Die Ravens sehen sich 2025, nach wie vor im Rennen um den Super Bowl. Zentrale Figur
ist dabei Quarterback Lamar Jackson, der das Team aus Baltimore bereits zum achten Mal
in Folge anführen wird. Team und Strategie werden um sein explosives und lauflastiges
Spiel herum aufgebaut. Die große Frage dabei ist, wie fit er durch die Saison kommen wird.
Bereits in der Vergangenheit waren Verletzungen nicht selten und auch diese, noch nicht
begonnene Saison, fiel er im Camp mit einem lädierten Fuß teilweise aus.
Free Agency
Abgänge (Auswahl):
● Justin Tucker (K, Entlassen)
● Nelson Agholor (WR, Entlassen)
● Marcus Williams (S, Entlassen)
● Patrick Mekari (OL, Jaguars)
● Brandon Stephens (CB, Jets)
● Malik Harrison (LB, Steelers)
● Chris Board (LB, Giants)
● Josh Jones (OL, Seahawks)
● Tre’Davious White (CB, Bills)
● Diontae Johnson (WR, Browns)
● Steven Sims (WR, Seahawks)
● Michael Pierce (DL, Retired)
Zugänge:
● DeAndre Hopkins (WR, Free Agent 1 Jahr)
● Jaire Alexander (CB, Free Agent 1 Jahr)
● Chidobe Awuzie (CB, Free Agent 1 Jahr)
● Cooper Rush (QB, Free Agent 2 Jahre)
● Joseph Noteboom (OL, Free Agent 1 Jahr)
● John Jenkins (DL, Free Agent 1 Jahr)
● Jake Hummel (LB, Free Agent 1 Jahr)
● Marlon Humphrey (CB, Umstrukturierung)
● Derrick Henry (RB, Verlängerung 2 Jahre)
● Ronnie Stanley (OL, Verlängerung 3 Jahre)
● Patrick Ricard (FB, Verlängerung 1 Jahr)
● Tylan Wallace (WR, Verlängerung 1 Jahr)
● Ben Cleveland (OL, Verlängerung 1 Jahr)
● Ar’Darius Washington (CB, Tender)
In Baltimore möchte man offensichtlich das Titelfenster weiter offen halten, ohne dabei die eigene Cap-Struktur der nächsten Jahre zu zerstören. Viele der Free Agents kamen so mit einem 1-Jahres-Deal und wenig Risiko zu den Ravens. Darunter Wide Receiver DeAndre Hopkins, der vor allem mit Ballsicherheit, gutem Route Running und Erfahrung den Abgang von Nelson Agholor kompensiert und das Receiver Corps generell aufwertet und Cornerback Jaire Alexander, der neben Marlon Humphrey platz nimmt und für Sicherheit im Backfield sorgt.
Daneben konnte man die meisten Starter und Schlüsselspieler halten oder verlängern und reißt so zumindest keine allzu großen Lücken in das Starting Lineup. Die schmerzvollsten Abgänge sind vermutlich noch Guard Patrick Mekari, der mit einem 37,5 Mio. $ Angebot aus Jacksonville zu teuer wurde und Nose Tackle Michael Pierce, der seine aktive Karriere in der Offseason beendete. Für Mekari wird voraussichtlich Daniel Faalele starten, der in den vergangenen 3 Saisons nur mäßig überzeugen konnte, aber auch in seinem letzten Vertragsjahr ist und damit um seine Zukunft spielt.
Draft Picks
● Round 1 Pick 27: Malaki Starks, S | Georgia
● Round 2 Pick 59: Mike Green, ED | Marshall
● Round 3 Pick 91: Emery Jones, OL | LSU
● Round 4 Pick 129: Teddye Buchanan, LB | Cal
● Round 5 Pick 141: Carson Vinson OL | Alabama A&M
● Round 6 Pick 178: Bihal Kone CB | West. Michigan
● Round 6 Pick 186: Tyler Loop K | Arizona
● Round 6 Pick 203: LaJohntay Wester WR | Colorado
● Round 6 Pick 210: Aeneas Peebles DL | Virginia Tech
● Round 6 Pick 212: Robert Longerbeam DB | Rutgers
● Round 7 Pick 243: Garrett Dellinger OL | LSU
Zu Beginn investierte man in die eigene Defense. Malaki Starks ist der dritte Erstrundenpick für die Secondary in 4 Jahren und mit Mike Green sorgt man zunächst für Tiefe und potentiell upside in der Edge Rotation. Bis die Ravens mit ihm einen Dominanten Pass Rusher haben, der sich in der AFC North behaupten kann, ist aber wohl noch Zeit nötig. Starks hingegen werden wir vermutlich schon früh an der Seite von Kyle Hamilton sehen.
