Preseason Game 2 vs Jacksonville Jaguars

written by Daniel Stahl
8 · 22 · 22

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Auch das zweite Preseason Game konnte mit 16-15 gewonnen werden. Diesmal traten die Steelers gegen die Jacksonville Jaguars in deren Heimat Florida an. Ein ungewöhnliches Ergebnis für ein Spiel, in dem es aus Steelers Sicht trotz des Sieges viel Schatten und nur wenig Licht zu sehen gab.

Wiederum wurde ein besonderes Augenmerk auf die Leistung der drei Quarterbacks und der O-Line gelegt. Außerdem konnte man gespannt sein, ob die Rookies, und hier allen voran das Duo Pickett und Pickens, die Performance aus dem ersten Preseason Game wiederholen können.

Im Vergleich zum ersten Preseason Game waren diesmal TJ Watt, Tyson Alualu, Chris Boswell, Pat Freiermuth, Kevin Dotson, Chase Claypool, Diontae Johnson und Benny Snell mit von der Partie. Weiterhin ausgesetzt haben Najee Harris, Alex Highsmith und Cam Heyward.

Quarterbacks:

Mitch Trubisky

Mitch startete erneut und war diesmal mehr damit beschäftigt, sich die gegnerischen Defender vom Leib zu halten, als es ihm und auch Mike Tomlin lieb gewesen sein wird. Trubisky musste gleich mehrfach seine gute Mobilität, mit der er sich ein ums andere Mal aus sehr heiklen Situationen befreien konnte, unter Beweis stellen. Er brachte außerdem einen sehr schönen Pass zu Chase Claypool an, der anfänglich als Slot-Receiver fungierte. Mitch Trubisky führte die Offense so zwar immerhin in die gegnerische Hälfte, ein Field Goal Versuch aus 53 Yards von Chris Boswell verfehlte jedoch sein Ziel.

Kenny Pickett

Kenny durfte diesmal als zweiter Quarterback der Steelers für Trubisky übernehmen und kam mit 6 Minuten auf der Uhr im zweiten Viertel erstmals aufs Feld. Hierbei hatte er die Chance mit potentiellen Startern der Steelers gegen ebenfalls potentielle Starter der Jaguars zu spielen. Was sich nicht änderte, war die Tatsache, dass der Steelers Quarterback immer wieder massivem Druck der gegnerischen Defense ausgesetzt war, was schnelle Entscheidungen nötig machte, um keinen Sack einstecken zu müssen. Kenny machte das, was ihn bereits im ersten Spiel ausgezeichnet hat, und setzte die designten Spielzüge schnell und präzise um. Als er mit einer Minute auf der Uhr zum letzten Drive der ersten Halbzeit aufs Feld zurückkehrte, führte er das Team in weniger als einer Minute bis zum Touchdown. Der erste Touchdown auf Diontae Johnson wurde noch wegen eines Holding von Moore Jr. annulliert, doch direkt im Anschluss war er mit einem Pass auf Benny Snell erfolgreich, der den Ball nach dem Catch in die Endzone trug. Pickett überzeugte mit 6 angebrachten Würfen bei 7 Versuchen für 76 Yards Raumgewinn und einem Quarterback Rating von 151,5 (!)

Mason Rudolph

Mason übernahm die Rolle von Kenny Pickett aus dem ersten Spiel und spielte die komplette zweite Halbzeit. Der erste Drive von Rudolph endete bereits nach drei Versuchen. Die Offense der Jaguars machte es anfangs zwar auch nicht besser, hatte jedoch einen sehr guten Punt. Dieser wurde von einem Jaguars Special Teamer ins Feld getippt, bevor dieser die Endzone berührte und dann von den Jaguars an der 2-Yard-Linie der Steelers gesichert, was Rudolph eine schlechte Ausgangsposition in der eigenen Endzone bescherte. Dies gipfelte in einem Safety aufgrund von Intentional Grounding in der Endzone. Ergebnis daraus waren 2 Punkte für Jacksonville und Ballbesitz nach Punt durch die Steelers. Durch eine Interception der Steelers beim Stand von 10-15 im dritten Viertel bekam Rudolph nochmals den Ball in die Hände und führte sein Team mit teilweise sehr ansehnlichen Plays, vor allem auf Tyler Vaughns, über das Feld bis hin zu einem Touchdown Pass auf Tyler Snead, der den Steelers die Führung und letztendlich auch den Sieg einbrachte.

