
Nachdem Mike Tomlin vor und während des Camps eher zur Presse gesprochen hat, fand am Donnerstag im Rahmen des Joint Practice mit den Tampa Bay Buccaneers die erste richtige Pressekonferenz statt.
Und im Gegensatz zum Spiel bei den Jacksonville Jaguars hatten die Vertreter:innen der Presse dieses Mal auch Interesse, Fragen an Coach T zu richten.
Sein typisches “Good Afternoon”, welches seinen Eröffnungsmonolog einleitet, durfte dabei natürlich nicht fehlen.
Mike Tomlin freut sich auf das zweite Vorbereitungsspiel gegen einen guten Gegner. Auch ist er davon angetan, ein normales Training laufen zu lassen, aber eben gegen “unbekannte” Gesichter. Hier sieht man, wie gut sich die Coaches, die Units und einzelne Spieler auf neue Szenarien und Gegner einstellen können.
Von seinem Gegenüber Todd Bowles spricht er nur in den höchsten Tönen und er ist sich sicher, dass dieser sein Team so vorbereitet hat, dass ihnen ein produktiver, aber auch sehr kompetitiver Tag bevorsteht.
Die Bucs haben herausragende Spieler in ihrem Team, wobei Tomlin einige Spieler besonders hervorheben möchte. Mike Evans ist einer der besten Wide Receiver der Liga und gerade in der Red Zone eine andere Herausforderung für die Defensive Backs. Mit Hinblick auf Run Periods muss man Antworten auf einen Spieler wie Vita Vea finden. Selbst wenn man an Vea vorbeikommt, wartet dahinter immer noch ein herausragender Lavonte David, der seit Jahren auf einem extrem hohen Level spielt. Daher freut sich Tomlin, in dieser Phase der Vorbereitung noch einmal vor eine vollkommen andere Herausforderung gestellt zu werden.
In Bezug auf das Spiel am Samstag (Sonntag, 01:00 Uhr deutscher Zeit) mit den vielen neuen Gesichtern, Preseason Football im Acrisure Stadium zu spielen.
Der nächste Schritt in der Entwicklung des Teams wird darin liegen, die Ausführung auf dem Platz zu optimieren, das betrifft gerade Pre Snap Penalties und all die Dinge, die man selber korrigieren kann. Dazu gehören, wie man sich aufstellt, wie gut die Kommunikation ist und die Plays sauber auszuführen.
Sicherlich war man letzte Woche nicht in all diesen Bereichen schlecht bzw. hat nicht das ganze Spiel über Fehler gemacht. Daher geht für Tomlin nichts über die Erfahrung, die man im Stadion in einem Wettkampf-Szenario sammelt.
Bezüglich der Spielzeit sagt Tomlin, dass er das Spiel so angehen wird, wie das Spiel in der letzten Woche gegen die Jaguars und daher werden die folgenden Spieler gegen Tampa Bay nicht spielen:
- QB Aaron Rodgers
- RB Jaylen Warren
- WR DK Metcalf
- TE Pat Freiermuth
- TE Jonnu Smith
- OG Isaac Seumalo
- DL Cameron Heyward
- OLB TJ Watt
- OLB Alex Highsmith
- OLB Nick Herbig – hier war sich Coach T noch nicht 100% sicher
- ILB Patrick Queen
- CB Jalen Ramsey
- CB Darius Slay
- CB Joey Porter Jr.
- DB DeShon Elliott
Dass diese Entscheidung so ausfällt, hat die Woche gezeigt und Tomlin hat bereits vorher erwähnt, dass gewisse Spieler aus den unterschiedlichsten Gründen verschiedene Auslastungen benötigen, um für die Saison bereit zu sein.
Bei allen Spielern weiß man, was sie können und welchen Teil sie zum Erfolg des Teams beitragen. Gerade bei den Spielern, die schon länger dabei sind, hat bereits das überzeugt was man im Training gesehen hat und deswegen entscheidet man sich dazu ggf. eine ganze Gruppe (TE’s oder CB’s) herauszunehmen um den Spielern die um einen Platz im Kader kämpfen mehr Möglichkeiten zu geben um sich und Ihre Fähigkeiten unter Beweis zu stellen.
