Preview Week 03: Steelers @ Raiders

written by Tobias Neumann
9 · 23 · 23

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Vegas, Baby! Die Steelers stehen nach einem hart erkämpften Sieg gegen Cleveland nun bei 1-1 und werden in der Nacht von Sonntag auf Montag (Kickoff 02.20 Uhr) nun das erste mal nicht im heimischen Acrisure Stadium auflaufen. Es geht gegen die ebenfalls mit einem Sieg und einer Niederlage bepackten Raiders in die Wüste Nevadas.

Weekly update

Der Blick auf den Injury Report brachte zu Beginn der Woche noch recht wenig Grund zum Jubeln, konnten doch einige wichtige Spieler nach dem physischen Game gegen die Browns zunächst nicht trainieren. Darunter erneut Larry Ogunjobi, der lediglich am Freitag, dafür aber auch in vollem Umfang, mittrainieren konnte. Auf dem Feld zeigt er nach wie vor Leistung, die Frage ist trotzdem, ob ihn der anhaltende Trainingsmangel im Laufe der Saison einholen wird oder ob er seine Fußverletzung vielleicht doch vorab in den Griff bekommt. Die frühe Bye Week in Woche 6 dürfte ihm auf jeden Fall ganz gut tun.

Umso erfreulicher ist, dass fast alle Spieler für das Game am Sonntag aktiviert werden konnten. Lediglich Wide Receiver / Returner Gunner Olszewski, der sich nach einem Pass in die rechte Flat und einem anschließenden, harten Hit eine Gehirnerschütterung zuzog, wird gegen die Raiders nicht spielen können.

Die Raiders selbst konnten ebenfalls ihre Blessuren des letzten Wochenendes auskurieren und nur Rookie Edge Rusher Tyree Wilson, der krankheitsbedingt nur am Freitag und dort auch nur limitiert trainieren konnte, steht als “fraglich” im Report.

Gegnercheck

Die Raiders entschieden sich diese Saison für einen Tapetenwechsel und laufen das erste Jahr seit dessen Draft nicht mit Quarterback Derek Carr, der inzwischen in New Orleans Bälle verteilt, auf. Damit schlägt man sich aktuell noch eher so durch die Wochen. Reichte es zum Saisonstart noch zu einem knappen 17:16 gegen die Broncos, musste man letzte Woche gegen die Bills schon ordentlich Federn lassen.

Offense

Alle Augen sind daher natürlich auf Neuverpflichtung Jimmy Garoppolo gerichtet. Der Quarterback kam für bis zu 72,75 Millionen Dollar in die Wüstenstadt und soll dort die nächsten drei Jahre deren Offense anführen. Hilfe bekommt er dabei von Pass Game Coordinator Scott Turner, der letzte Saison noch die Offense der Washington Commanders organisierte. Besonders erfolgreich war er dort auf dem Papier nicht, hatte aber auch mit widrigen Bedingungen zu kämpfen. Sein Scheme gilt als verhältnismäßig komplex und stellt Garoppolo damit vor ganz andere Herausforderungen, wie noch in San Francisco, wo er es als Quarterback unter Shanahan vergleichsweise einfach hatte. Generell gilt Garoppolo mehr als jemand, der ein vorgegebenes Scheme gut umsetzt, und nicht als jemand, der auf eigene Faust Möglichkeiten eröffnet. Das reichte gegen die Defense der Bills z.B. nicht mehr aus. Die spielen aber auch primär über ihre Coverage, während die Steelers gerne viel Druck auf den Quarterback kreieren. Ein Stil, der Garoppolo tendenziell mehr liegt, da eine seiner Stärken sein besonders schneller Release ist. Damit ist nicht gemeint, dass er früher wirft als andere Quarterbacks, sondern, dass seine Wurfbewegung besonders schnell abläuft. Ihm gelingt es damit, unter Druck noch Pässe zu werfen, die andere in der zur Verfügung stehenden Zeit nicht mehr hinbekommen würden. Die Coverage muss also sitzen, auch wenn wir mit T.J. und Alex zwei Top Pass Rusher haben, welche die Vegas O-Line um Left Tackle Kolton Miller vor eine harte Prüfung stellen wird.

Hinzu kommt, dass man gegen Spieler wie All-Pro Receiver Davante Adams und den diese Saison neu verpflichteten Jakobi Meyers spielt, die sich beide aus eigener Kraft vom Verteidiger lösen können und ihrem Signal Caller so Anspielstationen geben, auch wenn man seit der vergangenen Offseason Tight End Darren Waller nicht mehr zur Verfügung hat. Meyers verpasste nach einer erlittenen Gehirnerschütterung in Woche 1 zwar das Game gegen die Bills, wird gegen uns aber wieder auf dem Platz stehen. 

