu kippen. Nur folgte auf einen Lauf von Warren für minus zwei Yards ein weiterer Sack von Montez Sweat, bei dem er obendrein den Ball raus schlug und selbst darauf fiel. Bears Ball.
Chicago nutzte den Turnover und brachte den Ball durch Kyle Monangai in die Endzone zum 31:21.
Pittsburgh bekam den Ball zu Beginn des vierten Quarters wieder. Mit einem 65 Yard Drive nahm Pittsburgh 13:47 Minuten von der Uhr und verkürzte durch Pat Freiermuth auf 31:28. Es war der erste Touchdown Pass von Mason Rudolph in diesem Spiel.
Pittsburgh schaffte es sogar, Chicago nach 3 Versuchen wieder vom Feld zu schicken. Jetzt war der Moment gekommen, den Sieg einzufahren. Nur wieder stand man sich selbst im Weg. Mason Rudolph lief den Ball für über 20 Yards und ein neues First Down, nur gab es mal wieder eine unnötige Strafe – für eine illegal Formation.
Nun muss man sich entscheiden: bei 4 & 9 an der eigenen 23 Yard Linie dafür gehen oder der Defense vertrauen die Bears nach drei Plays zu stoppen?!
Jeder, der Mike Tomlin kennt, wusste, dass hier gepunktet wird und es sollte sich auszahlen, denn man schickte die Bears nach drei Versuchen wieder vom Feld und bekam noch einmal die Chance, das Spiel für sich zu entscheiden.
Mit 1:29 auf der Uhr und einer Time Out machte Pittsburgh sich auf den Weg in Field Goal Range zu kommen. Man kam auch in die Hälfte der Bears, nur nach einem unvollständigen Pass bei 3&8 kam Panik auf und man versuchte einen überhasteten Pass, der nicht ankam. Turnover on Downs.
Wäre es hier vielleicht schlauer gewesen, auf Chris Boswell zu vertrauen?
Es wäre ein 66 Yard Field Goal gewesen, aber wer, wenn nicht Boswell, wäre dazu in der Lage?
Sei es drum, das Spiel war verloren und Chicago konnte abknien.
Was nehmen wir mit aus dem Spiel?
- Baltimore ist an Pittsburgh vorbei gezogen und um in die Playoffs einzuziehen, muss einiges passieren, wenn man Baltimore in den direkten Duellen nicht schlägt.
- Pittsburgh hat ein funktionierendes Laufspiel und mit Mason Rudolph auch einen guten Backup, aber um damit in die Playoffs zu kommen reicht es nicht.
- Pittsburgh ist zu oft zu unkonzentriert. Illegal Formation, der schlechte Tush Push Versuch und die Hektik am Ende des Spiels, all das sind keine guten Indikatoren und bremsen das Team aus.




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