Wie es in Bezug auf nächste Woche aussieht, kann Tomlin heute noch nicht sagen – das werden die kommenden Tage zeigen.
Aber erstmal ist Tomlin im Hier und Jetzt und freut sich darauf, dass die Spieler, die am Wochenende – unter Umständen das erste Mal im Acrisure Stadium – auflaufen, ihr Können unter Beweis stellen. Zudem ist es realistisch zu erwarten, dass Spieler wie ein Kaleb Johnson, um ein Beispiel zu nennen, zwischen dem ersten und den zweiten Spiel einen signifikanten Sprung in seiner Entwicklung nimmt. Aber das gilt für alle Rookies und UDFA’s.
Damit beendet Mike Tomlin seinen Monolog und öffnet den Raum für die Fragen der Presse:
Frage 1:
Letzte Woche habt ihr sehr viel Play Action Game gezeigt, wird es Zeit, sich diese Woche mehr auf das Rungame zu konzentrieren?
Coach T:
Letzte Woche wollten wir qualitative Snaps von Mason gegen ihre 1st Team Defense sehen, mit welcher sie gestartet sind. Es mag sein, dass sich unser Plan diese Woche ändert, aber das hängt auch damit zusammen, was und wie die Bucs spielen werden.
Frage 2:
Wird noch jemand wegen einer Verletzung ausfallen?
Coach T:
Es ist möglich, aber 48 Stunden vor dem Spiel möchte ich in der jetzigen Phase der Saison noch niemanden ausschließen. Wir machen die Entscheidung 5 vor 12 – das bedeutet am späten Freitagabend oder Samstagmorgen. Ein Beispiel hier ist Ryan McCollum, er wird heute nur teilweise trainieren, könnte aber am Samstag trotzdem spielen. Da wir aktuell keinen Injury Report veröffentlichen müssen und Entscheidungen frühzeitig verkünden müssen, können wir das so lange wie möglich herauszögern.
Frage 3:
Wollt ihr von Kaleb Johnson in dieser Woche etwas bestimmtes sehen?
Coach T:
Ich möchte, dass er sich selbst und seinen Instinkten mehr vertraut. Etwas, von dem ich denke, dass man es im zweiten Preseason Game erwarten kann.
Frage 4:
Mike Aaron Rodgers hat in einem Interview in dieser Woche gesagt, dass er während des Spiels die “Stimme Vernunft” oder auch die “Aufmunternde Stimme” war. Was genau hat er über das Headset beigetragen?
Coach T:
Wir wollten, dass er hört, wie wir operieren und funktionieren. Zudem was er beigetragen hat, kann ich nur sagen: Nichts. Nichts offizielles.
Frage 5:
Du hast davon gesprochen, dass Spieler die Möglichkeiten nutzen, die durch Abwesenheiten entstehen. Ist Roman Wilson so ein Beispiel, der die Verletzung von Calvin Austin nutzt?
Coach T:
Ich denke nicht, dass Calvins Abwesenheit etwas mit seiner Leistung zu tun hat. Seine Leistung hat etwas mit seiner persönlichen Arbeitseinstellung und Entwicklung zu tun. Er ist da, wenn er benötigt wird, er war jeden Tag verfügbar und ist sich für keinen Job zu schade.
Roman ist der beste Case eines Spielers, der in seinem zweiten Jahr in der Liga ist, der, auch wenn er in seinem ersten Jahr kaum bis gar nicht gespielt hat, durch die Vertrautheit zum Team einen Sprung in seiner Entwicklung macht.
Frage 6:
Ich bin mir nicht sicher, ob du Calvin Austin bei den geschonten Spielern erwähnt hattest – wird er spielen?
Coach T:
Ob er spielen wird, hängt von seiner Gesundheit ab, das müssen wir abwarten.
Frage 7:
Werden alle Spieler, die fit sind – auch wenn sie Samstag geschont werden – heute trainieren?
Coach T:
Alle zur Verfügung stehenden Spieler werden heute trainieren.
