Preview Week 12: Steelers @ Bengals

written by Tobias Neumann
11 · 25 · 23

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Am vergangenen Dienstag fiel dann also doch der Hammer und Head Coach Mike Tomlin trennte sich noch in der Saison von Offensive Coordinator Matt Canada. Zuletzt waren es vor allem die Spieler selbst, die mehr und mehr in der Öffentlichkeit ihren Unmut äußerten. Auch wenn man jetzt von den Interim Coaches Eddie Faulkner und Matt Sullivan keine allzu großen Änderungen erwarten sollte, wird sich die Situation an sich gut auf das Kabinenklima auswirken. Auch beim Play Calling und dem Gameplan könnte die ein oder andere offensive Änderung umgesetzt werden. Schematisch wird man sich aber nicht vom bisherigen System trennen können. Dies ist in der laufenden Saison generell kaum möglich. Hinzu kommt, dass Faulkner und Sullivan neben ihren zusätzlichen Aufgaben ja auch noch ihre Units coachen müssen. Die Zeit für fundamentale Änderungen wird da schnell knapp. Einige Schlüsselverletzungen beim Gegner dürften aber auch eine Rolle spielen.

Weekly Update

Nichts Neues bei Safety Minkah Fitzpatrick, der nach wie vor mit seiner Oberschenkelverletzung ausfällt. Ihn zu ersetzen wird, wie schon die Wochen zuvor, eine Teamleistung werden. Da nun auch Elijah Riley auf der Injured/Reserve-Liste platziert werden musste, wird eben dieses Team im Backfield aber langsam dünn. Man konnte Safety Trenton Thompson schon vor dem letzten Game ins aktive Roster holen. Gegen Cincinnati wird seine Rolle nun vermutlich noch mehr Gewicht bekommen. Hinzu kommt, dass Backup Cornerback James Pierre nicht final für das Spiel aktiviert werden konnte. Da dieser zuvor allerdings kaum noch Snaps bekam, wäre seine Rolle ohnehin keine große gewesen.

Ähnlich sieht es bei Nose Tackle Montravius Adams aus, der am Freitag als “out” gemeldet wurde. Seine Kernaufgabe wird inzwischen von Rookie Keanu Benton voll ausgefüllt. Natürlich wäre es angenehmer, wenn Adams fit wäre, allein um die Snaps von Cam Heyward, der nach seiner Leistenverletzung immer noch nicht hundertprozentig fit zu sein scheint, niedrig halten zu können. Solange sich keiner aus der Interior Line verletzt, wird diese Aufgabe aber weiterhin gut durch Isaiahh Loudermilk und Armon Watts aufgefangen werden.

Gegnercheck

Die Bengals sind in einer denkbar ungünstigen Situation: Franchise Quarterback Joe Burrow verletzte sich in der letzten Woche am Handgelenk des Wurfarms und fällt für den Reswt der Saison aus. Für ihn wird Backup Jake Browning übernehmen müssen. Hinzu kommen Wide Receiver Tee Higgins und Starting Cornerback Cam Taylor-Britt, die das Spiel beide ebenfalls von der Sideline aus beobachten müssen.

Offense

Es ist kein Geheimnis, dass die Bengals ihre Schlagkraft vor allem aus der Kombination aus Quarterback und Receiving Corps gezogen haben. Jake Browning kann Quarterback Joe Burrow vielleicht bezogen auf das Spielsystem und seinen Spielstil ersetzen, qualitativ wird er aber selbst mit viel Schöngerede nicht im Ansatz an die Leistung des Starters herankommen. Nachdem er spontan zum Ende der ersten Hälfte gegen die Ravens übernehmen musste, komplettierte er noch 14 von 21 Pässen für nur 68 Yards sowie einen Touchdown. Im eng gesteckten Rahmen des eigenen Systems mag er vielleicht noch gut funktionieren. Muss er aber das Spiel in die Hand nehmen, fehlen ihm einfach die notwendigen Fähigkeiten, um das Team anzuführen und ein Spiel herumzureißen. 

