Am Mittwoch, den 23.07.2025 durfte Coach Tomlin alle seine Spieler im Saint Vincent College in Latrobe begrüßen.
Der Mittwoch ist traditionell für die Ankunft vorgesehen und es findet noch kein richtiges Training auf dem Feld statt. Der einzige Programmpunkt für die Spieler ist der Fitnesstest, den alle bis auf der angeschlagene Lineman Isaac Seumalo erfolgreich absolvieren konnten.

Die nächsten vier Tage waren “Kontaktlose” Trainingseinheiten, in denen nicht getackled wird und die ersten Grundsteine für die Saison gelegt werden sollen. Das Wetter spielte den Steelers zwei Mal einen Streich, da man am Donnerstag und am Sonntag die Trainingseinheiten aufgrund eines Gewitters 15 Minuten früher beenden musste.
Das Wetter war aber gewohnt ein Faktor, bei Temperaturen bis teilweise 34° C mussten die ein oder anderen Spieler das Training früher beenden oder für eine längere Erholungspause unterbrechen.

Da das Team, bevor es am Dienstag, den 29.07.2025 in die Pads geht, heute einen freien Tag hat, blicken wir auf die ersten vier Trainingstage zurück.

Genereller Look and Feel

Es war voll in Latrobe!
Einige Vertreter:innen der Presse haben verlauten lassen, dass sie in all ihrer Zeit vor Ort noch nie so einen großen Andrang zu Beginn des Camps gesehen haben. Die Steeler Nation war vor Ort und hat das Team unterstützt.

Die Fans zeigten vor allem TJ Watt ihre Liebe, als dieser die Treppen runter kam und sich wie jedes Mal die Zeit für die Autogrammwünsche der Fans nahm. Aber nicht nur Watt war ein Magnet für Fans, auch Aaron Rodgers, Jalen Ramsey, Cam Heyward, DK Metcalf, Pat Freiermuth und Patrick Queen hatten immer eine Traube der Fans um sich herum.
Rookie Quarterback Will Howard bekam von den Fans vor Ort auch viel Aufmerksamkeit geschenkt und nahm sich vor und nach jedem Training extrem viel Zeit, um mit den Fans in Kontakt zu kommen.

Notable Injuries

• OL – Isaac Seumalo – Soft Tissue Injury – noch nicht trainiert
• OT – Broderick Jones – Soft Tissue Injury – Training am Sonntag abgebrochen
• TE/FB – DJ Thomas-Jones – Lower Leg Injury – Training am Sonntag abgebrochen
• LB – Jeremiah Moon – Calf Injury – Training am Samstag abgebrochen

Position Check

Bei den Quarterbacks waren natürlich alle Augen auf Aaron Rodgers gerichtet. Als sein erster Pass, den er offiziell in einer Spielsituation geworfen hatte, von Patrick Queen zum Pick Six zurückgetragen wurde, waren die Experten im Internet in ihrer Meinung natürlich wieder bestätigt. Aaron Rodgers kommentierte dies: “Ja, ich werde Interceptions werfen, aber auch viele Touchdowns” entsprechend.
Mason Rudolph macht als QB2 das, was man von ihm kennt und erwartet und Will Howard kommt als QB3 nach einem holprigen ersten Tag immer besser in Tritt.
Sklyar Thompson scheint aktuell auf den QB Spot Nummer vier zurückgefallen zu sein.

Die Defensive Line muss verjüngt werden und so entschieden die Steelers, sich mit den Rookies Derrick Harmon und Yahya Black zwei Spieler im Draft zu nehmen. Hinzu kommt der letztes Jahr verletzte Logan Lee, der quasi auch in sein Rookie-Jahr geht.
Harmon zeigte bisher, dass die Erwartungen in ihn gerechtfertigt waren und sorgte für viele Impact Plays. Verwunderlich sind bisher die Positionen, die Black und Lee einnehmen, denn Lee ist eigentlich ein Defensive End, nimmt aber vermehrt Snaps als Nose Tackle und Black, der geborene Nose Tackle, spielt Defensive End.
Ob dies nur zur Evaluation genutzt wurde oder sich auch so in den Trainings mit Pads fortsetzen wird, werden wir sehen.

Die Offensive Line besteht aktuell aufgrund des Ausfalls von Seumalo aus der folgenden Starting Formation: Broderick Jones. – Spencer Anderson – Zack Frazier – Mason McCormick – Troy Fautanu.
Broderick Jones bleibt erstmal weiterhin das Sorgenkind. Er ist dieses Jahr von Right Tackle auf seine angestammte Position des Left Tackle gewechselt, hatte bisher noch seine Probleme und wurde das ein oder andere Mal im Pass Rush zu leicht überwunden. Aber auch Fautanu auf der anderen Seite ist etwas am strugglen – aber jetzt Alarm zu schlagen wäre übertrieben.
Center Zach Frazier ist an drei von vier Tagen mit einem oder mehreren schlechten Snaps aufgefallen.

Bisher kam die Gruppe der Outside Linebacker / Edge Rusher fast immer geschlossen zum Training die Trepper herunter.
Nick Herbig ist seit zwei Jahren gefühlt Watts Schatten und gerade Rookie Jack Sawyer scheint sich ein Beispiel daran zu nehmen, wo Watt und Herbig auftauchen, ist Sawyer meistens nicht weit. Wir wollen nicht sagen, dass es daran liegt, aber Sawyer macht bisher einen sehr guten ersten Eindruck im Camp.
Julius Welschof ist gemeinsam mit Eku Leota im Duell mit dem Paar von DeMarvin Leal und Jeremiah Moon um jeden Snap – konnte bisher nicht mehr als “seinen Job” machen.

