Nach der erschütternden Niederlage im Thursday Night Game gegen die Bengals und dem zusätzlichen Sieg der Browns ist die AFC North wieder enger zusammen gerückt. Die Steelers empfangen nun mit einem Record von 4-2 die Green Bay Packers mit einem 4-1-1 Record für das Sunday Night Game.

Team Update
So langsam geht die Anzahl der verletzten Spieler in Pittsburgh zurück. Die meisten Verletzten konnten wieder voll trainieren und werden am Sonntag einsatzbereit sein.
Calvin Austin III hat seine Schulterverletzung auskuriert und wird spielen.
Scotty Miller wurde am Donnerstag zum Injury Report hinzugefügt und setzte freitags gänzlich aus mit Problemen am Finger. Er ist für das Spiel bereits offiziell raus.
Zach Frazier setzte wegen Problemen an der Wade am Donnerstag aus und trainierte auch sonst nur limitiert. Sein Einsatz ist fraglich. In seiner Abwesenheit würde Ryan McCollum die Snaps als Center übernehmen.
Special-Teams-Captain Miles Killebrew wurde nun endgültig auf die „Injury Reserve”-Liste gesetzt. Nach seiner Verletzung am Knie gegen die Browns wurde dieser erfolgreich operiert und ist für den Rest der Saison raus. Seine Rolle in den Special Teams fällt nun auf mehrere Schultern und so sollten Spieler wie James Pierre, Ben Skowronek oder Carson Bruener mehr Verantwortung übernehmen.
Für Rookie-Quarterback Will Howard wurde das 21-tägige Fenster zur Rückkehr von der „Injury Reserve”-Liste geöffnet. Nach seiner Verletzung an der rechten Hand im Trainingslager konnte er keine Spiele in der Preseason bestreiten und über die Saison lediglich an Meetings teilnehmen und Aaron Rodgers über die Schulter schauen. Nun nimmt er wieder am Teamtraining teil, darf allerdings noch nicht als Emergency-Quarterback eingesetzt werden. Vor seiner Aktivierung wurde bereits QB Logan Woodside vom Practice Squad entlassen.
Malik Harrison, der auch auf dem Weg zurück von der „Injury Reserve”-Liste ist, trainierte vollständig, wurde bisher allerdings nicht offiziell aktiviert und würde so eine weitere Woche aussetzen.
Gegnercheck
In Green Bay war man vor der Saison sehr euphorisch, als man zwei Erstrundenpicks und DT Kenny Clark nach Dallas schickte und im Gegenzug die Dienste von All-Pro DE Micah Parsons erwarb. Zusätzlich sorgte der Hype um WR Matthew Golden nach dem Draft für Höhenflüge bei einigen Packersfans und Experten, schließlich war Golden der erste Erstrundenpick auf seiner Position seit 2002.
Man startete gut in die Saison mit Siegen gegen die Contender aus Detroit und Washington, ehe man gegen die Browns aus unerklärlichen Gründen zuhause verlor. Die hochgelobte Defense konnte auch die Cowboys nicht aufhalten, weswegen es in Woche 4 zu einem Unentschieden kam. Endstand 40-40. Bengals und Cardinals konnte man wieder souverän schlagen, weswegen man die hart umkämpfte NFC North aktuell anführt. Bei den vier Siegen legte die Offense jeweils genau 27 Punkte auf, man könnte daher meinen, ein Punkt mehr würde uns zu einem Sieg reichen – aber ist das wirklich so?
Offense
Die Offense der Packers ist ziemlich ausgeglichen. Sowohl am Boden als auch durch die Luft haben sie ihre Playmaker, auch wenn sie auf mehrere diese Woche verzichten müssen: Mit Dontayvion Wicks, Christian Watson und Jayden Reed fallen direkt drei ihrer jungen Wide Receiver aus, dennoch bleibt dieser Offense genug Firepower.
QB Jordan Love ist ein guter Game Manager, der den Ball sicher zu seinen Receivern bringt. Mit lediglich zwei Interceptions ist er darauf aus, den Ball zu schützen. Dabei setzt er vorrangig auf seine beiden großen Targets TE Tucker Kraft und WR Romeo Doubs, aber auch Rookie Golden kommt immer besser ins Spiel und ist als schneller Route Runner im Slot eine Gefahr. Hinter seiner Offensive Line bekommt Love häufig die Zeit, die er benötigt, um seine Entscheidungen zu treffen oder gelegentlich auch selber zu laufen. Zwar läuft er nicht häufig, dafür allerdings ausgesprochen effizient. Verantwortlich für eine gute Pocket ist vor allem Right Tackle Zach Tom, der es in diesem Matchup mit T.J. Watt zu tun bekommen wird. Es wird für die Steelers wichtig werden, die Mitte des Feldes zu schließen, um Kraft und Golden zu kontrollieren, dafür muss Joey Porter Jr. allerdings sein Matchup gegen Romeo Doubs gewinnen, da er hier nicht unbedingt Hilfe erwarten kann.