Dass Browning mit Tee Higgins nun auch noch eine entscheidende Waffe fehlt, macht die Situation nicht viel besser. Natürlich stehen ihm noch Ja’Marr Chase und Tyler Boyd zur Verfügung, die selbst als Duo vermutlich besser sind als das Receiving Corps manch anderen Teams. Mit Blick auf das ausgedünnte Steelers Backfield ist der Ausfall aber definitiv eine Sorge weniger. Chase wird vermutlich im 1 gegen 1 von Joey Porter Jr. gecovert werden. Sein zweiter Einsatz gegen einen dominanten #1 Receiver, wenn auch ohne dessen primären Quarterback hinter der Line. Wie groß der Einfluss der Receiver auf das Spiel ist, wenn sie nicht von Burrow bedient werden, ist eben die eigentliche Frage. Dabei geht es nicht nur um die Qualität der Spieler per se. Timing, Abstimmung und das übereinstimmende Lesen der Defense sind alles Faktoren, die man auch in einer Woche Training als Starter nicht im notwendigen Maße verinnerlichen kann.

In den ersten 10 Wochen liefen die Bengals im Schnitt neun Mal pro Halbzeit. In der zweiten Halbzeit gegen die Ravens ging es 13 Mal am Boden nach vorn und das, obwohl man zu keinem Zeitpunkt das Scoreboard anführte. Ein komfortables Spiel sieht anders aus. Das Training von Browning mit dem ersten Team wird die Situation zwar etwas entspannen, trotzdem werden wir wohl viel von Running Back Joe Mixon und Co. sehen. Die Run Defense der Steelers war in den letzten Wochen wieder etwas stabiler. Eine Situation also, die uns vermutlich in die eigenen Karten spielt.

Defense

Auch defensiv gibt es Rückschläge für das Team aus Ohio. Edge Rusher Sam Hubbard war diese Woche mit einer Knöchelverletzung nur limitiert im Training. Er wird zwar spielen, dürfte aber nicht bei 100% seiner Leistungsfähigkeit liegen. Right Tackle Broderick Jones, dessen Einsatz generell schon viel frischen Wind in das Run Game der Steelers brachte, wird ihm gegenüber starten. Damit könnte er eine Schlüsselrolle in der Offense spielen, da den Steelers, so schlecht er auch war, de facto nun ein Offensive Coordinator fehlt und das Run Game von Interim OC Faulkner vermutlich einfacher umzusetzen ist als das Spiel durch die Luft. Auf der anderen Seite der Line sieht es dafür ganz anders aus. Star Pass Rusher Trey Hendrickson wird vermutlich sehr dominant gegen Dan Moore spielen können. In welcher Form man darauf reagieren kann, wird auch darüber entscheiden, wie gut die Steelers selbst ins Spiel kommen werden.

Bleibt man gegen den Bengals Pass Rush aber standhaft, bietet sich das Backfield der Bengals für Big Plays geradezu an. Man merkt, dass das Team von Zac Taylor in der Form zusammengebaut wurde, um Shootout Games zu gewinnen. Man nimmt zugunsten der Offense Schwächen in der Defense in Kauf. Wenn nun, wie diese Woche geschehen, mit Cam Taylor-Britt einer der Faktoren im Backfield wegfällt, dann sollte man das als Gegner umso mehr nutzen. Immerhin hat man mit Chidobe Awuzie und DJ Turner gegen George Pickens und Diontae Johnson definitiv zwei Matchups auf dem Feld, die die Steelers hätten schwerer treffen können. Hinzu kommt Safety Nick Scott, der 2023 seine vermutlich schwächste Saison bisher spielt. Sollte sich das Spiel unter Faulkner und Sullivan etwas mehr Richtung Zentrum öffnen, wäre er definitiv ein Ziel, dass man mit den eigenen Tight Ends angreifen kann.

Key Matchups

  • WR Ja’Marr Chase <-> Joey Porter Jr.
  • C Ted Karras <-> Keeanu Benton
  • EDGE Sam Hubbard <-> Broderick Jones
  • S Nick Scott <-> Pat Freiermuth

Fazit

Man soll und darf jetzt keine Wunder erwarten. Im Endeffekt haben wir uns bisher nur in einer Woche von einem Team mit schlechtem Offensive Coordinator zu einem Team ohne Offensive Coordinator gewandelt. Faulkner und Sullivan werden neben ihren eigentlichen Aufgaben in den Units keine Wunder im offensiven Scheme bewirken können. Trotzdem sollten beide wissen, woran es der Offense bisher besonders gefehlt hat und wenn sie an eben diesen Stellschrauben etwas drehen, wird sich der Ball zumindest nicht schlechter bewegen lassen als vorher. Unter Faulkner wird das Run Game der Steelers voraussichtlich viel Gewicht haben, im Passspiel darf man aber nicht überrascht sein, wenn es eben keine fundamentale Änderung gibt.

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