Das Loch, das Justin Tucker in den Special Teams hinterließ, adressierte man dann in Runde 6 mit Kicker Tyler Loop, der bestimmt das nötige Bein für die Aufgabe hat, sich an das schnellere Spiel in der NFL aber auch erst einmal gewöhnen muss und dem Team so natürlich nicht die Sicherheit geben kann, die man bis 2023 von Tucker gewohnt war.
Draftkapital hatte man mehr als genug, mit 5 Picks in Runde 6 aber vor allem in den späteren Runden. Generell fuhren die Ravens einen Großteil des Drafts ihren bekannten “Best Player Available” Ansatz, der zwar Qualität in das Roster spült, die angesprochenen Lücken durch Pierce und Mekari aber auch nicht schließen kann.
Saison-Ausblick 2025:
Die Ravens stehen an der Win-it-all Schwelle. Die Buchmacher in Vegas attestieren ihnen dabei sogar die besten Quoten für den Superbowl in San Francisco. Die Offense kann mit Jackson und Henry bestimmt an den Erfolg aus 2024 anknüpfen und Hopkins bietet eine weitere Option tief im Feld. Offensiv wird Baltimore so auch 2025 sehr eklig zu verteidigen sein.
Auch die Defense wird in der kommenden Saison wohl zu den besseren gehören. Gerade in der Passverteidigung hat man entsprechend aufgestockt, musste aber in den Trenches Federn lassen, was dem Gegner Chancen bei kurzen Downs und an der Goal Line geben könnte.
Der angesprochene Kickerwechsel wird sich bei einem Coach wie Harbaugh wohl bis in die Game-Strategie auswirken. Schon mit Tucker war dieser dafür bekannt, vierte Versuche oder Extrapunkte gern mal in die Hand von Quarterback Jackson zu geben. Ohne diesen wird das mit Sicherheit nicht weniger werden.
Baltimore trifft in den ersten vier Wochen direkt auf die Bills, Lions und Chiefs, sowie die Browns, die ihnen vielleicht nicht qualitativ standhalten, sehr wohl aber für die uns allzu bekannten “Bumps and Bruises” nach AFC North Spielen sorgen können. Die Duelle gegen die Steelers und Bengals liegen alle in den letzten 6 Wochen, mit dem Finale in Woche 18 in Pittsburgh. Beginn und Ende der Saison können aus Ravens Sicht also durchaus schmerzhaft werden, ob nun beim Blick auf das Scoreboard oder wortwörtlich auf dem Feld. Gerade der Start mit 3 starken Gegnern könnte außerdem ein moralisches Loch ins Team
reißen, wenn man dort nicht performen kann.
Auf dem Papier gehören die Ravens der 2025er Saison wohl zu den Besten, was die Liga bieten kann. Ohne Verletzungen auf den Schlüsselpositionen sollte ihnen der Einzug in die Playoffs nicht schwer fallen und Lamar Jackson ist generell in der Lage, das Team auf seine Schultern zu nehmen, wenn es notwendig ist. Daneben ist Harbaugh, ob man ihn nun mag oder nicht, immer noch einer der besseren Coaches der NFL und sowohl gewillt als auch in der Lage dazu, auf Veränderungen und Krisen zu reagieren und das Team entsprechend anzupassen. Die Ravens werden der Gegner in unserer Division, an dem sich der Rest
messen muss. Wollen die Steelers in die Playoffs, wird ihnen so der Weg nicht wirklich einfach gemacht.
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