Frage 8:
Mike, du hast Mike Evans und die Gefahr, die er darstellt, erwähnt. Wenn man so viele talentierte Cornerbacks hat, die auch alle eine #1 Corner Einstellung mitbringen. Wie laufen die Gespräche ab, wer welche Rolle übernimmt?
Coach T:
Es gab nicht wirklich viele Diskussionen darüber – Jalen bekommt die Nummer eins Wide Receiver. Das mag nicht jedem gefallen und stellt den kompetitiven Charakter dieser Gruppe heraus, aber das ist bereits entschieden.
Frage 9:
Sind wir als Presse mit der Aussage “das wird nicht jedem gefallen” gemeint?
Coach T:
Wen du hier nennst oder auf wen du das beziehst, ist dir überlassen. Ich will damit sagen: Kompetitive und vor allem junge Spieler wollen diese Matchups, aber die Entscheidung ist hier bereits getroffen.
Frage 10:
Hast du eine besondere Tom Moore Story?
(Anmerkung der Redaktion: Tom Moore ist der 86-jährige Offensive Consultant der Buccaneers, der auch von 1977 – 1989 bei den Steelers gearbeitet hat)
Coach T:
Nein, keine.
Natürlich kenne und respektiere ich ihn und seine Arbeit schon sehr lange. Man macht diesen Job nicht so gut und so lange, wenn man nicht eine unfassbare Bindung und Beziehung zu diesem Spiel hat.
Frage 11:
In Latrobe hast du mehrmals erwähnt, dass diese Defensive die Chance hat, eine historische zu werden – was genau würde das beinhalten?
Coach T:
Ich habe mich auf nichts Spezielles bezogen. Meine Antwort auf eine Frage habe ich im Hinblick auf das Spielermaterial, was wir zur Verfügung und die Leistungen, die wir im Camp gesehen haben, gegeben. Ich möchte keine Bold Prediction abgeben. Ich wollte damit nur unterstreichen, dass ich das verfügbare Talent als sehr gut einschätze und das mir die Fortschritte in der Entwicklung unserer defensiven Identität bis zu diesem Zeitpunkt mag.
Frage 12:
Mike, es gibt immer wieder Diskussionen darüber, in der Zukunft auf 18 Regular Season Games zu gehen und dafür die Preseason auf zwei Wochen zu reduzieren. Sind solche Joint Practices wie heute eine gute Ergänzung für eine verkürzte Preseason?
Coach T:
Aktuell ist es meine Aufgabe, dieses Team auf die 2025er Saison vorzubereiten. Über diese hypothetischen Szenarien habe ich mir noch keine wirklichen Gedanken gemacht. Daher kann ich darauf keine wirkliche Antwort geben.
Frage 13:
Du hast über die Herausforderung gegen einen Spieler wie Vita Vea zu spielen, neben ihm wird sich der ehemalige Pitt Spieler Kalijah Kancey aufstellen, der ein anderes Skillset mitbringt. Wie ist deine Haltung, eure junge Offensive Linge gegen zwei so unterschiedliche Defensive Lineman spielen zu sehen?
Coach T:
Es ist ein weiterer Beweis dafür, wie diese Liga funktioniert. Keine Woche gleicht der anderen und die Herausforderungen sind immer andere. Mal spielst du gegen bessere Run Stopper und danach hast du Gegner mit einem überragenden Pass Rush.
Auch verschiedene Schemes bringen andere Herausforderungen mit sich – ein 4-3 Pass Rusher liegt bei 300 Pfund und ein 3-4 Pass Rusher liegt bei nur 250-260 Pfund.
Daher muss man jede Woche auf neue Spezialisten vorbereitet sein, die einem gegenüberstehen.
Frage 14:
Wie hat sich eure Herangehensweise an die Preseaon über die Jahre verändert? Von vier Spielen zu jetzt nur noch drei Spielen?
Coach T:
Die Regeln geben uns vor, was wir tun dürfen und was wir tun müssen. Das beinhaltet, wie unsere Schedules auszusehen haben, wann wir trainieren dürfen und wie viel wir pro Tag machen dürfen. All diese Dinge haben sich in meinen 19 Jahren verändert. Einiges hat sich natürlich verändert, andere Veränderungen kamen durch die Regeln.
