Preview Week 09: Steelers vs Titans

written by Tobias Neumann
11 · 02 · 23

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Preview Week 09: Steelers vs Titans

So viel also zum Optimismus der letzten Woche. Auch wenn man gegen Jacksonville stets in Schlagdistanz blieb, reichte es dennoch nicht für einen Sieg. Nun geht es nach kurzem Wechsel erneut zu Hause gegen die Tennessee Titans.

Weekly update

Verletzungen sind vor Thursday Night Games immer besonders folgenschwer, da dem Team nur die Hälfte der Zeit zur Regeneration bleibt. So konnte Coach Tomlin bereits früh nach dem letzten Game bestätigen, dass die kurze Zeit nicht ausreichen wird, um Safety Minkah Fitzpatrick, der sich gegen die Jaguars am Oberschenkel [“Hamstring”] verletzte, für dieses Game fit zu bekommen. Weitere fixe Ausfälle gibt es laut dem Injury Report nicht, lediglich Cornerback Levi Wallace gilt mit einer Fußverletzung als fraglich.

Kenny Pickett, der während des Games nach einem Hit aufgrund einer Rippenverletzung gegen Backup Mitch Trubisky ausgewechselt werden musste, wurde im Verlauf der Woche vom Coaching Team stets als Spieltag-Entscheidung bezeichnet, stand am Mittwochabend aber ohne Game Status (also “aktiv”) auf dem Report. Er wird daher voraussichtlich starten. Dasselbe gilt für die IR Rückkehrer Cam Heyward und Anthony McFarland. Besonders Cam wird ein wichtiger Faktor für das kommende Game sein, aber mehr dazu weiter unten.

Gegnercheck

Die Titans haben derzeit 3 Siege und 4 Niederlagen in der eigenen Tasche und konnten ihr letztes Game zu Hause gegen die Falcons mit 28-23 gewinnen. Die Woche zuvor verletzte sich Tennessees Starting Quarterback Ryan Tannehill gegen die Ravens am Knöchel und konnte bis jetzt nicht ausreichend regenerieren, um zurück auf das Feld zu kommen. Das Game spielte damals Malik Willis zu Ende, der jedoch gegen die Falcons zugunsten von Drittrunden Rookie Will Levis zurücktreten musste.

Offense

Und Levis konnte in seinem ersten NFL Start direkt überzeugen. 18 von 28 Pässen brachte er für insgesamt 234 Yards an seine Receiver und warf in dem Zug ganze vier Touchdowns. Drei davon gingen auf Star Receiver DeAndre Hopkins, jeweils für 47, 16 und 61 Yards. Die beiden tiefen Pässe hatten dabei jeweils 43 Air Yards, sind also keine Folge guten After the Catch Games von Hopkins. Die Titans scheuen sich definitiv nicht, mit ihrem Rookie QB das ganze Feld als Ziel zu nutzen. Mit Safety Fitzpatrick auf der Bank und Cornerback Wallace nicht bei 100% ist zu erwarten, dass sie diese Schiene auch gegen uns weiterfahren werden. Hopkins spielt am Feldrand links wie rechts. Da die Steelers ihre Cornerbacks auf festen Seiten einsetzen und nicht mit den Receivern herumschieben, liegt es an den Titans, sich ihre Matchups auszusuchen. In unserem Fall ist dies nach starkem Spiel von Rookie Joey Porter vermutlich der angeschlagene Levi Wallace. Sollte dieser nicht spielen können, müsste erneut Veteran Patrick Peterson außen einspringen. Peterson wurde schon in der ersten Hälfte der bisherigen Saison gerne von gegnerischen Quarterbacks angespielt, wenn er in dieser Rolle auf dem Feld stand. Besonders tief im Feld liegt es dann an den Safeties Kazee und Neal, die ohne Fitzpatrick wohl beide den Großteil der Snaps sehen werden. Abhängig von der Situation auf Cornerback könnte aber auch Peterson wieder Snaps im Rückraum bekommen, eine Rolle, in der er bisher überzeugen konnte. Der Rest des Receiving Corps ist eher Beiwerk in dieser Offense, gerade im kurzen und mittellangen Passspiel kann aber auch Jung Tight End Chigoziem Okonkwo ein Faktor sein. Er ist Levis’ Sicherheitsnetz und setzt sich gerne für Checkdown Pässe direkt hinter die Gegnerischen Linebacker. Generell profitiert der Rest der Receiver natürlich von dem starken Spiel Hopkins’.