O-Line:

Obwohl Kevin Dotson in den Kader rückte, begannen die Steelers mit derselben Formation wie gegen die Seahawks. Auch die größten Optimisten müssen sich nach diesem Spiel eingestehen, dass die O-Line die mit Abstand größte Baustelle im Team ist und mit Leistungen wie gegen die Jaguars zu den schwächsten Lines der gesamten Liga gehört. Negativ herauszuheben sind der Left Tackle Dan Moore Jr. sowie der Left Guard Kendrick Green. Beide lieferten eine desolate Leistung ab und werden so in der Saison das Hauptziel der gegnerischen Defense sein. Aber auch der hochgelobte Neuzugang aus Chicago, James Daniels, ist in dieser Verfassung überhaupt keine Verstärkung. Auch Cole, der noch am wenigsten negativ auffiel, und Okorafor, der bei einem Toss Spielzug einen klaren Block verweigerte, tragen keinesfalls zur Stabilität der O-Line bei. Katastrophal war das Run Blocking, was zur Folge hatte, dass die Steelers zur Halbzeit 8 Rush Yards auf dem Konto hatten und am Ende des Spiels waren es indiskutable 24. Die Pocket kollabierte immer wieder und machte den Quarterbacks das Leben unheimlich schwer. Hier muss unbedingt nachgebessert werden, denn mittlerweile sieht es nach einem weiteren Rückschritt der O-Line aus, die bereits letztes Jahr sehr schlecht performt hat. 

D-Line:

Sehr erfreulich war das Comeback von Tyson Alualu, der ein paar Snaps bekam, um sich den Rost etwas abzuschütteln. Auch TJ Watt kam das erste Mal zum Einsatz und tat was TJ eben so tut – er sackt den gegnerischen Quarterback! Ansonsten zeigte sich die D-Line sehr ordentlich, aber mit Luft nach oben, gegen das Laufspiel. Im Pass Rush konnte die Line nicht ganz so viel Druck machen, was der guten O-Line des Gegners, vor allem in der ersten Halbzeit, geschuldet war. Dadurch hatte Trevor Lawrence immer wieder genügend Zeit einen freien Receiver zu finden. Gegen Ende des Spiels sorgte DeMarvin Leal mit einem Quarterback Sack für ein Highlight.

Defense:

Einen guten Eindruck hinterliesen die beiden Safetys Damontae Kazee und Terrell Edmunds, die immer wieder gegen den Lauf aushalfen und auch im Backfield gute und wichtige Tackles setzen konnten. Bei den Inside Linebackern gab es auch diesmal in Myles Jack wieder eine klare Nummer 1. Dahinter blieb Devin Bush abermals sehr blass und ließ sich von seinen Gegenspielern beim Run Blocking herumschubsen. Robert Spillane gefiel mit 8 total Tackles, und damit den meisten im Spiel, sowie Mark Robinson, der seine Chance nutzte und sich ins Blickfeld der Coaches spielte. Probleme hatte die Defense immer wieder gegen die Crossing Routes der Jaguars. Hier war deutlich zu viel Raum hinter der Line. Die Secondary bestätigte den Eindruck aus dem ersten Spiel, machte keine großen Fehler und hatte mit der Interception von Justine Layne sogar ein Big Play zu bieten.

Offense:

Eine weitere Pickens Show blieb diesmal aus. Das Receiving Corps, bestehend aus Diontae Johnson, Chase Claypool und George Pickens, hat in Ansätzen gezeigt, auf was wir uns diese Saison freuen dürfen und macht Lust auf mehr. Insgesamt hatten alle Wide Receiver ihre Momente und wurden ins Spiel eingebunden. Am auffälligsten war Tyler Vaughns, der nach Spiel 1 auch diesmal wieder eine bemerkenswert gute Leistung zeigen konnte. Steven Sims konnte erneut als Gadget Receiver und einem schönen Lauf nach einem Jet Sweep auf sich aufmerksam machen. Dagegen bleibt Gunner Olszewski durch seinen Fumble bei 4th and 1 diesmal eher negativ in Erinnerung, da er auch ansonsten keine ansprechenden Aktionen vorzuweisen hat. Das Smash Concept hingegen funktionierte gut und vor allem Mason Rudolph nutzte das gegen Ende des Spiels sehr effizient. Aufgrund der schwachen O-Line konnte keiner der eingesetzten Running Backs wirklich überzeugen. Am ehesten aber konnte sich Jaylen Warren in Szene setzen, nicht über den Rush, sondern über seine Fähigkeiten als Receiver und sammelte so einige Yards. Warren zeigt bislang, dass er sich unbedingt einen Platz im finalen Roster erarbeiten möchte und die Chancen stehen nicht schlecht wenn er so zielstrebig weiter macht.

Was sonst noch auffiel:

Nick Sciba bleibt ein sehr zuverlässiger Vertreter für Chris Boswell.

Die Steelers haben viel zu viele Strafen kassiert! Teilweise sehr unnötig und in sehr kritischen Situationen. Hieran muss dringend gearbeitet werden.

Die Special Teams machen einen guten Eindruck und es gibt gleich mehrere gute Returner, die zur Verfügung stehen.

Auch der Punter Pressley Harvin III machte einen guten Job.

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Comments

2 Kommentare

  1. Florian

    Danke für deine Regelmässig erscheinenden Texte. Bin jetzt schon einige Jahre im Steelers geschäft und finde es sehr erfreulich, dass ich Die ganzen News auch auf deutsch bekomme. Finde es auch gut geschrieben und analysiert. Danke dir und weiter so

    Antworten
    • Daniel Stahl

      Hallo Florian,
      vielen Dank für dein Feedback. Es freut mich wenn die Berichte und Artikel gut bei euch ankommen und zur besseren Zugänglickeit im deutschsprachigen Raum beitragen.

      Antworten

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