Ich sehe die Regeln aber nicht als einschränkendes Element, sondern sehe sie als Werkzeuge, die ich zur Verfügung habe, um das Team bestmöglich vorzubereiten.
Daher macht es auch wenig Sinn ein Camp mit einem anderen Camp zu vergleichen, denn es ändert sich immer etwas.
Frage 15:
Können wir also nächste Woche Aaron Rodgers Preseason Debut erwarten?
Coach T:
Wie gesagt mit nächster Woche beschäftigten wir uns nächste Woche. Netter Versuch.
Frage 16:
Ich weiß du kannst und wirst nicht ins Detail gehen, aber im Blick auf den Cut-Down Day habt ihr aktuell Spieler auf dem Roster wo ihr vor einer schweren Entscheidung stehen werdet?
Coach T:
Ja!
Ich sage immer, wenn du einen guten 90er Kader zusammen hast, dann hast du eine sehr gute Chance, einen besseren 53er Kader zu bekommen und wir haben aktuell einen guten 90er Kader. Es war ein sehr starkes und kompetitives Camp, wir haben bei allen, aber gerade bei den jungen Spielern Fortschritte und Wachstum gesehen. Es werden schwere Entscheidungen werden.
Es war und bleibt ihr Job, uns vor diese schweren Entscheidungen zu stellen und das haben sie gemacht. Die Cut Downs haben sich in den letzten 19 Jahren verändert, weil man heute andere Entscheidungen treffen muss, also noch vor einigen Jahren.
Aber bis es soweit ist, haben wir noch einiges an Football vor uns und wir haben noch genügend Zeit uns Gedanken dazu zu machen.
Frage 17:
Es ist das zweite Jahr in Folge, wo ihr ein Joint Practice macht. Was ist mit den Jahren davor – hattet ihr kein Interesse oder gab es keinen guten fit?
Coach T:
Wir waren dafür immer offen, aber es braucht auch den richtigen Tanzpartner für so ein Joint Practice. Coach Bowles und seine Buccaneers fallen genau in diese Kategorie.
Mein alter College Mitspieler Sean McDermott und seine Bills waren letztes Jahr für uns ebenfalls ein guter Partner für das Joint Practice.
Wir werden auch weiterhin offen dafür sein, aber nur wenn der Partner und das Timing passen.
Frage 18:
Würdet ihr auch bei zukünftigen Gegnern ein Joint Practice machen?
Coach T:
Das kommt darauf an, ob es, wie zuvor gesagt, passt. Ich werde diese Brücke überqueren, wenn ich vor ihr stehe.
Frage 19:
Letztes Jahr gab es die Warnung an die Spieler, wenn es zu einem Fight kommen sollte, wären sie für den Tag fertig. Gilt diese Warnung auch dieses Jahr?
Coach T:
Ich mache mir keine Sorgen um etwaige Ausschreitungen. Ich freue mich auf einen produktiven Tag, wir beschäftigen uns damit, wenn es dazu kommen sollte.
Frage 20:
Aaron Rodgers hat gesagt, dass es hilft, wenn das andere Team in diesen Joint Practices erfahren ist. Denn diese Teams konzentrieren sich auf die Arbeit und nicht auf Nebensächlichkeiten. Ist das nach deiner Erfahrung für dich ein guter Tanzpartner?
Coach T:
Nochmal, wir fokussieren uns nicht auf die Sachen, die passieren könnten – auch wenn es euer Job ist, darüber zu berichten.
Wir sind hier, um eine gute Trainingseinheit mit einem guten Gegner zu absolvieren, um uns dabei als Team und als individueller Spieler zu verbessern.
Frage 21:
Ist ein Team mit Erfahrung denn generell ein besserer Sparringspartner?
Coach T:
Wenn ich über den Tanzpartner rede, dann rede ich über den Trainer, seinen Coaching-Staff und deren Spielphilosophie. Das Alter und die Erfahrung der Spieler sind dabei für mich kein ausschlaggebendes Kriterium.
Damit endet der Tomlin Tuesday in dieser Woche, wie immer halten wir euch über die weiteren Entwicklungen über unsere Social-Media-Kanäle, unsere Homepage und den Steelcast auf dem Laufenden.
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