Wenn man an die Titans denkt, denkt man allerdings nicht zuerst an gutes Big Play Passspiel. Vielmehr hat man Running Back Derrick Henry im Kopf. Und das ist weiterhin wahr. Die Tennessee Offense ist nach wie vor sehr Run lastig und dank dem Big Play Potenzial von Henry auch brandgefährlich. Dieser bekommt von Woche zu Woche mehr Snaps, stand zuletzt gegen Atlanta bei 25 Runs. Seine 4,4 Yards pro Run sind nicht Ligaspitze, täuschen aber auch etwas darüber hinweg, wie diese entstanden sind: 393 seiner 530 Yards kamen nach Gegnerkontakt. Er kreiert diese Yards also selbst, nicht seine O-Line. Tiefe Splash Plays halten sich diese Saison zwar noch etwas in Grenzen, Henry hatte aber auch schon seinen 63 Yards Run. Generell kann man sagen, dass Henry und Hopkins vom jeweils anderen profitieren und derjenige es einfacher hat, auf den sich die Defense gerade nicht fokussiert.

Die Line ist besonders in ihrer Mitte stark. Daher ist eine gute leistung der Steelers Interior D-Line wichtig und die Rückkehr von Cam Heyward evtl. entscheidend für diese Spielebene, selbst wenn sich das Outside Zone Laufspiel der Titans mehr auf die Bereiche links und rechts der Line konzentriert. First Round Pick Peter Skoronski wird bisher noch als Guard in der Line eingesetzt und spielt dort absolut solide. Starting Tackle Chris Hubbard fällt allerdings gegen uns aus und wird von Nicholas Petit-Frere ersetzt werden. Der 2nd Year Tackle wurde diese Saison bereits in Woche 6 und 8 eingesetzt, hatte aber sichtlich Probleme, besonders gegen den  Pass Rush. Vermutlich ist dies die Komponente, über die die Steelers (wieder einmal) den besten Zugriff haben: Je mehr und je früher Levis Druck bekommt, desto schlechter kann er auch Hopkins tief im Feld anwerfen.

Defense

Neben der Offense, die vor allem über einzelne Playmaker agiert, funktioniert die Tennessee Defense mehr als Einheit. Man setzt auf Scheme und gutes Teamplay statt auf große Namen. Am ehesten kam bisher dem Status eines Impact Players noch Edge Rusher Harold Landry, der diese Saison jedoch deutlich weniger Einfluss auf die gegnerischen Lines hat, als erwartet. Gerade einmal 10 Pressures konnte er bisher sammeln, das ist nur etwas mehr als eine pro Game. In der Run Defense macht er allerdings weiterhin einen guten Job. Ohne dessen Unterstützung wird es dann auch für Arden Key und Veteran Denico Autry schwierig auf der anderen Seite. Für Dan Moore und Chucks Okorafor immerhin kein weiteres Game gegen den nächsten Elite Pass Rush.

Das Backfield bietet ebenfalls Schwächen. Besonders die Cornerback-Posten sind neben Sean Murphy-Bunting eher schwach besetzt. Outside Corner Kristian Fulton, der im Matchup gegen George Pickens spielen wird, lässt pro Game allein über 50 Yards zu und im letzten Game kamen ganze 2/3 der Pässe auf ihn beim Receiver an. Im Slot müssen die Titans dann verletzungsbedingt auf Undrafted Free Agent Eric Garrior zurückgreifen. Diesen mit schnellen Pässen nach innen oder kurzen Routen über die Tight Ends oder Running Backs zu attackieren wäre eine einfache Lösung für schnelle Yards. Die Steelers meiden gerade diesen Bereich des Feldes bisher allerdings notorisch. Macht euch also nicht zu große Hoffnungen was diesen Aspekt angeht

Key Matchups

  • WR DeAndre Hopkins <-> Levi Wallace
  • T Nicholas Petit-Frere <-> T.J. Watt
  • EDGE Harold Landry III <-> Chucks Okorafor
  • CB Kristian Fulton <-> George Pickens

Fazit

Die Verletzung von Starting QB Tannehill könnte für die Titans tatsächlich mehr Chance als Last sein, betrachtet man das letzte Game gegen die Falcons, die ja selbst deutlich besser performen, als von vielen zu Saisonbeginn erwartet. Besonders die Offense um Henry und Hopkins könnte den Steelers zu schaffen machen, wenn man sie ins Spiel finden lässt. Auf der anderen Seite wäre es mal wieder das selbe Bild wie schon so oft diese Saison: Die gegnerische Defense bietet uns bereitwillig eine offene Deckung an, es wäre aber wieder einmal nichts neues, dass sich Canada und Co scheuen, dort einfach zuzuschlagen.

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