Preview Week 03: Steelers @ Patriots

written by Andre Vilshöver
9 · 20 · 25

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Der missglückte Home-Opener liegt nun eine Woche zurück und für die Steelers geht es wieder auf Tour. Am Sonntag warten in der Nähe von Boston die New England Patriots auf uns, die nach Spielen gegen die Raiders und Dolphins aktuell bei einem Sieg und einer Niederlage stehen. Kickoff ist um 19:00 Uhr deutscher Zeit.

Auf einen Blick

Team Update

Die Secondary leidet nach wie vor unter den Ausfällen von “JPJ” und DeShon Elliott. Gegen die Sehawks starteten Darius Slay und Chuck Clark an deren Stelle, doch Lücken in der Deckung waren ein konstantes Thema über den gesamten Spielverlauf hinweg. Der neu verpflichtete Jabrill Peppers kam letzten Sonntag noch nicht außerhalb der Special Teams zum Einsatz, könnte aber gegen sein ehemaliges Team, die Patriots, erstmals auch Snaps in der Defense bekommen.


Aufgrund einer Knöchelverletzung zu Beginn des letzten Spiels muss auch Edge Rusher Alex Highsmith pausieren. Dem aktuell schwächelnden Pass Rush dürfte das nur wenig helfen, auch wenn mit Nick Herbig und Rookie Jack Sawyer fähige Ersatzspieler bereitstehen. Positiv ist, dass Lineman Derrick Harmon diese Woche zunächst limitiert und am Freitag sogar voll trainieren konnte und für das Spiel zumindest nicht ausgeschlossen wurde. Gerade mit dem inzwischen auf IR gesetzten Isaiah Loudermilk wäre eine Stärkung der Interior Line wünschenswert.
Linebacker Patrick Queen, der vermutlich letzten Sonntag mit einer Verletzung durchspielte, hatte keine Trainingsausfälle und wird auch morgen Teil des Teams sein.

Gegnercheck

Die Patriots nutzten die vergangene Offseason, um ihr Front Office zu entrümpeln und viele entscheidende Positionen, einschließlich Head Coach und Koordinatoren, neu zu besetzen. Für den Posten des Head Coaches konnte Mike Vrabel gewonnen werden, der nach sechs Jahren bei den Titans im vergangenen Jahr ohne Team blieb. In Tennessee machte er sich vor allem mit viel Laufspiel und guter Passverteidigung einen Namen. Allerdings hatte er auch die ganze Zeit über Derrick Henry zur Verfügung, was den starken Laufansatz natürlich beeinflusst haben dürfte.


Der Injury Report der Patriots ist zwar lang, aber bis auf Backup-Pass-Rusher Keion White, dessen Einsatz am Sonntag noch unklar ist, weil er am Mittwoch eine Krankheit auskurierte, trainierte jeder der gelisteten Spieler mindestens teilweise. Neben White erhielten auch Cornerback Christian Gonzalez und Fullback/Tight End Jack Westover (beide Starter) den Spielstatus “fraglich”.

Offense

Seit diesem Jahr kümmert sich Josh McDaniels wieder um die Offense. Nach zwei Saisons bei den Raiders als OC und Head Coach kehrt er an seine alte Wirkungsstätte zurück. McDaniels hat bereits 13 Jahre Erfahrung in New England, er führte lange Zeit die Offense um Tom Brady und Co. Mit ihm kommt also viel Erfahrung mit einer QB-zentrierten Offense ins Team. Gerade Sophomore-Quarterback Drake Maye steht damit natürlich im Fokus. Von ihm erhofft man sich nach einer durchwachsenen Rookie-Saison im Jahr 2025 mehr. Aktuell steht Maye nach zwei Spieltagen mit 49 Completions für 517 Yards bei 69 Pässen, drei Touchdowns und einer Interception ganz okay da. Mit dem erfahrenen Stefon Diggs, der sich direkt zu Mayes Lieblingsziel entwickelte, wurde das Passspiel zusätzlich verstärkt. Diggs ist mit fast 32 Jahren zwar nicht mehr der Schnellste, sorgt mit einer Catch-Rate von 83 % aber für sehr viel Sicherheit über die kurzen und mittleren Distanzen und kann über die komplette Breite des Feldes aufgestellt werden. Neben ihm bieten auch Kayshon Boutte und Tight End Hunter Henry Optionen für den Pass. Zusammen kommen sie auf 20 Targets und 194 Yards.