Bei den Running Backs ist trotz der Frage, ob Jaylen Warren oder Kaleb Johnson den Starting Job bekommt, nur gute Laune und Harmonie angesagt. Beide kommen oft gemeinsam die Treppe herunter und pushen sich bei den Reps entsprechend. Warren gibt bei jedem Snap 110 % und läuft, egal ob touched oder nicht immer bis in die Endzone durch, etwas, was Johnson, der besonders bei Zone Runs Erfolg hat, auch für sich adaptiert hat.
Kenneth Gainwell sieht viele seiner Snaps in Pass Situationen und läuft, wie von ihm erwartet, wie ein zusätzlicher Receiver.

Auf Inside Linebacker macht Patrick Queen in seinem zweiten Jahr einen besseren Eindruck als 2024. Gerade nach dem Abgang von Minkah Fitzpatrick macht er noch mehr als Vocal Leader auf dem Platz auf sich aufmerksam.
Payton Wilson untermauert, dass er den Platz neben Patrick Queen dauerhaft einnehmen will und auch keine Snaps an Neuzugang Malik Harrison abgeben möchte. Dieser macht gemeinsam mit Mark Robinson gerade gegen den Lauf eine sehr gute Figur!

Bei den Tight Ends war in den ersten Tagen die Abwesenheit von Jonnu Smith auf dem Trainingsplatz ein großes Gesprächsthema, aber bei ihm hat sich eine Soft Tissue Injury eingestellt – Zum Ende der Woche stand er wieder auf dem Platz.
Undrafted Free Agent JJ Galbreath stach durch einige besondere Catches und Aktionen auf sich aufmerksam gemacht.
Dagegen scheinen die Steelers mit Undrafted Free Agent Tight End / Fullback DJ Thomas-Jones die erste schwere Verletzung im Camp zu haben. Ob die Achillessehne wie aktuell befürchtet gerissen ist, werden wir vermutlich im Laufe der Woche erfahren.

Bei den Defensive Backs gab es die meisten Änderungen in der Offseason bei den Steelers. Die Steelers standen oft in der Nickel-Defense auf dem Platz. Außen spielt man mit Joey Porter Jr. / Darius Slay und Jalen Ramsey spielt in der Rolle des Nickel Corners und in einer 3-4 Defense hat man ihn auf Safety neben DeShon Elliott.
Diese Rolle neben Elliott übernahm in den ersten Tagen Federführend Juan Thornhill, aber auch der kürzlich akquirierte Chuck Clark nahm diese Snaps.
Generell ist das Defensive Backfield sehr dominant und fokussiert auf Pass Break Ups und Interceptions, etwas was Defensive Back Coach Gerald Alexander von seiner Unit fordert.

Abschließend kommen wir zu der Gruppe der Wide Receiver und hier zeichnen sich aktuell DK Metcalf, Calvin Austin III und Roman Wilson als das Trio ab, mit dem die Steelers in erster Linie planen.
Bei Roman Wilson, der die Saison 2024 aufgrund anhaltender Verletzungen verpasst hat, kam mit deutlich mehr Muskelmasse ins Camp.
Calvin Austin zeigte auch dieses Jahr seine Explosivität und wurde von den Quarterbacks das ein ums andere Mal tief gesucht – aktuell hat er aber das Problem den Ball auch zu fangen.
Er ist nicht nur der Klo-Kumpel von Aaron Rodgers, auch auf dem Platz zeigt DK Metcalf eine gute Connection zu seinem neuen Quarterback.
Aber nicht nur die Drei machten entsprechende Plays, auch andere Receiver wie Robert Woods und Ben Skowronek zeigten, dass man sie einsetzen kann. 

Last but not least, die Special Teams:

Auf Kicker haben die Steelers Pitt Kicker Ben Sauls ins Camp eingeladen, aber bisher konnte dieser sich noch nicht in Szene setzen. Chris Boswell verwandelte am Wochenende zu Freude souverän Field Goals aus 52 und 54 Yards

Die Punter Cameron Johnston und Corliss Waitman lieferten sich am Sonntag ein “Punt-Off” und zeigten beide solide Kicks. Das Highlight hatte Waitman auf seiner Seite, der einen seiner Punts innerhalb der 5-Yard-Linie zum liegen brachte.

In der Punt / Kick Coverage probierten die Steelers einige Zusammenstellungen der Paare, sowie der Frontlines aus und rotierten einige Spieler durch. Bis jetzt gab es aber noch kein Live Play, so dass man sagen kann, dass Spieler heraus stechen konnten. Wichtig ist aber zu sehen, dass auch einige Veteranen wie Cole Holcomb und DeMarvin Leal sich über die Special Team Snaps ihren Platz im Roster verdienen müssen. 

Auch bei den Returnern waren die Steelers experimentierfreudig. Man sah vertraute Namen wie Calvin Austin III, Jalen Warren und Scotty Miller, aber auch Namen wie James Pierre, Robert Woods und Beanie Bishop.
Wichtig: Bis jetzt wurde noch kein Punt oder Kick von den Returnern fallen gelassen – auch wenn das ohne ein Live Play noch keine Kunst ist, so gehört auch das zum Prozess dazu!