Dank eines starken Spiels in Detroit haben die Steelers weiterhin die Führung der AFC North inne und ihr Schicksal selbst in der Hand. Auch wenn es in der vergangenen Nacht keine Schützenhilfe aus Green Bay gab, würde ein Sieg heute in Cleveland den Titel der AFC North und die direkte Teilnahme an den Playoffs bedeuten. Kickoff im Huntington Bank Field ist heute Abend um 19:00 Uhr deutscher Zeit.
Auf einen Blick

Team Update
Als Reaktion auf die Schwächungen im defensiven Backfield verpflichteten die Steelers am ersten Weihnachtsfeiertag Veteran Cornerback Tre Flowers, der zwar viel Erfahrung mit nach Pittsburgh bringt, zuletzt aber auch nur Zeit auf dem Practice Squad der Lions verbrachte. Zusätzlich wurde Cornerback D’Shawn Jamison und Offensive Lineman Jack Driscoll für das Spiel elevated. Für Driscoll ist dies die letzte mögliche Elevation in diesem Jahr. Ein Einsatz gegen die Ravens in Woche 18 wäre also nur mit einem festen Platz im 53er-Roster möglich.
T. J. Watt konnte drei Wochen nach seiner Lungenverletzung zwar an allen Trainingseinheiten limitiert teilnehmen, wird vom Team aber für das Spiel weiterhin geschont und ist inaktiv gemeldet. Ebenfalls nicht spielen werden die Cornerbacks Brandin Echols [Leiste] und James Pierre [Wade], sowie Receiver Calvin Austin III [Hamstring] und Guard Isaac Seumalo [Trizeps]. Hinzu kommt das erste von zwei Sperrspielen von Wide Receiver DK Metcalf.
Safety Jalen Ramsey, der ab Donnerstag krankheitsbedingt das Bett hüten musste und am Freitag noch als fraglich gemeldet wurde, steht inzwischen ohne Game Status – und damit als spielfähig – im Report.
Gegnercheck
Während sich die Steelers mit einem Sieg die Playoffs sichern würden, ist die Saison in Cleveland schon etwas länger vorbei. Bisher gab es nur Siege gegen die Packers, Dolphins und Raiders, während sich das Quarterback-Karussell auch diese Saison fröhlich drehte. Nach Joe Flacco und Dillon Gabriel stellen die Browns seit Woche 12 den Fünftrundenpick Shedeur Sanders unter ihren Center. Für das Team geht es inzwischen allerdings nur noch um den Draft Pick, während Head Coach Stefanski um seinen Job bei den Browns kämpfen dürfte und einige Einzelspieler um Boni oder Rekorde. Allen voran dabei ist Edge Rusher Myles Garrett, der aktuell bei 22 Sacks steht und mit nur einem weiteren gegen Aaron Rodgers auf Platz eins der Single-Season-Sack-Liste steigen würde. Aktuell teilen sich diesen Rekord T. J. Watt (2021) und Michael Strahan (2001) mit je 22,5 Sacks.
Bis Freitag schloss Cleveland keinen Starter auf ihrem sehr langen Injury Report vom Spiel aus. Lediglich die Backups TE David Njoku und LB Winston Reid wurden als „Out” gemeldet. Die Liste der fraglichen Teilnahmen ist dagegen schon interessanter. Darunter sind die Starter TE Harold Fannin – gerade mit Blick auf den als „out” gemeldeten David Njoku – und DB Myles Harden. Außerdem könnten RB Dylan Sampson und Guard Wyatt Teller, die einige Wochen ausgefallen sind, gegen uns wieder zurückkehren.
Erwartungen an das Spiel
Auch wenn es einfach wäre, die Browns mit Blick auf die Zahlen als rundum schlechtes Team zu bezeichnen, würde das davon ablenken, dass sie sehr wohl einige Units haben, die individuelle Qualitäten mitbringen und unbequem werden können. Rookie-Quarterback Sanders steht zwar eher negativ in der Presse, hatte gegen die 49ers und Titans aber auch recht solide Spiele. Alles in allem besteht die Möglichkeit, dass er uns in bester Jameis-Winston-Manier ebenso viele Touchdowns wie Interceptions um die Ohren wirft, die die Steelers Offense dann auch erst einmal nutzen muss. Ein wichtiger Schlüssel könnte dabei wieder einmal unser Pass Rush rund um Alex Highsmith und Nick Herbig werden, um gegen eine wackelige Offensive Line den unerfahrenen Quarterback zu Fehlern zu zwingen.
Ebenso unscheinbar ist die Browns-Secondary, die zwar nicht mit großen Namen aufläuft, als Einheit aber sehr gut funktioniert. Sie nutzt den an der Front generierten Druck gut aus und lässt pro Versuch weniger Yards durch die Luft zu als jedes andere Team der Liga. Gegen die Steelers, die in den jüngsten Spielen auch viel mit dem Pass gearbeitet haben, könnte diese Kombination wirklich unangenehm werden. Umso wichtiger ist es, dass die Offensive Line auch gegen Garrett und Co. standhält und Rodgers in einem Receiver-Corps ohne DK Metcalf seine Ziele findet.
Key Matchups
- QB Shedeur Sanders <-> Steelers Pass Rush
- RT KT Leveston <-> Nick Herbig
- EDGE Myles Garrett <-> Dylan Cook
- Browns Secondary <-> Steelers Wide Receiver
Fazit
Es ist wieder eines dieser Spiele, die auf dem Papier bereits vor dem Kickoff entschieden sein sollten, die aber vielen Fans ein mulmiges Gefühl bescheren. Es ist und bleibt nun einmal AFC-North-Football, und den Browns würde kurz vor Ende der Regular Season wohl nichts besser schmecken, als uns die Playoffs zu versauen. Trotz ihrer insgesamt bescheidenen Leistungen können einzelne Spieler oder Units den Steelers durchaus unbequem werden und das Spiel wieder einmal unnötig spannend enden.




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