In New England hat Head Coach Vrabel nicht mehr die Möglichkeiten im Laufspiel, wie sie ihm in Tennessee mit Mark Henry noch zur Verfügung standen. Stattdessen nimmt Rhamondre Stevenson im Backfield Platz. Der Anteil der Laufspielzüge ist erwartungsgemäß geringer. Stevenson steht mit 18 Läufen nur auf Platz 31, die Patriots mit einem Laufanteil von 37 % auf Platz 24 der Liga. Pro Spiel kommt Stevenson somit bisher nur auf 34,5 Yards. Selbst Jaylen Warren kommt bei noch schwachem Laufspiel der Steelers und einem stärker aufgeteilten Backfield auf 42,5 Yards.

Ein Grund für das schwache Laufspiel dürfte die Offensive Line sein. Gerade zwischen den Tackles ist das Blocking oft nicht gut. Feature Back Stevenson bekommt von der Line pro Versuch -0,2 Yards vor Kontakt. Er hat den Gegner also meistens schon vor sich, bevor er die Line of Scrimmage überhaupt erreicht, und muss dann allein versuchen, das Play zu retten. Beim Passspiel sieht es hingegen besser aus. Mit sieben Sacks stehen die Patriots zwar auf dem viertschlechtesten Rang der Liga. Rechnet man diese jedoch gegen die Anzahl der vielen Passversuche, rutschen sie ins untere Drittel. Maye steht im Schnitt 2,92 Sekunden in der Pocket, was gut ist – gerade, wenn man bedenkt, dass Maye nicht zu den mobilsten Quarterbacks gehört und somit mehr auf seine Line angewiesen ist.

Defense

Der neue Defensive Coordinator Terrell Williams ist für Head Coach Vrabel, ein alter Bekannter. Er trainierte von 2018 bis 2023 die Defensive Line der Titans und übernahm später zusätzlich die Position des Assistant Head Coaches. Im vergangenen Jahr trainierte er bei den Lions ebenfalls die Line und übernahm Aufgaben als Defensive Run Game Coordinator. Entsprechend wenig ist bisher über seine Tendenzen als Defensive Coordinator bekannt.

Die Line hat er aber definitiv im Griff. In den ersten beiden Spielen ließen die Patriots nur 3 Yards pro Laufversuch zu (nur die Packers und Browns erlauben aktuell weniger) und setzten den gegnerischen Quarterback bei 21 % der Passversuche unter Druck, ohne dafür übermäßig viel blitzen zu müssen. Aktuell stehen sie mit 9 Sacks an der Ligaspitze. Besonders erfolgreich sind dabei Edge Rusher Harold Landry (10 Pressures, 4 Sacks) und Interior Lineman Milton Williams (9 Pressures, 2 Sacks).

So gut es an der Line aussieht, so sehr bereitet das Backfield Probleme. 76 % der Pässe kommen an den Mann (Rang 30) und mit 10,3 Yards pro Passversuch stellt man das Liga-Schlusslicht. Gerade die Cornerbacks sind weder gut noch tief besetzt. Falls Christian Gonzalez auch diese Woche noch aussetzen muss, dürften sich für das Steelers Pass Game eigentlich genug Möglichkeiten auftun.

Key Matchups

  • WR Stefon Diggs <-> Jalen Ramsey
  • G Jared Wilson <-> Cam Heyward
  • EDGE Harold Landry III <-> Troy Fautanu
  • CB Carlton Davis III <-> D.K. Metcalf

Fazit

Unter neuer Führung sind die Patriots deutlich schlagfertiger als noch 2024. Auch wenn die Steelers sich beim Laufspiel wieder einmal nur selbst ein Bein stellen können, werden Maye und Diggs unsere angeschlagene Secondary mit Sicherheit prüfen. Auf der anderen Seite werden Jaylen Warren und Co. es gegen die Line schwer haben, sodass der Druck erneut auf Rodgers Schultern lastet. Bei diesen Tendenzen sollte es ein passlastiges und potentiell punktereiches Spiel geben.

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