Das Laufspiel liegt in Green Bay vollständig in den Händen von Josh Jacobs, der den Ball durchschnittlich 18,5-mal pro Spiel läuft, damit liegt er lediglich knapp hinter Christian McCaffrey und Jonathan Taylor. Dennoch erzielt Jacobs mit 3,7 Yards pro Lauf lediglich unterdurchschnittlichen Raumgewinn und wird erst in der Redzone richtig gefährlich: Mit acht Rushing Touchdowns muss er sich in der NFL nur Taylor geschlagen geben. Mit seinem physischen Laufstil bewegt er sich vorrangig zwischen den Tackles, allerdings ist die Offensive Line im Run Block vermutlich eher unteres Mittelmaß. Es wird wichtig sein, die Line daher zu dominieren und Jacobs keine großen Lücken zu lassen, denn mit lediglich 1,8 Yards vor Kontakt bekommt Jacobs kaum Platz zum Laufen. Zusätzlich müssen die Tackles sitzen, was in den vergangenen Wochen immer wieder ein Problem war.
Defense
Am Sonntag wird es schwer werden den Ball zu bewegen gegen diese Defense. Mit lediglich 4,5 Yards pro Versuch sind die Packers auf Platz 3 in der NFL. Besonders die Laufverteidigung sticht dabei hervor, denn gegen keine Defense wurde weniger gelaufen. 3,5 Yards pro Versuch gehören in der NFL zu den absoluten Topwerten, dazu kassierte man lediglich erst drei Touchdowns am Boden und führt die Liga bei zugelassenen First Downs am Boden an. Hauptverantwortlich dafür sind neben Parsons auch Edge Rusher Rashan Gary und Strongside-Linebacker Isaiah McDuffie.
Wer meint, dass die guten Werte in der Run Defense ein Resultat einer schlechten Passing Defense wären, der irrt. Auch hier stellt man in Green Bay eine der besten Verteidigungen: Platz 2 in Net Yards pro Versuch, 7. in Total Yards und 13. in First Downs Allowed sprechen eine klare Sprache. Lediglich bei Total Completions belegt man Platz 26, und das obwohl man ein Spiel weniger hatte. Was bedeutet das? Die Packers lassen zwar Catches zu, aber Raumgewinn daraus zu erzielen wird äußerst schwierig.
Die Stars der Defense sind natürlich im Pass Rush und sorgen dort regelmäßig für Druck, Weakside-Linebacker Edgerrin Cooper gehört darüber hinaus zu den besten Linebackern im Pass Rush und in Coverage, was es gefährlich macht die kurzen schnellen Pässe über die Mitte zu werfen. Die Hoffnung bleibt, dass man dennoch den Ball nicht so häufig abgibt, denn mit lediglich zwei Interceptions in der Saison gehört das nicht zu den Stärken der Packers. Es wird daher vor allem auf unsere Wide Receiver in ihren Matchups ankommen.
Key Matchups
- CB Keisean Nixon / Nate Hobbs <-> D.K. Metcalf
- TE Tucker Kraft <-> Payton Wilson / Patrick Queen
- LT Rasheed Walker <-> Alex Highsmith
- EDGE Micah Parsons <-> Broderick Jones
Fazit
Die Packers suchen zwar noch ihre Konstanz und laufen dem Lobgesang vom Anfang der Saison etwas hinterher, dennoch erwartet uns am Sonntag wohl eines der besten Teams der NFL. Unsere Defense wird mit der potenten Offense der Packers einiges zu tun haben, um die diversen Playmaker in Schach zu halten. In unserer Offense gibt es Möglichkeiten, um den Ball zu bewegen und regelmäßig zu punkten, allerdings wird es nicht leicht werden, regelmäßig die Redzone zu erreichen. Es wäre dennoch sicherlich nicht das erste Mal, dass die Steelers nach einem Trap Game zurückkommen und einen stärkeren Gegner schlagen. Daher erwartet uns am Sonntag eine lange Nacht mit Nailbiter-Garantie.




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