Hinzu kommt das Laufspiel rund um Running Back Josh Jacobs, das die Raiders bisher mehr oder weniger erfolglos versuchen, dem Gegner aufzuzwingen. Schaffte es Jacobs nämlich noch letztes Jahr mit einer herausragenden Leistung bis ins All-Pro First Team, liegt er mit 28 Rushes für 46 Yards derzeit bei einem Schnitt von 1,6 Yards pro Run. Das soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Run Game potenziell viel Impact auf das Game haben könnte, wenn Jacobs Lücken findet. Die Steelers-Defense war immerhin besonders an dieser Stelle anfällig gegen die 49ers und Browns.

Defense

Apropos Run Game: Eben dieses hatte in Pittsburgh bisher mit einigen Startschwierigkeiten zu kämpfen. Die Offensive Line setzte wichtige Blocks nicht und unsere Backs konnten ihre Eins-gegen-Eins-Duelle, sofern sie denn vorkamen, kaum nutzen. Mit den 49ers und Browns hatten wir aber auch sehr gute Defensive Lines gegenüber. Das ändert sich nun. Edge Rusher Maxx Crosby gehört zwar mit zu den besten seiner Zunft, der Rest der Line ist aber eher dünn besetzt. Die Interior Line wirkt mit Jerry Tillery und Adam Butler angreifbar und Tyree Wilson, Edge Rusher und 1st-Round-Rookie der Raiders, benötigt offensichtlich noch Zeit zur Entwicklung, besonders gegen den Run. Umso wichtiger ist für die Raiders Rush Defense daher ihr Linebacker Corps, zu denen seit der Offseason auch Ex-Steeler Robert Spillane gehört. Diese spielen zwar deutlich solider als ihre Kollegen an der Line, können allein aber auch nicht alles aufkehren, was vorn liegen bleibt. Der Pass Rush funktioniert entsprechend quasi ausschließlich über Maxx Crosby, das aber dafür sehr gut. Im Schnitt kommt er auf fünf Pressures pro Spiel, konnte aber bisher nur einen Sack gegen Russell Wilson verbuchen. Im Endeffekt fehlt ihm doch einfach die Unterstützung der Teamkollegen auf der Gegenseite. Primär spielt er links an der Line, also gegenüber von Chuks Okorafor, der damit nach Nick Bosa in Woche 1 seine zweite harte Prüfung in 3 Wochen serviert bekommt.

Mit Safety Marcus Epps holte man zwar Verstärkung für das Backfield in Vegas, dieses wirkt aber besonders auf der Corner-Position nicht besonders stabil. Auch wenn Nickel-Corner Nate Hobbs einen soliden Job gegen seine Slot-Receiver macht, tun sich Veteran Marcus Peters und der diesjährige Viertrunden-Pick Jakorian Bennett an den Boundaries alles andere als einfach gegen die gegnerischen Receiver. Dies dürfte Räume für den, während der Johnson-Verletzung weiterhin startenden, Calvin Austin und vor allem George Pickens eröffnen. Letzterer konnte gegen die Browns in der zweiten Halbzeit bereits zeigen, dass er in der Lage ist, das Team auf seine Schultern zu nehmen, wenn der Rest versagt. Günstige Matchups helfen dabei natürlich enorm.

Key Matchups

  • WR Davante Adams <-> Levi Wallace
  • T Kolton Miller <-> Alex Highsmith
  • EDGE Maxx Crosby <-> Chuks Okorafor
  • CB Jakorian  Bennett <-> George Pickens

Fazit

Nach zwei Hammer-Spielen folgt mit den Raiders ein Gegner, der offensiv zwar Probleme bereiten kann, uns besonders in deren Defense aber auch verwundbare Punkte bietet. Die Frage ist daher, ob und in welchem Maße die dysfunktionale Offense unter Matt Canada überhaupt in der Lage ist, spezielle Punkte wie die Outside Corner oder die Interior Line zu attackieren. Im Zweifel sollte man sich auf dem Feld an das halten, was offensichtlich funktioniert: Wirf den Ball zu George. Wir haben endlich wieder einen “F*ck it, he’s somewhere out there” Receiver, den Kenny quasi blind anwerfen kann und das nicht zu nutzen, wäre nichts anderes als dumm.

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